Rosenlöcher war verheiratet, hatte drei Kinder und lebte und schrieb in Beerwalde/Erzgebirge und Dresden. Er starb im April 2022 im Alter von 74 Jahren nach einer schweren Erkrankung.
Rosenlöchers Lyrik ist geprägt von der Beobachtung der Natur und der Andacht zum Kleinen. Für diese Liebe zum Fragmentarischen wurde er gerühmt und beargwöhnt. Seine poetische Bildkraft, die von Ironie wie Heiterkeit und nachfragender Ernsthaftigkeit beeinflusst ist, lässt auch im Idyll keine Behaglichkeit aufkommen.[5]
Die Dresdner Tageszeitung Die Union veröffentlichte schon 1989 aktuelle Reflexionen des Lyrikers in zwei Teilen. Der erste Teil erschien unter dem Titel Herbsttage – Tagebuchnotizen von Thomas Rosenlöcher in der Ausgabe vom 20. Oktober mit vier September- und zwei Oktobertagen. In der Ausgabe vom 9./10. Dezember gab es den zweiten Teil mit der Überschrift „Thomas Rosenlöcher – Herbsttage, Dresdener Tagebuch, Teil 2“ mit elf Oktober- und vier Novembertagen. Diesem zweiten Teil stellte die Kulturredaktion folgende Zeilen voran: „Thomas Rosenlöcher hat seine vielbeachteten Tagebuchnotizen weitergeführt. Da er es in erster Linie für die Dresdner tat, meinen wir, daß der Abdruck auch mit zeitlichem Verzug noch reizvoll sein kann. Ein Autor, der sich sonst vornehmlich im Gedicht äußert, bietet seine subjektive Sicht auf die Ereignisse der vergangenen Herbsttage. Wir möchten ihn zu weiteren Notizen ermuntern, weniger im Hinblick auf die Veröffentlichung in Fortsetzungen, als vielleicht auf ein künftiges Buch, das Dokument und Spiegel der gegenwärtigen Ereignisse sein könnte.“
Im Westen Deutschlands erlangte er erst im Zusammenhang mit der Wende und seinem im Suhrkamp Verlag erschienenen Buch Die verkauften Pflastersteine. Ein Tagebuch Aufmerksamkeit.[6] Auch in seinen folgenden literarischen Geschichtschroniken erzählte er vom Übergang von Ost nach West. Thomas Rosenlöcher äußerte sich in zahlreichen Essays und Artikeln zu aktuellen Ereignissen und galt als ein kritischer Beobachter der Gegenwart; so bezog er z. B. 2008 Stellung gegen den bevorstehenden Bau der Waldschlößchenbrücke und meldete sich 2012 zum Schicksal des Suhrkamp Verlags zu Wort.[7][8]
«Blühet ihr Linden in Sachsen, wie Zedern!» – Wie die Kantate «Tönet ihr Pauken! Erschallet Trompeten» entstand. Vortrag zur Bach-Kantate BWV 214 am 14. August 2014. J. S. Bach-Stiftung, St. Gallen 2015. (online)
auf DVD: Johann Sebastian Bach: Tönet, ihr Pauken, erschallet, Trompeten. Kantate BWV 214. Johannette Zomer (Sopran), Michaela Selinger (Alt), Johannes Kaleschke (Tenor), Klaus Mertens (Bass), Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung, Rudolf Lutz (Leitung). Samt Einführungsworkshop sowie Reflexion von Thomas Rosenlöcher. Gallus Media, 2016.[9]
↑Spalier der Aufrechtsärge. Thomas Rosenlöchers Wiepersdorf-Gedichte. In: FAZ. 13. März 2002.
↑Kerstin E. Reimann: Schreiben nach der Wende – Wende im Schreiben? Literarische Reflexionen nach 1989/99. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8260-3312-4.