Ursula Werner (* 28. September 1943 in Eberswalde) ist eine deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin.
Ursula Werner wuchs in Friedrichswalde und in Berlin-Prenzlauer Berg auf. An der Schliemann-Oberschule in Berlin machte sie 1961 das Abitur. Im Anschluss erlernte sie im Kollektiv „Wilma Rudolph“ in Berlin-Adlershof den Tischlerberuf. Während des anschließenden Studiums an der Staatlichen Schauspielschule Berlin (1965 bis 1968), der heutigen Hochschule der Schauspielkunst Ernst Busch[1], machte sie ein Praktikum am Kabarett Die Distel.
Ihr erstes Bühnenengagement hatte Werner am Landestheater in Halle an der Saale, wo sie u. a. 1970 als Gretchen mit Kurt Böwe als Faust in Goethes Faust und 1972 als Charlie in Ulrich Plenzdorfs Die neuen Leiden des jungen W. auftrat. Von 1974 bis 2009 war sie festes Ensemblemitglied des Maxim Gorki Theaters in Berlin. Sie ist weiterhin als Gastdarstellerin auf der Gorki-Bühne zu sehen.
Am 13. Mai 2012 hatte Werner Premiere an den Münchner Kammerspielen in der Bühneninszenierung Du mein Tod über die Geschichte des transgeschlechtlichen[2] Robert Eads.[3] In dem Stück Bauern Sterben war sie ebenfalls an den Münchner Kammerspielen zu sehen, die Premiere fand am 4. Mai 2013 statt.[4] Die Zusammenarbeit in München geht weiter; ab dem 27. September 2013 spielte sie in Erklär mir, Leben.[5] 2013 war Werner am Ballhaus Ost in der Marionettentheater-Inszenierung Berlin – Ecke Schönhauser… unter dem Regisseur Christian Weise als Erzählerin auf der Bühne zu sehen.[6]
Am 27. September 2019 hatte am Staatsschauspiel Dresden Mutter Courage und ihre Kinder Premiere. Ursula Werner spielt dort die Titelrolle unter der Regie von Armin Petras.[7]
Seit 1962 wirkt Werner in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Ihr Filmdebüt gab sie an der Seite von Erwin Geschonneck und Marianne Wünscher als Uschi in Helmut Nitzschkes DEFA-Produktion Unsere Straße – unsere Liebe. 1967 spielte sie neben Manfred Krug in einer Doppelrolle als Maria / Moritz in Ralf Kirstens Filmkomödie Frau Venus und ihr Teufel. Ihre bekannteste Rolle hatte sie 1977 in der Hauptrolle als Genossin Dr. phil. Angelika Unglaub in Roland Oehmes Filmkomödie Ein irrer Duft von frischem Heu, die auf dem gleichnamigen Lustspiel von Rudi Strahl basiert.
Im wiedervereinigten Deutschland konnte Werner nahtlos an ihrer Laufbahn in der DDR anknüpfen. Bodo Fürneisen besetzte sie 1992 als ehemalige Sängerin Christiane an der Seite von Christine Schorn, Jutta Wachowiak und Walfriede Schmitt in dem Filmdrama Scheusal, das das Drama von vier Schwestern, die in den 1950er Jahren als Schlagersängerinnen zusammen auftraten, zeigt. Nach einigen kleineren Rollen in Film und Fernsehen verkörperte sie von 2001 bis 2007 in einer ständigen Nebenrolle die Rolle der Frau Mell in der Kinder- und Jugendserie Schloss Einstein. 2008 übernahm sie die Hauptrolle in Andreas Dresens Filmdrama Wolke 9, indem sie eine Frau, die mit Ende 60 ihren älteren Ehemann für einen noch älteren Mann verlässt, spielte. Für ihre dortige schauspielerische Leistung erhielt sie 2009 den Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Hauptrolle.
2010 wurde sie für ihre Darstellung der Marianne in Philipp Dörings Kurzfilm Am anderen Ende bei den Babelsberger Medienpreisen mit dem Schauspielpreis ausgezeichnet und beim GRAND OFF als „Beste Schauspielerin“ geehrt.[8][9]
Beim 33. Filmfestival Max Ophüls Preis vom 16. bis 22. Januar 2012 in Saarbrücken wurde Werner mit einem Kurzfilmprogramm geehrt und übernahm in dem preisgekrönten Kurzfilm Nagel zum Sarg die Hauptrolle.[10][11] Der Kurzfilm Mädchenabend, in dem Werner an der Seite von Monika Lennartz spielte, wurde mit dem „Max Ophüls Kurzfilmpreis 2012“ ausgezeichnet.[12]
Der Film Halt auf freier Strecke, in dem Werner mitwirkte, erhielt den Deutschen Filmpreis 2012 als „Bester Spielfilm in Gold“.[13] Zusätzlich wurde der Familienfilm Wintertochter, in dem Werner in einer Hauptrolle zu sehen ist, als „Bester Kinderfilm“ ausgezeichnet.[14][15]
Ab dem 19. September 2013 war Werner in der internationalen Kinoproduktion Zwei Leben – nominiert als deutscher Oscar-Anwärter –, vom 24. Oktober 2013 an im Kinderfilm Sputnik und ab dem 12. Dezember 2013 in dem deutschen Film Schwestern im Kino zu sehen.[16][17][18]
Seit 2018 spielt Ursula Werner in der ARD-Krankenhausserie In aller Freundschaft die Rolle der Marlies Böhmer, die Oma von Hanna Globisch (Helena Pieske). Im gleichen Jahr war sie als Hape Kerkelings Großmutter Bertha in der Romanverfilmung Der Junge muss an die frische Luft auf der Kinoleinwand zu sehen. Sie erhielt für ihre Darstellung den Deutschen Schauspielpreis 2019 in der Kategorie Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle. Im Januar 2023 war sie an der Seite von Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal im Tatort: Lenas Tante in der Titelrolle der Niki Odenthal zu sehen.
Ursula Werner war von 1961 bis 1965 mit dem Regisseur und Autoren Helmut Nitzschke (* 1935) verheiratet und hat mit ihm eine Tochter. Aus weiteren Beziehungen hat sie zwei Söhne. Mehrere Jahre war sie mit ihrem Schauspielkollegen Gottfried Richter (* 1947) liiert. 2014 veröffentlichte sie im Verlag Das Neue Berlin ihre Autobiografie unter dem Titel Immer geht’s weiter.... Werner lebt in Berlin-Prenzlauer Berg.
Quelle: Deutsche Synchronkartei[20]
Schauspielerin | Film/ Serie | Rolle |
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Alicja Jachiewicz | Wo das Wasser klar und das Gras noch grün ist | Kuriatas Frau |
Celia Imrie | Mary Shelley’s Frankenstein | Mrs. Moritz |
Maggie Smith | Quartett | Jean Horton |
Dora Baret | Sofia | Sofia |
Kathryn Card | Drei kleine Biester (2. Synchro für TV in 1997) | Jonesy |
Natalja Arinbassarowa | Sehnsucht nach Djamila | Djamila |
Pam Ferris | Luther (Fernsehserie) | Baba |
Veronika Forejtova | Prinz Goldkörnchen | Valentina |
Hannelore Bey | Darf ich Petruschka zu dir sagen? | Charlotte |
Dame Maggie Smith | Downton Abbey II: Eine neue Ära | Violet Crawley |
Personendaten | |
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NAME | Werner, Ursula |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin, Hörspiel- und Synchronsprecherin |
GEBURTSDATUM | 28. September 1943 |
GEBURTSORT | Eberswalde, Deutsches Reich |