Eine Studierendenvertretung oder Studentenvertretung ist eine Interessenvertretung von Studenten gegenüber den Universitäten und Hochschulen, staatlichen Behörden und der Öffentlichkeit. Historisch gewachsen gibt es im deutschsprachigen Raum sowohl privat- wie öffentlich-rechtliche Organisationsformen der Studierendenvertretung.
Bedingt durch die eingeschränkten Kompetenzen des Bundesgesetzgebers im Hochschulrecht (Kulturhoheit der Länder) sowie durch die frühere deutsche Teilung haben sich in Deutschland historisch verschiedene Formen der Studierendenvertretung herausgebildet:
Eine bundesweite Vertretung gibt es in Form des Vereins freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs), dem sowohl verfasste als auch unabhängige Studierendenschaften angehören. Allerdings vertritt der fzs derzeit nur rund ein Drittel aller Hochschulen.
In Österreich ist die Studierendenvertretung an den öffentlichen Universitäten, den Pädagogischen Hochschulen und den Fachhochschulen öffentlich-rechtlich und bundesweit einheitlich organisiert. Neben der für die gesamtösterreichische Vertretung zuständigen Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH) gibt es an jeder Universität eine eigene Körperschaft, die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der jeweiligen Universität. Die Pädagogischen Hochschulvertretungen und die Fachhochschul-Studienvertretungen sind seit 2015 eigene Körperschaften insofern die durchschnittliche Studierendenanzahl 1000 Studierende überschreitet. Weiterhin ohne Körperschaftsrecht sind Pädagogische Hochschulvertretungen und Fachhochschul-Studienvertretungen mit durchschnittlich weniger als 1000 Studierenden an der entsprechenden Bildungseinrichtung und sind verwaltet durch die ÖH Bundesvertretung.
Von 1999 bis 2004 waren die Studierenden an den Privatuniversitäten ÖH-Mitglieder, seit damals ist ihre Vertretung jedoch wieder uneinheitlich und auf privatrechtlicher Basis organisiert.
Ähnlich wie in Deutschland ist auch in der Schweiz das Hochschulrecht weitgehend Kantonssache. Entsprechend sind die Studierendenvertretungen an den Universitäten und Hochschulen höchst unterschiedlich organisiert:
Auf nationaler Ebene gibt es den 1920 gegründeten Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS), der die überwiegende Mehrheit der schweizerischen Hochschulen vertritt.
Die Südtiroler HochschülerInnenschaft ist die wichtigste Südtiroler Studierendenvertretung (sh.asus). Sie wurde 1955 als gemeinnütziger Verein gegründet.