Als Sieben Meere oder Sieben Weltmeere wurden und werden verschiedene Gewässer bezeichnet.
Der noch heute gebräuchliche Ausdruck der Sieben Weltmeere umfasst die historisch für den Seehandel bedeutendsten Gewässer.[1] Neben den drei Ozeanen (exklusive antarktischer Ozean) zählen die vier großen „Mittelmeere“ dazu: zu einem großen Teil von Land umschlossene Nebenmeere der Ozeane, die für den Seehandel so bedeutend sind/waren, dass sie in der Seefahrt als selbständige Meere betrachtet wurden. Die Sieben Weltmeere sind daher:
Jedoch finden sich je nach Zeit, Volk (Sichtweise) und Bedeutung jeweils andere Zusammenstellungen der „Sieben Meere“. Erstmals erwähnt wird der Begriff im alten Mesopotamien um 2.300 v. Chr. in einem Loblied der sumerischen Entu-Priesterin En-hedu-anna zu Ehren der Göttin Inanna.[2]
Der Begriff der Sieben Weltmeere existierte bereits in der Antike. Er taucht unter anderem in alten chinesischen, persischen und phönizischen Texten auf, wird aber immer auf verschiedene Seegebiete bezogen.
Je nach Quelle werden das Rote Meer, das Mittelmeer, der Persische Golf, das Schwarze Meer, das Adriatische Meer, das Kaspische Meer und der Indische Ozean genannt.[1]
Die Griechen und Römer bezeichneten folgende Gewässer als Die Sieben Meere:
Die Bezeichnung der Sieben Weltmeere wird aus europäischer Sicht, je nach Standpunkt bzw. Betrachtungsweise und historischer Bedeutung, neben den drei Ozeanen (Atlantik, Indik, Pazifik) in variierender Besetzung auf folgende Meere angewandt:
Der Einfluss des europäischen Kulturkreises auf die Zusammenstellung dieser Liste wird besonders durch die Aufnahme des Mittelmeeres und der Nord- und/oder Ostsee in alle Interpretationen deutlich. (Das Mittelmeer ist immer in dieser Aufzählung enthalten, Nord- und Ostsee sind selten zusammen Teil der Aufzählung, aber eines der beiden kommt in europäischen Interpretationen immer vor. Des Weiteren ist das Rote Meer nie Teil dieser Aufzählung, wenn der Persische Golf Aufnahme findet und umgekehrt. Zudem gilt: wird das Chinesische Meer erwähnt, so entfällt das Gelbe Meer als Teil von diesem.)
Während der Zeit der Entdecker (1450–1650), führen einige die Sieben Weltmeere als die damals befahrenen Meere:
Rudyard Kipling, Autor von Das Dschungelbuch, brachte 1896 die Gedichtsammlung Die sieben Meere heraus. Darin sind erwähnt:
Mit dieser Einteilung werden landläufig die modernen Sieben Weltmeere unterschieden.[3]
Der Begriff Weltmeer ist eine deutsche Übertragung von altgriechisch ὠκεανός Okeanos, deutsch ‚Ozean‘, „der die Erdscheibe umfließende Weltstrom“, Personifikation als antiker Gott Okeanos. Er wird als synonym für den Begriff Ozean verwendet.
Nach antiker Vorstellung umgab ein geschlossenes Gewässer alle Landmassen. Diese Landmassen schwammen in diesem Welt-Meer. Im Zuge der Entdeckungsreisen wurden weitere Weltmeere (z. B. Pazifischer Ozean) entdeckt. Somit wandelte sich die Vorstellung von dem einen Weltmeer zu „den“ Weltmeeren. Ebenso von dem Ozean zu den Ozeanen.
Versteht man unter den „sieben“ Weltmeeren „alle bekannten Meere“, so wandeln sich Bedeutsamkeit und Zugehörigkeit der jeweiligen Meere mit wachsendem geographischen Wissen. Daher wird der Begriff heute auf größere Meere bezogen, die sich voneinander nicht eindeutig abgrenzen lassen. Gemeint war und ist aber immer „das Weltmeer“, das alle Kontinente umschließt.[1]