Pszenno Weizenrodau | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Świdnica | |
Gmina: | Świdnica | |
Geographische Lage: | 50° 51′ N, 16° 32′ O | |
Einwohner: | 1744 (2019) | |
Postleitzahl: | 58-125 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | |
Kfz-Kennzeichen: | DSW | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Świdnica–Wrocław | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Pszenno [schlesisch Wissarode) ist ein Ort in der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
] (deutsch: Weizenrodau, vormals auch WeizenrodePszenno liegt etwa neun Kilometer nordöstlich von Świdnica (Schweidnitz) und 47 Kilometer südwestlich von Breslau. Nachbarorte sind Wilków (Wilkau) im Norden, Jagodnik (Grunau) und Miłochów (Nieder Giersdorf) im Süden, Kątki (Käntchen) im Osten, Marcinowice (Groß Merzdorf) im Nordosten.
Weizenrodau, vormals als „Weisinrod“ bzw. „Wisyngerode“ bezeichnet, wurde 1243 von Johannes von Würben zu Deutschem Recht ausgesetzt.[1] 1335 ist auch erstmals die „ecclesia de Weynsinrod“ im Register des Päpstlichen Nuntius Galhardus erwähnt.[2] Nach der Teilung des Herzogtums Breslau 1290/91 gelangte Weizenrodau an das neu gebildete Herzogtum Schweidnitz, das nach dem Tod des Herzogs Bolko II. 1368 erbrechtlich an die Böhmen fiel, wobei Bolkos II. Witwe Agnes von Habsburg bis zu ihrem Tod 1392 ein Nießbrauch zustand. Namensgebend war der Abstammungsort, von dem die Vorfahren von Lukas Watzenrode der Ältere (1400–1462, Bürger und Handelsmann in Thorn, Großvater des Astronomen Nikolaus Kopernikus) bzw. Lucas Watzenrode (1447–1512, Fürstbischof des Ermlandes) stammten. Weizenrodau war Kämmereidorf von Schweidnitz. Es wurde zwischen 1331 bis 1590 in neun Anteilen von der Stadt erworben. Als ehemalige Besitzer der Anteile sind überliefert:[3]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Weizenrodau 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Weizenrodau in den Landkreis Schweidnitz eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1785 bestanden in Weizenrodau eine Pfarrkirche, zwei Schulhäuser, ein Lehngut, 28 Bauern, 17 Gärtner, 16 Häusler, und eine Wassermühle. Die Einwohnerzahl betrug 424. Weizenrodau unterstand der Kriegs- und Domänenkammer Breslau, bis es im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Reichenbach der Provinz Schlesien zugeordnet wurde. Mit Anbau von Zuckerrüben bestand seit Anfang des 19. Jahrhunderts eine Zuckerfabrik in Weizenrodau. 1834 zerstörte ein Brand große Teile von Weizenrodau. 1885 wurde ein Kriegerdenkmal errichtet.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Weizenrodau mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es in Pszenno umbenannt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie nicht schon vorher geflohen war – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Von 1975 bis 1998 gehörte Pszenno zu Woiwodschaft Wałbrzych.