Siegfried Bürmann, in seiner spanischen Wahlheimat als Sigfrido Burmann tätig (* 11. November 1890 in Northeim;[1] † 22. Juli 1980 in Madrid, Spanien), war ein deutsch-spanischer Maler, Bühnenbildner und Filmarchitekt mit intensiver Karriere im spanischen Kino der Franco-Ära.
Bürmann ließ sich von 1905 bis 1910 an der Kunstakademie Düsseldorf zum Maler und Bühnenbildner ausbilden. Dort war Willy Spatz sein Lehrer. 1908 brachte ihn ein Malerei-Stipendium erstmals nach Spanien. 1913 reiste er mit seinen Studienfreunden Wilhelm Beintmann und Fritz Burmann nach Italien, 1914 mit Beintmann nach Spanien, wo sie wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zu bleiben beschlossen. In Madrid begann Bürmann 1920 eine Karriere als Bühnenbildner und -maler. Seine Tätigkeit führte ihn unter anderem mit Spaniens bedeutendem Dichter Federico García Lorca zusammen. Burmanns Theaterkulissen schmückten Inszenierungen nach Vorlagen von u. a. Shakespeare, Lope de Vega, Jean Anouilh, Friedrich Schiller, Emlyn Williams und sogar Bertolt Brecht.
Erst 1933 knüpfte Siegfried Bürmann, der in Spanien seinen Vornamen zu „Sigfrido Burmann“ hispanisierte, ersten Kontakt zum Kino seiner Wahlheimat. Zunächst wurde er dort als Kulissenmaler, Architekten-Assistent und einfacher Architekt eingesetzt, ab 1938, seit einem vorübergehenden Aufenthalt in Berlin, betätigte sich Burmann vor allem als Ausstatter. Der mit einer Baskin verheiratete Burmann entwarf die Filmkulissen zu einer Fülle von Unterhaltungsproduktionen. Dabei handelte es sich um Komödien und Lustspiele ebenso wie um Dramen und Melodramen; Burmann designte aber auch die Architektur für franquistische Propagandastücke. Faktisch alle bedeutenden Regisseure der Franco-Ära, darunter Edgar Neville, Ladislao Vajda, Florián Rey, Luis García Berlanga und Juan de Orduña, bedienten sich seiner Entwürfe.
Erst Mitte der 1960er Jahre zog sich Burmann allmählich ins Privatleben zurück. 1973, bereits weit über 80 Jahre alt, beendete er endgültig sowohl seine Filmtätigkeit als auch seine Bühnenarbeit. Sein älterer Sohn, der noch in Deutschland geborene Hans Burmann, arbeitete als Kameramann, sein anderer Sohn Wolfgang Burmann wählte den Beruf des Vaters und war ab den 1960er Jahren ein gefragter Filmarchitekt.
Personendaten | |
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NAME | Burmann, Sigfrido |
ALTERNATIVNAMEN | Bürmann, Siegfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-spanischer Maler, Bühnenbildner und Filmarchitekt |
GEBURTSDATUM | 11. November 1890 |
GEBURTSORT | Northeim, Niedersachsen, Deutschland |
STERBEDATUM | 22. Juli 1980 |
STERBEORT | Madrid, Spanien |