Mun stammte aus einer Kaufmannsfamilie, kam zu Wohlstand im Mittelmeerhandel. 1615 wurde er Direktor der British East India Company. Er verfasste ab 1620 zahlreiche Schriften zu ökonomischen Themen. Durch seine berufliche Tätigkeit und theoretische bzw. publizistische Arbeit war er der führende Vertreter des Merkantilismus in England.
Sein England's Treasure By Foreign Trade war über mehr als ein Jahrhundert das "Evangelium des Merkantilismus".[2]
Das gewöhnliche Mittel, unsern Staatsschatz zu vermehren, ist der Außenhandel, wobei wir folgende Regel beachten müssen: jährlich an Ausländer mehr verkaufen, als wir von ihnen verbrauchen. (positive Außenhandelsbilanz (Exporte > Importe) als Indikator für den Bestand des Staatsschatzes)
↑Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 2, Seite 209
↑"Unglücklicherweise trug sich in der Wirklichkeit die Sache anders zu und erschien 1609, also vier Jahre vor dem »Breve trattato«, Thomas Muns »A Discourse of Trade etc.« Diese Schrift hat gleich in ihrer ersten Ausgabe die spezifische Bedeutung, dass sie gegen das ursprüngliche, damals noch als Staatspraxis in England verteidigte Monetarsystem gerichtet ist, also die bewusste Selbstscheidung des Merkantilsystems von seinem Muttersystem darstellt. Bereits in ihrer ersten Form erlebte die Schrift mehrere Auflagen und übte direkten Einfluss auf die Gesetzgebung aus. In der vom Verfasser gänzlich umgearbeiteten und nach seinem Tod erschienenen Auflage von 1664: »Englands Treasure etc.« blieb sie für weitere hundert Jahre merkantilistisches Evangelium. Hat der Merkantilismus also ein epochemachendes Werk »als eine Art Inschrift am Eingang«, so ist es dieses, ..." (Friedrich Engels: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, S. 423. Digitale Bibliothek Band 11: Marx/Engels, S. 8054). (vgl. MEW Bd. 20, S. 216)