Mrożek studierte Architektur, Kunstgeschichte und Orientalistik. Noch als 23-Jähriger war er ein strammer Stalinist und Unterzeichner eines Offenen Briefes und eines Zeitungsartikels, in welchen er die Todesurteile gegen drei katholische Priester begrüßte.[1] Erste Erfolge hatte er in Polen durch seine Arbeit als Karikaturist. 1957 erschien sein erstes Buch mit satirischenErzählungen. 1958 gelang ihm mit seinem dramatischenSketchDie Polizei der große Durchbruch. Damit hatte Mrożek sein Genre gefunden: Er verlegte sich auf das Schreiben von Bühnenstücken, die in ihrer satirischen Schärfe seinen Cartoons in nichts nachstehen.
Mit den Mitteln des absurden Theaters kritisiert er mit griffigen Pointen das Leben in einer Gesellschaft, das geprägt ist von der Kontrolle durch die Polizei, eine Partei, den Staat und seine Bürokratie. Dem Theater, durch das er Weltruhm erlangte, blieb er treu. Er galt bei den polnischen Kultur-Oberen als einer der Vorzeige-Intellektuellen. Als Reaktion auf die Niederschlagung des Prager Frühlings beantragte er 1968 politisches Asyl in Frankreich, wo er sich auch vorläufig niederließ. Vor seiner Rückkehr nach Polen 1996 verbrachte er noch sechs Jahre in Mexiko. Ab 2008 lebte Mrożek in Südfrankreich.
Balthasar Baltazar - Autobiografia. Mit einem Bildteil und einem Vorwort von Antoni Libera, übersetzt von Marta Kijowska. Diogenes, Zürich 2007, ISBN 978-3-257-06581-7.
Alek Pohl: Zurück zur Form. Strukturanalysen zu Slawomir Mrozek. Henssel, Berlin 1972, ISBN 3-87329-064-2.
Halina Stephan: Transcending the absurd. Drama and prose of Slawomir Mrozek (= Studies in Slavic literature and poetics 28). Rodopi, Amsterdam u. a. 1997, ISBN 90-420-0113-5.