Rabenstein an der Pielach liegt inmitten des Pielachtales im Mostviertel in Niederösterreich. Die Marktgemeinde erstreckt sich in einer Seehöhe von 332 Meter (Pielach an der nördlichen Gemeindegrenze)[1] bis zur höchsten Erhebung, dem Geisbühel, mit 849 Metern. Etwas östlich des Gipfels steht die Josef-Franz Hütte.
Die Fläche beträgt 36,23 Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 46 Prozent bewaldet.[2]
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Rabenstein im Jahr 1136 im Zusammenhang mit Wilhelm von Ramingstein, der dem Geschlecht der Babenberger angehörte. Der unterhalb der Burg angelegte Ort spielte als Herrschaftssitz eine wichtige Rolle in der Besiedelung des Pielachtals im 12. Jahrhundert.
Bereits 1280 scheint Rabenstein erstmals als „Markt“ auf und ist damit der älteste Ort im Pielachtal.
1683, als die Türken einbrachen, wurde die Burg Rabenstein einen Monat hindurch belagert, doch konnte sie nicht eingenommen werden.[4]
Bärntallacke: Zwei mächtige uralte Linden – eine davon mit acht Meter Umfang – bilden gemeinsam mit der Lacke dieses am Pielachtaler Rundwanderweg 652 situierte Naturdenkmal am sogenannten „Weg der ewigen Tränen“ zwischen Geiseben und Kaiserkogel
Burgruine Rabenstein, im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts auf einem bewaldeten Felsen in der Pielachschleife von einem Wichard von Rabenstein, der sich von Hohenstauf nannte, erbaut. Nach dem Erlöschen seines Geschlechts im Namensträgerstamm kam die dazugehörige Grundherrschaft teils an die Landesfürsten, teils an die Adelsfamilien der Landenberger; Maissauer; Scheck von Wald; die Seisenegger; Hohenberger u. a. und wurde von den Sinzendorfern mit der Grundherrschaft und Schloss Fridau vereinigt. Im 17. Jahrhundert verfiel die Burg zur Ruine. Auf einem Votivbild in der Rabensteiner Pfarrkirche hat sich eine Abbildung aus dieser Zeit erhalten.[5]
Geisbühel (849 m) mit Josef-Franz-Hütte (841 m)
NAT-URwald am südwestlichen Rücken des Geisbühels
Spitzmauer: Felsen am Geisbühel als Aussichtspunkt auf das obere Pielachtal und Ötscher sowie Schneeberg
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 99, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 89. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.063. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,02 Prozent.
Bahn: Rabenstein liegt an der Mariazellerbahn. Es gibt einen barrierefreien Mittelbahnsteig mit transparentem Wartehäuschen. Im Bahnhofsgebäude befindet sich eine Tierarztpraxis und ein öffentliches WC. Ausgangspunkt der Mariazellerbahn ist St. Pölten, von hier führt die Strecke in das Pielachtal. In Laubenbachmühle beginnt die Bergstrecke. Endpunkt der Bahn ist der weltberühmte Wallfahrtsort Mariazell.
Straße: Rabenstein liegt an der Bundesstraße39, die Rabenstein mit St. Pölten und Mariazell verbindet.
Bürgermeister der Marktgemeinde ist seit dem Jahr 2000 Kurt Wittmann, Hubert Gansch ist Vize-Bürgermeister[12] und Marion Reisenhofer ist Amtsleiterin.[13]
Obwohl Rabenstein der älteste Markt im Pielachtal ist, wurde erst 1983 das Recht zur Führung eines Marktwappens verliehen.
Der Markt war anfangs unter der Führung des Geschlechts der Ramingsteins, sodass es nicht erforderlich war, die Rechte des Marktes privilegienmäßig zu untermauern. Somit hatte der Markt bis 1848 weder Siegel noch Wappen. Erst nach der Konstituierung der freien Marktgemeinde Rabenstein im Jahre 1854 wurde von der Gemeindeführung „ein auf einem Felsen sitzender Rabe“ ins Siegel aufgenommen.[14]
↑siehe: Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Mit Luftbildaufnahmen von Lothar Beckel. Verlag Kremayr & Scheriau Wien, 2. verbesserte und erweiterte Auflage, 1973 ISBN 3 218 00278 8, S. 213