SparkyLinux

SparkyLinux
SparkyLinux 5.14
Entwickler SparkyLinux Team
Lizenz(en) GPL und andere Lizenzen
Erstveröff. Akt. Version 7.5[1] vom 18. September 2024
Akt. Vorabversion 2023.07 (Semi-Rolling)
Kernel monolithisch
Abstammung GNU/Linux
↳ Debian GNU/Linux
↳ SparkyLinux
Architektur(en) i686, x86-64, ARMHF
Installations­medium CD, DVD, USB-Speicherstick
Sprache(n) Mehrsprachig
Sonstiges Live-System verfügbar
sparkylinux.org

SparkyLinux ist eine Linux-Distribution aus Polen, die auf Debian basiert und vor allem für den Desktop-Einsatz zugeschnitten ist. Sie möchte ein schnelles, schlankes und voll anpassbares Betriebssystem sein, das verschiedene Versionen für verschiedene Anwendungszwecke bietet. Hierfür bietet die Distribution eine Reihe von unterschiedlichen angepassten leichtgewichtigen Desktops zur Auswahl an. Die Systemanforderungen sind akzeptabel, somit eignet sich SparkyLinux für fast jeden Computer – auch wenn die Hardware bereits veraltet ist. SparkyLinux wird auf der Vergleichsseite DistroWatch im vorderen Mittelfeld gelistet.[2]

Entwicklungsgeschichte

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Das Projekt wurde im Oktober 2011 von Pawel Pijanowski (pavroo) und seinem Entwicklerteam erstellt. Ursprünglich wurde es als Remix auf Basis von Ubuntu (Xubuntu 11.04) entwickelt, bei dem der Standard-Xfce-Desktop entfernt und durch Enlightenment (e17) ersetzt wurde. Das System erhielt den Arbeitsnamen ue17r (Ubuntu Enlightenment 17 Remix). Im Januar 2012 wurde das Basissystem von Ubuntu auf Debian aus dem stabilen Zweig "Squeeze" und teilweise aus dem Testzweig "Wheezy" umgestellt. Seitdem hat die Distribution auch ihren Namen SparkyLinux.[3]

Die Distribution richtet sich an Nutzer älterer Hardware und bietet ein Baukastensystem, um ein individuelles System auf stabiler Basis zu errichten. Hierzu stehen auch spezielle Repositorys von SparkyLinux zur Verfügung um eigene Tools und Anwendungen von Drittanbietern zu verwenden.[4]

SparkyLinux basiert auf dem "Stable"- und "Testing"-Zweig von Debian und verwendet im "Testing"-Zweig ein sogenanntes "(Semi-)Rolling-Release". Diese Versionen werden mehrmals im Jahr aktualisiert, um jeweils die neuesten Versionen aller Anwendungen bereitzustellen. Ferner enthält die Distribution eine Sammlung von Werkzeugen und Skripten, die den Benutzern bei der einfachen Verwaltung des Systems helfen.

Die Standard-Desktop-Umgebungen sind LXQt (früher LXDE), MATE, Xfce und KDE. Des Weiteren steht auch eine MinimalGui genannte Variante zur Verfügung, hier wird als Desktop der ressourcenschonende Fenstermanager Openbox verwendet. Benutzer können jedoch andere Desktops über Sparky APTus installieren. Sparky APTus ist ein natives Tool zum Installieren und Löschen von Paketen.[5]

SparkyLinux enthält von Haus aus einige proprietäre Pakete (unfreie Software) und stellt über Sparky APTus ein kleines Werkzeug namens Non-Free Remover zur Verfügung, mit dem alle contrib- und non-free-Pakete einfach vom System entfernt werden können.[3]

Die SparkyLinux-ISO-Images (gekennzeichnet mit "i686 non-pae" und "x86_64/amd64") sind für 32-Bit- und 64-Bit-Computer mit BIOS- oder UEFI-Hauptplatine verfügbar. Bei den Standardvarianten stehen unterschiedliche Desktop-Umgebungen zur Wahl, zusätzlich wird auch eine Version für ARM-Prozessoren zum Download angeboten.

  • Die Standardvarianten aus den Zweigen stable, oldstable und oldoldstable richten sich an den normalen Linux Nutzer.
  • Die MinimalGUI Edition wird mit der sehr ressourcenschonenden Desktop-Umgebung Openbox ausgeliefert.
  • Die MinimalCLI Edition ist für fortgeschrittene Benutzer gedacht, die ihre Installation vollständig anpassen wollen. Es ist keine grafische Oberfläche vorhanden.
  • Die GameOver Edition (nur für "(Semi-)Rolling" verfügbar) richtet sich in erster Linie an Gamer. Sie enthält eine Vielzahl freier und quelloffener Spiele als auch einige essenzielle Programme, den Steam-Client, Wine und PlayOnLinux.[6]
  • Die Multimedia Edition (nur für "(Semi-)Rolling" verfügbar) bietet eine breite Palette von Werkzeugen zum Erstellen und Bearbeiten von Grafiken, Audio, Video und HTML-Seiten.[7]
  • Die Rescue Edition (nur für "(Semi-)Rolling" verfügbar) bietet ein Live-System mit einer großen Anzahl von Anwendungen für die Reparatur und Wiederherstellung (Datenrettung) defekter Betriebssysteme.[7]
  • Die Development Variante richtet sich in erster Linie an Entwickler.

