Der Ursprung des Weinbaus in Saint-Faust reicht bis in die Zeit der Errichtung einer gallorömischenVilla zurück. Denis Labau (1920–2010), Historiker aus Lescar, erwähnte eine Quelle und eine Villa in seiner Abhandlung über die Kathedrale von Lescar. Eine Römerstraße führte von Beneharnum (Lescar) nach Illhuro (Oloron) auch an der Stelle der heutigen Gemeinde Saint-Faust vorbei. Sie wurde Antoninus-Straße genannt nach dem römischen KaiserCaracalla (188–217) mit seinem offiziellen Kaisernamen Marcus Aurel(l)ius Severus Antoninus.[1]
Das Dorf Saint-Faust wurde im 11. Jahrhundert erstmals in den Aufzeichnungen erwähnt. Es war Etappenort auf einem der Pilgerwege nach Santiago de Compostela. Saint-Faust und Laroin bildeten eine Pfarrgemeinde, sie gehörten beide zur Bailliage von Pau, und 1385 wurden zusammen 89 Haushalte gezählt. Nach dem Ende der Auseinandersetzungen im Zuge der Reformation gehörten Laroin und Monhauba immer noch zu Saint-Faust. 1621 vollführten die drei Siedlungen den Treueschwur gegenüber Jean de Salette, Bischof von Lescar und ihr Grundherr. 1778 wurde Monhauba bei einer Überschwemmung des Gave de Pau weggerissen, Laroin erlangte seine Unabhängigkeit im 18. Jahrhundert.[1]
Nach dem Beginn der Aufzeichnungen erlangte die Gemeinde einen Höchststand der Einwohnerzahl von 915 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es folgte eine Phase der Stagnation auf 690 Einwohner bis zu den 1860er Jahren, anschließend eine Erholung auf rund 760 in den 1890er Jahren. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Einwohner bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1960er Jahren auf rund 410. In der Folgezeit ist ein kräftiges Wachstum zu verzeichnen, das sich allerdings in jüngster Zeit abgeschwächt hat.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
458
413
437
554
658
730
751
761
741
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6]INSEE ab 2006[7][8]
Pfarrkirche, geweiht Johannes dem Täufer. Die Pilger auf dem Jakobsweg besuchten die ursprüngliche Kirche seit dem Mittelalter. In den Jahren 1829 und 1842 gab es vergebliche Versuche, die Kirche in Saint-Faust-le-Bas, einem Ortsteil im nördlichen Gebiet der Gemeinde, in das Zentrum zu verlegen. Nachdem 1844 das Projekt für einen Neubau durch den Architekten Léon Roussille aus Pau gescheitert war, entwickelte der Architekt Gustave Lévy im Jahre 1863 den Entwurf für eine neue Kirche. 1864 wurde er abgeändert, aber in den Jahren 1866 und 1867 vom Bauunternehmer Brusquet durchgeführt. Drei Glasfenster mit Darstellungen religiöser Persönlichkeiten wurden in der Apsis eingesetzt. Sie sind Werke der Glasmalerei Mauméjean aus Pau. Die Hauptfassade der heutigen Kirche wird dominiert von einem Vorbau aus dem 17. Jahrhundert und dem darüberliegenden Glockengiebel, der die Glocke in einem Rundbogen birgt und mit einem Zeltdach gedeckt ist. Das Langhaus wird von einer Seitenkapelle komplettiert, die Maria, der Mutter Jesu Christi, gewidmet ist. Die Kirche birgt mehrere Gemälde, darunter eines mit der Darstellung der Kreuzigung hinter dem Altar und eines mit der Szene der Rosenkranzspende an der Südwand des Langbaus.[9][10]
Kapelle in Saint-Faust-le-Bas. Auch diese diente als Zwischenstation für Pilger auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela. Der Eingang datiert aus dem 17. Jahrhundert. Die Kapelle besitzt einen Glockengiebel, dessen Fassade durch zwei Rundbögen unterbrochen ist, die Platz für zwei Glocken bieten. Diese werden auf der westlichen Seite durch eine Auskragung mit Vordach geschützt. Vom Balkon auf der anderen Seite bietet sich ein Blick auf die Ebene des Gave und die Hügel von Lescar. Der Chor der Kirche birgt ein Altarretabel aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wie die Jahreszahl „1617“ auf dem Giebel belegt. Es ist mit einem Tabernakel aus vergoldetem Holz und einem Gemälde mit dem Kreuzigungsmotiv ausgestattet. Das Retabel der Seitenkapelle, die Maria gewidmet ist, ist mit Schlangensäulen ausgearbeitet und hat ein Gemälde, das die Szene illustriert, in der der heilige Dominikus den Rosenkranz empfängt. Ein weiteres bemerkenswertes Mobiliar ist die Kanzel aus mehrfarbigen Holz.[11] Eine Quelle, Houn de Sen Yan genannt, entspringt in der Nähe der Kapelle. In früheren Zeiten versammelten sich die Gläubigen bei Tagesanbruch am Johannistag an der Quelle, deren Wasser in drei steinerne Becken fließt, um sich zu waschen und das Wasser zu trinken, das insbesondere gegen Kopfschmerzen helfen sollte. Bis zur Installation von fließendem Wasser gegen 1960 versorgten sich die Bewohner regelmäßig mit dem Quellwasser. Saint-Faust besitzt eine weitere Quelle, Houn de las doulous, deren Wasser Heilkräfte zur Linderung von Rheumatismen nachgesagt wird.[12]
Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde. Außer Obstwiesen, Rinder- und Pferdezucht. dem Anbau von Mais, der Geflügelzucht, hierbei insbesondere von Kapaunen, spielt der Weinbau eine große Rolle.[1]
Saint-Faust liegt in den Zonen AOC der Weinbaugebiete Jurançon und Béarn sowie des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[13]
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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[14] Gesamt = 83
↑ abcdConseil régional d’Aquitaine: Saint-Faust. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 1. Dezember 2017; abgerufen am 28. November 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Houn de Sen Yan. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 1. Dezember 2017; abgerufen am 28. November 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr