Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 30′ N, 11° 28′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Pfaffenhofen an der Ilm | |
Höhe: | 479 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,29 km2 | |
Einwohner: | 5070 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 132 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85298 | |
Vorwahlen: | 08441, 08445 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 86 151 | |
LOCODE: | DE SHY | |
Gemeindegliederung: | 36 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ludwigstr. 2 85298 Scheyern | |
Website: | www.scheyern.de | |
Erster Bürgermeister: | Manfred Sterz (FW) | |
Lage der Gemeinde Scheyern im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm | ||
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Scheyern ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Der Ort ist vor allem durch die örtliche Benediktinerabtei bekannt. Geschichtlich bedeutungsvoll ist der Ort als einer der Ursprünge des bayerischen Herrscherhauses Wittelsbach.
Die Gemeinde hat 36 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Wahrscheinlich kommt der Name „Scheyern“ vom germanischen Volksstamm der Skiren, die um 500 durch die Wirren der Völkerwanderung hier gesiedelt haben sollen.[4] Die bedeutendste Gestalt des Volksstamms der Skiren war der germanische Heerführer Odoaker.
Die Gründung der ersten Burg Scheyern liegt im Dunkeln. Nach dem Renaissance-Geschichtsschreiber Aventin soll sie bereits im Jahr 508 als Herrschersitz errichtet worden sein; sicherlich eine Legende. Die neuere Forschung (Karl Bosl) vermutet, dass der bayerische Pfalzgraf Arnulf II. die Burg um 940 erbaut haben könnte.
Um 1060 brachte vermutlich Gräfin Haziga die Burg, auf der sie geboren worden war, in die zweite Ehe des Freisinger Vogtes Otto ein.[5] In der Folge nannten sich die Nachkommen beider Grafen von Scheyern (comes de Skyrum) und wurden das Ursprungsgeschlecht der Wittelsbacher.
Im Jahre 1119 zog Graf Otto V. von Scheyern in die Burg Wittelsbach um und wandelte seine nunmehr ungenutzte, zurückgelassene Burg in Scheyern in das Kloster Scheyern um, als sein Hauskloster mit Grablege. Er übergab die Burg den Benediktinern vom Petersberg, die damit die ehemalige Burg ab dann als Kloster umnutzten. Diese siedelten auf dem ehemaligen Burgberg (bis ca. 1800 unter dem Namen Hag) eine Handwerkersiedlung an, die um 1400 aus den beiden Huben von Hag entstand, von denen die größere, die Hube des Albert im Jahr 1260 ursprünglich von Merbod von Bachern als Lehen an den Klosterministerialen Albert von Hag und seine Nachkommen übergeben wurde („ohne Abgaben“). Dann gelangte die Burg jedoch, zwischenzeitlich um ca. 1400 an die Kirche von Hohenwart getauscht, wieder in den Besitz der Klosterabtei Scheyern und hieß später die Hube des Plamoser. Die Abtei war im Mittelalter ein Zentrum der Schreibkunst und Buchmalerei. Der Ort Scheyern gehörte zur geschlossenen Hofmark des Klosters Scheyern. Das Hauskloster der Wittelsbacher wurde 1803 säkularisiert. 1838 ließ König Ludwig I. Scheyern zunächst als Benediktiner-Priorat wieder errichten, seit 1843 ist Scheyern wieder Abtei.
Am 1. Januar 1964 wechselte der Gemeindeteil Plöcking der Gemeinde Niederscheyern zur Gemeinde Scheyern.[6][7] Am 1. April 1971 wurden die Gemeindeteile Edersberg, Grub, Triefing und Ziegelnöbach der aufgelösten Gemeinde Triefing in die Gemeinde Scheyern eingegliedert. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde dann vier Gemeinden mit allen Gemeindeteilen eingemeindet: am 1. Januar 1972 Mitterscheyern,[8] am 1. April 1973 Vieth, am 1. Januar 1974 Euernbach und am 1. Januar 1975 Winden bei Scheyern.[9]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3528 auf 4899 Einwohner bzw. um 38,9 %.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | ||||
Einwohner | 3088 | 3271 | 3468 | 3865 | 4199 | 4435 | 4517 | 4824 | 4862 | 4877 |
Erster Bürgermeister seit 2014 ist Manfred Sterz (FW). Er wurde am 30. März 2014 mit 69,6 Prozent in der Stichwahl gewählt. Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde er in der Stichwahl mit 55,8 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.
Partei / Liste | Wahl 2020[10] | |
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% | Sitze | |
Freie Wähler | 36,40 | 6 |
CSU/BB (Bürgerblock) | 30,03 | 5 |
WGS (Wählergruppe Gemeinde Scheyern) | 19,20 | 3 |
Grüne | 14,36 | 2 |
Gesamt | 100 | 16 |
Wahlbeteiligung | 69,55 % |
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2015 4621 T€, davon waren 704 T€ (netto) Gewerbesteuereinnahmen. Der Gemeindehaushalt 2015 belief sich auf 13.133.000 €, davon waren 8.972.000 € Verwaltungshaushalt, 4.161.000 € Vermögenshaushalt.
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Blasonierung: „In Blau ein silbernes Doppelkreuz, überlegt mit einem gesenkten goldenen Zickzackbalken.“[11] |
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt das Scheyrer Kreuz, der Zickzackbalken gilt als Allodzeichen der Wittelsbacher, aus deren Stammburg das Kloster Scheyern hervorging. |
Im Jahre 2018 gab es nach der amtlichen Statistik in der Gemeinde 688 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Von der Wohnbevölkerung standen 2028 Personen in einem versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Die Zahl der Auspendler war damit um 1340 höher als die der Einpendler. 41 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 72 landwirtschaftliche Betriebe, die eine Fläche von 2228 Hektar bewirtschafteten.
(Stand jeweils Schuljahr 2019/2020)
Bereits in der Zeit des Zweiten Weltkrieges war Scheyern ein Standort der Luftnachrichtentruppe der Luftwaffe. Mit Anfängen seit 1945, der Frühzeit des Kalten Krieges, waren in Scheyern Abhöreinheiten der US-Luftwaffe untergebracht. Bis zur Aufgabe der Schyren-Kaserne 1993 war Scheyern auch Bundeswehrstandort. Seit 1958 waren dort Flugabwehreinheiten der Luftwaffe stationiert.
Seit Oktober gibt es in Scheyern den sog. Flexi-Bus. Dieser Kleinbus kann bis zu 8 Fahrgäste befördern, die den Bus vorab per Telefon oder App zu einer der über 70 Haltestellen im Gemeindegebiet bestellen können. Neben Fahrten im Gemeindegebiet gibt es auch einzelne Haltestellen in den angrenzenden Gemeinden sowie in Pfaffenhofen a. d. Ilm.
Der Betrieb wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (gemäß Förderrichtlinie „Modellprojekte zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs“) im Rahmen des Modellprojekts VGI newMIND gefördert, für den Kauf des Busses können LEADER-Fördermittel abgerufen werden.[18]