Sklerotienbecherlingsverwandte | ||||||||||||
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Gemeiner Anemonenbecherling (Dumontinia tuberosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sclerotiniaceae | ||||||||||||
Whetzel |
Die Sklerotienbecherlingsverwandten (Sclerotiniaceae) bilden eine Familie der Pilze innerhalb der Ordnung der Helotiales. Viele Arten dieser Familie leben parasitär und gelten daher als Pflanzenschädlinge.
Die Sklerotienbecherlingsverwandte sind gekennzeichnet durch das Sklerotium, ein rundliches, knollenförmiges oder scheibenförmiges Gebilde, aus dem der Fruchtkörper (Apothecium) entspringt. Die Ascosporen sind einzellig und hyalin. Anamorphe, die Makrokonidien ausbilden, sind verbreitet. Aber auch Anamorphe mit Mikrokonidien sind bekannt. Alle Arten bilden zudem das 36 kDa große SSP1-Protein, das für die Entwicklung des Sklerotiums verantwortlich ist. Bei allen Arten kommt es zur Antikörper-Kreuzreaktion mit SSP-Antikörpern[1]. Während das Protein in allen Phasen des Sklerotiums und auch in den Apothecien zu finden ist, wird das dazugehörige Gen SSP1 ausschließlich im sich entwickelnden Sklerotiumgewebe exprimiert.[2]
Sclerotiniaceae sind weltweit verbreitet. Die meisten Arten sind nekrotrophe oder opportunistische Parasiten auf verschiedenen Pflanzen. Darunter sind bedeutende Pflanzenschädlinge wie die Grauschimmelfäule, der Kleekrebs oder Monilia.
Herbert Hice Whetzel stellte die Familie auf für Arten mit inoperculaten Asci und gestielten Apothecien, die entweder einem stromatisierten d. h. geschwärzten Wirtsgewebe oder einem Sklerotium entspringen. Holst-Jensen und Autoren trennten aber nach molekularbiologischen Untersuchungen die Arten, die das Wirtsgewebe stromatisierten und stellten sie in die neue Familie Stromabecherverwandte (Rutstroemiaceae).
Zu der Familie der Sklerotienbecherlingsverwandte gehören folgende Gattungen:[3]
Die Gattungen Stromabecher (Rutstroemia), Stromakelche (Lanzia), Poculum, Verpatinia und gewisse Arten der Braunsporstromapilze (Lambertella) werden den Stromabecherverwandten zugeordnet. Die Büschelbecherlinge (Encoelia) mit dem Hasel-Kleiebecherling (Encoelia furfuracea) oder dem Pappel-Kleiebecherling (Encoelia fascicularis) werden jetzt den Cenangiaceae zugeordnet.[3]