Das SparkyLinux-ISO-Image kann nach dem Herunterladen auf eine leere DVD gebrannt, auf einen USB-Stick kopiert, oder in eine virtuelle Maschine installiert werden. Wenn das System von einem solchen vorbereiteten Medium läuft, kann es im Live-Modus ohne Installation verwendet oder auf einer ausgewählten Partition einer Festplatte oder eines anderen USB-Flash-Geräts installiert werden.[8]

Im Live-System sind zwei Installationsprogramme verfügbar:

  • Calamares – das Standardsystem-Installationsprogramm, das im grafischen Modus läuft und die Installation des Systems auf Computern mit BIOS und UEFI (32/64 Bit) ermöglicht.[9]
  • SparkyLinux Advanced Installer – ist ein zusätzliches Installationsprogramm, das sowohl im grafischen als auch im Textmodus läuft. Es bietet Unterstützung für Computer mit BIOS und UEFI und wird für ältere Computer empfohlen die weniger als 1 GB RAM haben.

Versionsgeschichte

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Legende
Alte Version – nicht mehr unterstützt Ältere Version – noch unterstützt Aktuelle Version (Semi-)Rolling Version
Version Name Status Freigabe Basis Support-Ende
1.0 Venus EOL Debian Squeeze
2.0 Eris EOL Debian Wheezy
2.1 29. März 2013
3.0 Annagerman EOL Debian Jessie
3.1 30. September 2013
3.2 10. Dezember 2013
3.3 17. März 2014
3.4 25. Juni 2014
3.5 25. September 2014
3.6 18. Dezember 2014
4.0 Tyche EOL 3. Juli 2015 Debian Stretch 2020-07-01[10]
4.1 28. September 2015
4.2 19. Dezember 2015
4.3 25. April 2016
4.4 18. August 2016
4.5 2. Dezember 2016
4.6 20. Juni 2017
4.7 18. November 2017
4.8 12. Mai 2018
4.9 9. November 2018
4.10 2. Mai 2019
4.11 9. Juli 2019
4.12 11. März 2020
4.13 4. Oktober 2020
5.0 Nibiru oldoldstable 15. Juli 2017 Debian Buster[11] Juni 2024[10]
5.1 25. September 2017
5.2 19. Dezember 2017
5.3 7. März 2018
5.4 11. Juni 2018
5.5 18. September 2018
5.6 16. Dezember 2018
5.7 5. März 2019
5.8 15. Juli 2019
5.9 6. Oktober 2019
5.10 11. Januar 2020
5.11 3. April 2020
5.12 6. Juli 2020
5.13 4. November 2020
5.14 3. Februar 2021
5.15 3. Mai 2021
5.16 13. Januar 2022
6.0 Po Tolo oldstable Debian Bullseye[3]
6.1 11. November 2021
6.2 10. Februar 2022
6.3 7. Mai 2022
6.4 13. August 2022
6.5 14. November 2022
6.6 6. Februar 2023
6.7 9. Mai 2023
7.0 Orion Belt stable 15. Juni 2023 Debian Bookworm
7.1 13. September 2023
7.2 7. Dezember 2023
7.3 14. März 2024
2023.07[12] testing (Semi-)Rolling
Commons: SparkyLinux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. sparkylinux.org.
  2. SparkyLinux auf DistroWatch
  3. a b c Sven Bauduin: Sparky 6.0: Das Linux-Leichtgewicht basiert erstmals auf Debian 11. In: ComputerBase. 20. August 2021, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Erik Bärwaldt: Desktop selbst bauen mit Sparky Linux. In: LinuxUser 07/2014. Abgerufen am 16. Juli 2023 (deutsch).
  5. Liane M. Dubowy: SparkyLinux 3.1 mit neuem apt-Frontend. In: heise.de. 1. Oktober 2013, abgerufen am 16. Juli 2023.
  6. Die vier besten neuen Linux-Distributionen. In: DerStandard.at. 19. Januar 2015, abgerufen am 16. Juli 2023 (österreichisches Deutsch).
  7. a b Ferdinand Thommes: Sparky Linux veröffentlicht »Special Editions«. In: Pro-Linux. 12. November 2019, abgerufen am 17. Juli 2023.
  8. Tim Schürmann: Sparky Linux 6.6 frischt Softwarepakete auf. In: linux-magazin.de. 7. Februar 2023, abgerufen am 16. Juli 2023 (deutsch).
  9. Tim Schürmann: SparkyLinux 2020.05 verbessert Umgang mit Secure Boot. In: Linux Magazin. 8. Mai 2020, abgerufen am 4. Dezember 2022 (deutsch).
  10. a b Pawel Pijanowski: Sparky 4 EOL. In: sparkylinux.org. 3. Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Mirko Lindner: Sparky 5.8 »Nibiru« wechselt den Unterbau. In: Pro-Linux. Abgerufen am 16. Juli 2023.
  12. Tim Schürmann: Startmedien von Sparky Linux Rolling liefern keine 32-Bit-Pakete mehr. In: linux-community.de. 18. Juli 2023, abgerufen am 14. August 2023 (deutsch).