Roger

Roger ist ein Familienname und männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

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Roger ist in verschiedenen Sprachen eine Variante des althochdeutschen Namens Hruodger.[1]

Für den Familiennamen Roger kommen verschiedene Herleitungen in Frage.

Primär ist der Familienname auf den Vornamen Roger zurückzuführen.

Der Name Roger wurde von den Normannen aus Frankreich nach Großbritannien gebracht und ersetzte dort die angelsächsische Variante Hroðgar.[1][2] Roger war im Mittelalter einer der beliebtesten Jungennamen in Großbritannien. Obwohl seine Popularität nach der Reformation sank, blieb er bis heute geläufig.[2]

In den Vereinigten Staaten gewann der Name Roger seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert an Popularität. 1921 trat er in die Hitliste der 100 meistgewählten Jungennamen ein und verließ diese erst wieder im Jahr 1976. Besonders in den 1940er Jahren war der Name beliebt, erreichte jedoch nie die Top-20 der Vornamenscharts. Nachdem der Name die Top-100 verlassen hatte, sank seine Popularität weiter, sodass der Name im Jahr 2022 nur noch auf Rang 749 der Vornamenscharts stand.[3]

Der Name Roger fand sich in Kanada im Jahr 1926 sowie von 1928 bis 1973 in der Top-100 der Vornamenscharts.[4] Ein ähnliches Bild zeigt sich in Neuseeland, wo der Name von 1927 bis 1972 zu dieser Hitliste zählte.[5]

In Frankreich zählte Roger im beginnenden 20. Jahrhundert zu den beliebtesten Jungennamen. Von 1918 bis 1938 fand er sich in der Top-10 der Vornamenscharts. Anschließend sank seine Popularität zunächst langsam, dann immer schneller. Im Jahr 1967 verließ er die Hitliste der 100 beliebtesten Jungennamen, seit 1990 findet er sich nicht mehr unter den 500 meistgewählten Jungennamen Frankreichs.[6]

Roger war in Norwegen vor allem in den 1960er und 1970er Jahren beliebt. Im Jahr 1972 erreichte der Name mit Rang 17 seine bislang höchste Platzierung in den Vornamenscharts. Im Jahr 1986 fand er sich das letzte Mal unter den 100 meistgewählten Jungennamen des Landes.[7]

In Brasilien wurde der Name Roger in den 1960er und 1970er Jahren beliebter. Besonders in den 1980er und 1990er Jahren wurde er gerne vergeben, zählte jedoch nie zu den Topnamen. Zuletzt sank seine Popularität.[8]

In Deutschland wird der Name Roger nur selten vergeben. Zwischen 2010 und 2022 wurde er nur etwa 70 Jungen als erster Vorname gegeben.[9]

In den Vereinigten Staaten steht Roger auf Rang 8.176 der Hitliste der häufigsten Nachnamen, in Frankreich auf Rang 61.[10]

In Deutschland kommt Roger 139 Mal als Familienname vor, womit er auf Rang 27.188 der häufigsten Familiennamen steht.[11]

Aufgrund der Nutzung in verschiedenen Sprachen existiert eine Vielzahl an Aussprachemöglichkeiten für den Namen Roger.

Im Englischen existiert die alternative Schreibweise Rodger sowie die Kurzform Rodge.

Die niederländische Variante von Roger lautet Rogier.

