Theophan Goworow (russischФеофан Говоров / Feofan Goworow, auch Феофан Затворник / Feofan Satwornik, „Theophan der Klausner“, bürgerlicher Name Георгий Васильевич Говоров / Georgi Wassiljewitsch Goworow; * 10. Januarjul. / 22. Januar1815greg. in Tschernawsk; † 6. Januarjul. / 18. Januar1894greg. in Wyscha) war ein russischer Geistlicher, von 1859 bis 1863 Bischof in Tambow und von 1863 bis 1866 Bischof in Wladimir. Er wird von der Russisch-Orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt und gilt als ein besonders ehrwürdiger Starez.
Georgi wurde in Tschernawsk (Kreis Jelez, Gouvernement Orjol) geboren. Sein Vater war der Priester dieses Ortes, Wassili Timofeewitsch Goworow, seine Mutter hieß Tatjana Iwanowna. Er hatte drei Schwestern und drei Brüder.[1] Ab 1823 lernte er an der Geistlichen Lehranstalt in Liwny und ab 1829 am Geistlichen Seminar in Orjol. Die Geistliche Akademie in Kiew nahm ihn 1837 als Studenten auf.[2] Am 15. Februar 1841 erhielt er bei der Mönchsweihe den Namen Theophan. Sein Namenspatron war Theophanes, der Bekenner im Ikonenstreit. Am 1. Juli 1841 wurde er zum Priestermönch geweiht. 1842 wurde er Inspektor und Dozent am Geistlichen Seminar in Nowgorod. 1844 wurde er Bakkalaureus für Moral- und Pastoraltheologie an der Geistlichen Akademie in St. Petersburg. 1847 reiste er nach Jerusalem und wurde auf eigenen Wunsch Mitglied der dortigen Russisch-Orthodoxen Geistlichen Mission unter der Leitung von Archimandrit Porphyrius Uspenski. In der Bibliothek des Klosters des heiligen Sabas schrieb er griechische Vätertexte ab und legte damit den Grundstein für seine spätere Übermittlung der monastischen Vätertheologie in Russland.[3] 1854 kehrte er nach Russland zurück, wurde zum Archimandrit ernannt und war 1855 Rektor des Geistlichen Seminars in Olonez. 1856 wurde er Vorsteher der Kirche an der Russischen Botschaft in Konstantinopel. 1857 wurde er Rektor der Geistlichen Akademie in St. Petersburg. Am 1. Juni 1859 wurde er zum Bischof von Tambow und Schazk geweiht.[4] 1863 wurde er Bischof von Wladimir und Susdal. 1866 zog er sich in das Kloster Wyscha zurück. Hier lebte er ab 1873 als Klausner.[5] Theophan war ein überaus fruchtbarer Schriftsteller. Sein Werkverzeichnis umfasst 505 Titel.[6] Veröffentlicht wurden seine Predigten, die er in St. Petersburg, Tambow und Wladimir gehalten hatte, außerdem seine umfangreiche Korrespondenz. Er schrieb literarische Briefe, in denen er den Weg zum Heil schilderte. Daraus erwuchs sein moraltheologisches Hauptwerk.[7] Er kommentierte einige Psalmen und die Briefe des Apostels Paulus. Am weitesten verbreitet war seine Übersetzung der Philokalie: Dobrotoljubie. Theophan starb 1894.