Ursprünglich war Siemianowitz ein Fischerdorf an der Brynica, worauf noch heute das Stadtwappen hinweist, das erstmals 1789 verwendet wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Ortschaft Seymanovicze im Jahre 1451. Zu großer Bedeutung gelangte dieses Dorf erst viel später und blieb lange im Schatten des heutigen Stadtteils Michalkowitz, zumal Siemianowitz kirchlich der dortigen Pfarrkirche angehörte.
Im 19. Jahrhundert erlebte die Region einen rasanten Wandel durch die Montanindustrie. Es entstanden zahlreiche Steinkohlebergwerke und metallverarbeitende Unternehmen. 1836 wurde wenige Kilometer südlich von Siemianowitz das von Hugo Henckel von Donnersmarck und den Gebrüdern Oppenfeld gemeinschaftlich gegründete[2]EisenwerkLaurahütte in Betrieb genommen, um das eine gleichnamige Siedlung entstand. Das Werk ging 1871 in der Aktiengesellschaft Vereinigte Königs- und Laurahütte auf. Das alte Dorf Siemianowitz und der neue Industrieort Laurahütte nahmen ein rasches Wachstum und bildeten um das wirtschaftliche Rückgrat der stahlerzeugenden Laurahütte sowie der Steinkohlebergwerke Richter und Laurahütte bald ein zusammenhängendes Geflecht von Industriebetrieben und Arbeitersiedlungen. Kommunal waren die beiden Orte jedoch eigenständig und gehörten ab 1873 zum preußischenLandkreis Kattowitz. Auf dem ehemaligen Jahrmarktsgelände baute sich die Gemeinde Siemianowitz 1904 ein stattliches Rathaus, die Bebauung des neuen Marktplatzes blieb jedoch unvollendet. Das Rathaus der Gemeinde Laurahütte wurde bereits 1897 in deutlich zurückhalterenden Formen realisiert.
1910 zählte die Gemeinde Siemianowitz 18.336, der Gutsbezirk Siemianowitz 1.293 Einwohner. In der Gemeinde Laurahütte lebten 16.120 Menschen.
Obwohl bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 in Siemianowitz 56,3 % und in Laurahütte 66,7 % für den Verbleib bei Deutschland gestimmt hatten, fielen die Orte an Polen[3] und wurden in Siemianowice, bzw. Huta Laura umbenannt. Noch zuvor hatte die preußische Regierung im Mai 1922 die Zusammenlegung zur neuen Gemeinde Laurahütte-Siemianowitz beschlossen[4] die 1927 in Siemianowice Śląskie umbenannt wurde und 1932 das Stadtrecht erhielt. Nach dem Überfall auf Polen wurde die Stadt für die Zeit des Zweiten Weltkriegsvölkerrechtswidrig annektiert und erhielt für diese Zeit den Namen des Stadtteils Laurahütte.
Am 10. Mai 2024 kam es auf einer rechtswidrigen Mülldeponie zu einem Brand, der durch abgelagerte undichte Chemikalienfässer genährt wurde und das gesamte Gelände von 5000 m² erfasste.[5]
An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 2014 ist dies Rafał Piech, der mit seinem eigenen Wahlkomitee antritt, aber seit 2023 Vorsitzender der neugegründeten europaskeptischen Polska Jest Jedna ist. Die turnusmäßige Wahl im April 2024 führte zu folgenden Ergebnis:[6]
In der damit notwendigen Stichwahl setzte sich Piech mit 52,9 % der Stimmen gegen die KO-Kandidatin Zasada-Chorab durch und wurde für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.
Die turnusmäßige Wahl im Oktober 2018 führte zu folgenden Ergebnis:[7]
Rafał Piech (Wahlkomitee Rafał Piech) 83,6 % der Stimmen
Schloss der Familie Henckel von Donnersmarck mit barocken, klassizistischen und neugotischen Teilen
Das Rathaus wurde 1904 nach einem Entwurf des Architekten Johannes Seiffert als Backsteinbau in neobarocken Formen errichtet. 1923–1925 erfolgte ein Ausbau des Gebäudes, bei dem der Sitzungssaal entstand.
Die katholische Pfarrkirche Heiligkreuz ist ein neugotischer Backsteinbau von 1884 nach Plänen von Paul Jackisch. Als Stiftung Hugo II. Henckel von Donnersmarcks wurde die Kirche reich ausgestattet.
Die evangelische Lutherkirche wird seit 2000 wieder von der Evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnisses genutzt, nachdem sie nach dem Zweiten Weltkrieg an die Katholiken übertragen worden war. Der neugotische Entwurf stammt von Franz Posern aus Pless und wurde 1893–1895 aus Backstein errichtet.
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Gemeinde Siemianowitz: 5.441 für Deutschland, 4.232 für Polen; Gemeinde Laurahütte: 6.160 für Deutschland, 3.081 für Polen; Gutsbezirk Siemianowitz: 55 für Deutschland / 64 für Polen; Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento des Originals vom 8. November 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oberschlesien-ka.de abger. am 6. November 2012
↑Vereinigung der Landgemeinden Laurahütte-Siemianowitz zu einem Gemeindebezirke, Amtsblatt der Regierung zu Oppeln, Bd. 107 (Stück 13, Nr. 257), 27 maja 1922, s. 150 [dostęp 2022-08-09], (Śląska Biblioteka Cyfrowa)