Gemeinde Torija | ||
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Torija – Ortszentrum | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-La Mancha | |
Provinz: | Guadalajara | |
Comarca: | La Alcarria | |
Gerichtsbezirk: | Guadalajara | |
Koordinaten: | 40° 45′ N, 3° 2′ W | |
Höhe: | 958 msnm | |
Fläche: | 35,28 km² | |
Einwohner: | 1.663 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 19190 | |
Gemeindenummer (INE): | 19274 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Rubén García Ortega | |
Website: | torija.com | |
Lage des Ortes | ||
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Torija ist ein zentralspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) im Westen der Provinz Guadalajara in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha (Spanien).
Torija liegt im Südteil der Iberischen Meseta auf einer Höhe von etwa 960 m am Ende eines fruchtbaren Tales im gebirgigen Westen der Provinz Guadalajara. Die Provinzhauptstadt Guadalajara ist etwa 20 km (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung entfernt; die spanische Hauptstadt Madrid befindet sich knapp 80 km in südwestlicher Richtung. Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 415 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2019 |
Einwohner | 742 | 692 | 638 | 449 | 1.448[3] |
Der Bevölkerungsanstieg zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist auf die Nähe zur Stadt Guadalajara und zur Autovía A-2 bzw. der Europastraße 90 zurückzuführen.
Früher war Torija das handwerkliche und merkantile Zentrum der von der Landwirtschaft geprägten Region. Mit der Mechanisierung und dem Niedergang der Landwirtschaft erhofften sich viele ein besseres Leben in der Stadt, in der jedoch nur Kleinunternehmen entstanden sind – industrielle Arbeitsplätze fehlen.
Obwohl archäologische Funde bislang fehlen, ist davon auszugehen, dass das Tal von Torija bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war. Von Römern, Westgoten und selbst aus der Zeit der islamischen Herrschaft fehlen entsprechende Zeugnisse. Nach der Rückeroberung (reconquista) der Gegend durch König Alfons VI. von León im ausgehenden 11. Jahrhundert wurden der Ort und sein Umland den Tempelrittern (templarios) übergeben. Im 14. und 15. Jahrhundert siedelte sich hier eine der bedeutendsten Familien Kastiliens an – die Mendozas. Diese ließen die imposante Burg erbauen, die zum Wahrzeichen der Stadt wurde. Auf dem Platz vor der Burg fanden im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit regionale Viehmärkte und Stierkämpfe (corridas) statt. Im 16. Jahrhundert beherbergte sie Karl V. und Philipp II. als Gäste; danach wurde sie nicht mehr genutzt und verfiel allmählich. Während der Napoleonischen Kriege (1807–1814) wurde die Burg stark beschädigt, doch bezogen die republikanischen Generäle Enrique Líster und Hans Kahle während der Schlacht von Guadalajara im Rahmen des Spanischen Bürgerkrieges in der Ruine Quartier.