The Giving Pledge (englisch für Das Versprechen zu geben) ist eine philanthropische Kampagne, die im Juni 2010 von den Milliardären Bill Gates und Warren Buffett gestartet wurde. Sie soll besonders wohlhabende Menschen zu Spenden für das Gemeinwohl animieren.
Die Initiative ließ auf ihrer offiziellen Website verlauten, dass sie „ein Versuch ist, die reichsten Personen und Familien in Amerika und der Welt einzuladen, um den Großteil ihres Reichtums der Philanthropie zu geben“.
Gates und Buffett wurden zu ihrer Initiative, bei der die US-amerikanischen Milliardäre Geld für wohltätige Zwecke spenden sollen, von dem 1889 erschienenen Essay The Gospel of Wealth von Andrew Carnegie inspiriert.[1] Nach dem Start im Juni 2010 erfuhr die Idee bereits in den ersten acht Wochen große Unterstützung.[2] Im August 2010 versprachen 40 US-Milliardäre, nach Möglichkeit mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden, darunter unter anderem New Yorks damaliger Bürgermeister Michael Bloomberg sowie George Lucas, der Schöpfer der Star-Wars- und Indiana-Jones-Filmreihen.[3] Im Dezember 2010 kamen 17 weitere Milliardäre wie der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der Mitgründer der Firma Qualcomm Irwin Jacobs und der damalige Karstadt-Investor Nicolas Berggruen hinzu.[4] Auch wohlhabende Mäzene aus anderen Erdteilen schlossen sich dem Giving Pledge an, wie der deutsche SAP-Gründer Hasso Plattner, der afrikanische Mobilfunkunternehmer Mo Ibrahim, der indische Unternehmer Azim Premji, der britische Virgin-Gründer Richard Branson und der russische Internetunternehmer Juri Milner. Bis zum Herbst 2012 haben insgesamt 91 Milliardärsfamilien das Versprechen abgegeben.[5] Bis zum 1. Februar 2014 stieg die Zahl der teilnehmenden Familien auf 122. Zum 1. August 2015 stieg sie auf 137.
Die Initiative sammelt kein Geld der Spender ein, sondern ruft lediglich die Milliardäre dazu auf, das Versprechen abzugeben, mehr als die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. Hierbei kann dies zu Lebzeiten, unmittelbar vor oder erst nach ihrem Tod geschehen. Buffett selbst hatte bereits versprochen, 99 Prozent seines Vermögens wohltätigen Stiftungen zu spenden, den überwiegenden Teil der Bill & Melinda Gates Foundation, die an ihren Einlagen gemessen die bisher größte Privatstiftung der Welt ist.[3][6]
Laut dem Forbes Magazine leben über 400 Milliardäre in den Vereinigten Staaten, womit sich mit der Giving Pledge im August 2010 bereits rund 10 Prozent aller US-Milliardäre zu der Initiative von Gates und Buffett bekannt hatten.[3]
The Giving Pledge hat nach der Einschätzung von „The Chronicle of Philanthropy“ trotz anfänglichem Enthusiasmus keinen nachweislichen Einfluss auf das Spendeverhalten bis 2019 gehabt.[7] Der Hedgefonds-Manager und Philanthrop Robert Wilson weigerte sich, die Giving Pledge zu unterzeichnen, und begründete dies damit, dass sie „praktisch wertlos“ sei, insbesondere da das Vermögen über Stiftungen weiterhin unter der Kontrolle der reichen Besitzer bleiben könnte.[8][9]
In alphabetischer Reihenfolge nach Kontinenten werden im Folgenden Unterzeichner der Giving Pledge aufgeführt, die einen Großteil ihres Vermögens für gemeinnützige Zwecke abgeben wollen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):[10]
Afrika:
Asien:
Australien/Ozeanien:
Europa:
Nordamerika: