Uffholtz | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Thann-Guebwiller | |
Kanton | Cernay | |
Gemeindeverband | Thann-Cernay | |
Koordinaten | 47° 49′ N, 7° 11′ O | |
Höhe | 267–1120 m | |
Fläche | 11,91 km² | |
Einwohner | 1.649 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 138 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68700 | |
INSEE-Code | 68342 | |
Website | http://www.uffholtz.fr/ | |
Mairie Uffholtz |
Uffholtz (deutsch Uffholz) ist eine französische Gemeinde mit 1649 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Thann-Guebwiller und zum Kanton Cernay.
Uffholtz im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges liegt unmittelbar nördlich von Cernay und ist Teil der Agglomeration. Das Gemeindegebiet umfasst knapp zwölf Quadratkilometer, der höchste Punkt in der Gemeinde erreicht 1120 Meter. Östlich des Dorfes zieht sich eine Landwirtschaftszone bis in das untere Thurtal, dessen Abschnitt schon zur Oberrheinebene gehört.
Die Siedlung grenzt eng an Cernay, ist jedoch von den Siedlungen des Nachbardorfes Wattwiller etwa drei Kilometer entfernt. Zwei Straßen durchqueren das Dorf: die Elsässer Weinstraße D 5 und die Anfangsstrecke der Route des Crêtes D 431, die sich über das Egelbachtal nach den oberen Lagen des Vogesenmassivs schlängelt.
Die älteste erhaltene Erwähnung von Uffholtz stammt von 823. Dabei wird es als Besitz der Klosters Murbach erwähnt. Bis zur Französischen Revolution gehörte der Ort zum Amt Wattweiler (Vogtei Gebweiler) der Fürstabtei Murbach.[1] Im Verlauf der Revolution kam es 1789 in Uffholtz auch zu antisemitischen Ausschreitungen, Häuser der Juden und die Synagoge wurden geplündert.[2]
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Uffholz als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Thann im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.[3]
Im Ersten Weltkrieg wurde der Ort, am Fuß des Hartmannsweiler Kopfs und damit in einem wichtigen Kampfgebiet gelegen, zu 80 Prozent zerstört.[4] Aus dieser Zeit sind noch Bunkeranlagen erhalten. Im Gegensatz zu vielen anderen zerstörten Orten, wo auf Grund der Bodenkontamination durch Gas und Blindgänger auf einen Wiederaufbau verzichtet wurde, wurde Uffholtz an gleicher Stelle wieder aufgebaut.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||
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Jahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 1418[3] | 1152 | 1169 | 1231 | 1327 | 1303 | 1385 | 1559 |
Durch ihre gewaltige Größe hinterlässt die Kirche des Dorfes einen beträchtlichen Eindruck. Sie ist der Wiederaufbau von 1924 der im Ersten Weltkrieg zerstörten Kirche aus dem Jahr 1825.[5] Die Hauptfassade und der Glockenturm bestehen aus gehauenen roten Sandsteinquadern und sind mit dekorativen Bildhauereien wie Pilastern, Geländersäulen, Bordüren und Reliefs verziert. Die neubarocke Turmspitze ist ein besonderes Merkmal des Ortes, weil sich in der Umgebung kein anderer derartiger Turm findet. Das Hauptschiff und die zwei Seitenschiffe der inneren Gestaltung befinden sich unter einem einzigen großen Satteldach.
Die innere Ausstattung zeichnet sich wesentlich durch ihr Mobiliar aus Holzschnitzerei aus, insbesondere eine eindrucksvolle Kanzel mit Wendeltreppe. Geschnitztes Chorgestühl und Holztäfelung rahmen den Chorraum ein. Zwei Fenster mit buntem Glasdekor würdigen die beiden Schutzpatrone der Kirche, den Heiligen Erasmus und den Heiligen Antonius. Weitere Fenster wurden durch die Kriegsereignisse zwischen Oktober 1944 und Februar 1945 beschädigt und daraufhin 1957 ersetzt. Der Hauptaltar wurde nach Vorbild desjenigen von St Sulpice in Paris gestaltet.
Während des Ersten Weltkriegs wurde rund 80 Prozent von Uffholtz zerstört. Das historische Gasthaus, ein festes Haus und sein Keller, dienten ab 1916 wegen seiner Nähe zur Front dem deutschen Militär als Sanitätsunterstand (Schutzraum). Das Gebäude gehört zu den wenigen, die den Krieg überdauerten. Um die Erinnerungen an die Kriegsereignisse aufrechtzuerhalten, wurde das Haus mit großem Aufwand renoviert.[4]
Seit 2010 ist darin das Museum Abri-Mémoire (Schutzraum des Gedenkens) untergebracht: Im Kellergeschoss werden Bilder und Videos aus dem Schanzenkrieg im Elsass gezeigt. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Konferenzsaal sowie auch eine Bibliothek. Das verfügbare Anschauungsmaterial bezieht sich auf die Kämpfe und die Geschehnisse, die sich damals in Frankreich, insbesondere auf und um den Hartmannswillerkopf ereigneten.
Durch seinen kostenfreien Zugang soll das Haus eine gastfreundliche Begegnungsstätte für Dorfeinwohner, aber auch für Interessenten und Geschichtsforscher sein.
Außer der Landwirtschaft, die durch drei große Höfe betrieben wird, sind Handwerk- und Industriebetriebe vorhanden. Das Gewerbegebiet erstreckt sich zwischen Thur und Landstraße N 83. Es besteht aus folgenden Betrieben:
Seit 1977 besteht eine Partnerschaft zur deutschen Ortschaft Aufheim, die zur Stadt Senden gehört. Freundschaftliche Beziehungen bestehen ferner zum Weinort Hügelheim, Teilort der Stadt Müllheim im Markgräflerland auf der deutschen Seite des Rheins.[6]