Für weitere Varianten: siehe Rüdiger#Varianten

Einzelname

Vorname

  • Roger L. Kaesler (1937–2007), US-amerikanischer Paläontologe
  • Roger Louis Kaffer (1927–2009), US-amerikanischer Geistlicher, Weihbischof von Joliet
  • Roger Kahane (1932–2013), französischer Regisseur und Drehbuchautor
  • Roger Wolfe Kahn (1907–1962), US-amerikanischer Saxophonist, Bandleader und Komponist
  • Roger Kangni (1944–2021), togoischer Leichtathlet
  • Roger Karl (1882–1984), französischer Schauspieler und Theaterautor
  • Roger Karlsson (* 1945), schwedischer Fußballspieler
  • Roger Karoutchi (* 1951), französischer Politiker (RPR, UMP, LR), Mitglied des Senats, MdEP
  • Roger Karrer (* 1997), Schweizer Eishockeyspieler
  • Roger Kaufmann (* 1981), Schweizer Schauspieler
  • Roger Kehle (* 1953), deutscher Kommunalpolitiker, Mitglied der 14. Bundesversammlung
  • Roger Keil (* 1957), deutsch-kanadischer Politologe und Stadtforscher
  • Roger Kellaway (* 1939), US-amerikanischer Jazz-Pianist, -Komponist und -Produzent
  • Roger Keller (* 1977), Schweizer Basketballspieler
  • Roger Kempf (1927–2014), Schweizer Romanist und Hochschullehrer
  • Roger Kennerson, britischer Eiskunstläufer
  • Roger Kenyon (* 1949), englischer Fußballspieler
  • Roger Keyes, 1. Baron Keyes (1872–1945), britischer Admiral und Politiker, Mitglied des House of Commons
  • Roger Kiem (* 1962), deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer
  • Roger Kingdom (* 1962), US-amerikanischer Leichtathlet
  • Roger Kintopf (* 1998), deutscher Jazzmusiker (Kontrabass, Komposition)
  • Roger Kjendalen (* 1965), norwegischer Handballspieler und Handballtrainer
  • Roger Kleivdal (* 1988), norwegischer Snowboarder
  • Roger Kluge (* 1986), deutscher Radrennfahrer
  • Roger Knapman (* 1944), britischer Politiker (UKIP), Mitglied des House of Commons, MdEP
  • Roger Kolo (* 1943), madagassischer Mediziner und Politiker
  • Roger Köppel (* 1965), Schweizer Journalist, Publizist, Medienunternehmer und Politiker
  • Roger D. Kornberg (* 1947), US-amerikanischer Biochemiker und Nobelpreisträger für Chemie
  • Roger Krug Guedes (* 1996), brasilianischer Fußballspieler
  • Roger Kumble (* 1966), US-amerikanischer Filmregisseur und Drehbuchautor
  • Roger Kusch (* 1954), deutscher Politiker (CDU), ehemaliger Justizsenator von Hamburg

Roger wird im Funkverkehr als Bestätigung für den Empfang einer Nachricht genutzt. Dabei steht Roger nach der im Zweiten Weltkrieg genutzten Buchstabiertafel der US-amerikanischen und britischen Soldaten für den Buchstaben R, der in diesem Kontext wiederum als Kurzform für received (deutsch: empfangen, erhalten) steht. Aus dieser Nutzung wurde Roger in die Umgangssprache übernommen, normalerweise als Synonym für „in Ordnung“, „einverstanden“.[12][13][14]

Einzelnachweise

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  1. a b Roger. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023 (englisch).
  2. a b Patrick Hanks, Kate Hardcastle, Flavia Hodges: Oxford Dictionary of First Names. Second Edition. Oxford University Press Inc., New York 2006, ISBN 0-19-861060-2, S. 233.
  3. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  4. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  5. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  6. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  7. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  8. Popularity in Brazil. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  9. Roger. In: Beliebte Vornamen (Blog). Knud Bielefeld, 17. November 2023, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  10. Popularity for the surname Roger. In: Behind the Name – Surnames. Mike Campbell, abgerufen am 18. Dezember 2023 (englisch).
  11. Kathrin Dräger: Roger. In: Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  12. Origin of the phrase “Roger that” in English. In: Jakub Marian's Language learning, science art. Jakub Marian, abgerufen am 18. Dezember 2023 (englisch).
  13. Where does the expression "Roger that" come from? In: The Guardian. Guardian News and Media Limited, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  14. roger. In: Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, November 2022, abgerufen am 18. Dezember 2023.