Schillergräser (Koeleria) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die bis zu 45 Arten sind in hauptsächlich den gemäßigten Gebieten fast weltweit verbreitet.
Koeleria-Arten sind ein- bis ausdauerndekrautige Pflanzen. Sie zeichnen sich überwiegend durch eine samtige Behaarung (Trichome) aus. Die Halme sind aufrecht, kahl oder vor allem unter der Rispe behaart. Die einfachen Laubblätter sind flach.[1]
Die mehr oder weniger dichten, rispigenBlütenstände sind bei Längen von 1 bis 20 Zentimetern walzen- bis pyramidenförmig und manchmal im unteren Teil etwas unterbrochen.[1] Die Ährchen enthalten zwei bis 5 Blüten. Allen Blüte sind zwittrig. Die Hüllspelzen sind ungleich, die untere ist ein- bis dreinervig und etwa zwei Drittel so lang wie die obere; die obere ist zwei- oder drei-, selten bis zu fünfnervig und meist so lang wie das Ährchen.[1] Die Deckspelzen sind drei- bis zu fünfnervig, gekielt, mit häutigen Rändern und haben eine 1 bis 3 Millimeter lange Grannenspitze.[1] Die Vorspelzen sind zweinervig und etwas kürzer als die Deckspelzen. Der Fruchtknoten ist kahl. Die zwei Narben sind dicht gefiedert und treten seitlich aus dem Blütchen heraus.[1]
Die Gattung Koeleria wurde 1805 durch Christian Hendrik Persoon aufgestellt.[2] Der Gattungsname Koeleria ehrt den deutschen Botaniker Georg Ludwig Koeler (1765–1807).[3]Synonyme für KoeleriaPers. sind: AchaetaE.Fourn., AirochloaLink, BrachystylusDulac, CollinariaEhrh., LeptophyllochloaCalderón ex Nicora.[2]
Behaartes Schillergras oder Raues Schillergras (Koeleria hirsuta(DC.) Gaudin, Syn.: Koeleria wilczekianaDomin)[4]: Es kommt in den Alpen in Italien, in der Schweiz und Österreich vor.[2]
Koeleria micrathera(Desv.) Griseb.: Sie kommt vom zentralen und südlichen Chile bis zum südlichen Argentinien vor. Früher kam sie auch auf den Juan-Fernández-Inseln vor.[2]
Großes Schillergras (Koeleria pyramidata(Lam.) P.Beauv. subsp. pyramidata, Syn.: Koeleria pyramidata(Lam.) P.Beauv., Koeleria grandisBesser ex Nym., Koeleria heribaudiiUjhelyi): Es ist von Europa bis Sibirien und in Nepal verbreitet.[2]
Koeleria pyramidata subsp. schroeteriana(Domin) Quintanar & Castrov. (Syn.: Koeleria eriostachya subsp. schroeterianaDomin, Koeleria schroeteriana(Domin) Ujhelyi, Koeleria cristata var. vestitaGustave & Hérib., Koeleria caudata subvar. pubifloraDomin, Koeleria eriostachya var. pyrenaicaDomin, Koeleria schroeteriana var. pyrenaicaDomin, Koeleria pyrenaica(Domin) Ujhelyi): Sie kommt von Nordspanien bis zur Westschweiz vor.[2]
Koeleria rhodopeaUjhelyi: Dieser Endemit kommt nur im südwestlichen Bulgarien vor.[2]
Koeleria riguorumEdgar & Gibb: Dieser Endemit kommt nur auf der Südinsel von Neuseeland.[2]
Koeleria rodriguez-graciaeQuintanar & Castrov.: Sie wurde 2013/2014 von der nordwestlichen Iberischen Halbinsel erstbeschrieben.[2]
↑ abcdefgWalter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Koeleria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.