Wittwer verbrachte seine Schulzeit in Zürich. Von 1974 bis 1977 studierte er an der Höheren Fachschule für Sozialarbeit in Bern. 1979 mietete er sein erstes Atelier. Als Jugendarbeiter in Zürich engagierte er sich im Umfeld der 80er Bewegung.
Wittwer ist Autodidakt. Seine Arbeitstechniken umfassen Aquarell, Ölmalerei, Tintenstrahldruck, Druckgrafik und Video. Er beschränkt das Spektrum seiner Motive auf wenige Themen: Landschaften, Städte, Stillleben und Portraits. Im Laufe der Zeit, reduziert sich der Themenkreis Uwe Wittwers zu drei Hauptsträngen: Idylle, Referenzarbeiten und die Gewaltthematik.[3][4]
„Wittwer ist ein Maler mit einem begrenzten, mit einem ritualisierten Vokabular“.[5]
Sein Frühwerk lässt sich als expressivabstrakte Malerei bezeichnen. Der Wandel zur gegenständlichen Malerei vollzog sich Mitte der 1980er Jahre. Seine erste Einzelausstellung fand 1983 in der Galerie Walcheturm in Zürich statt. 1989 erhielt er das Londoner Atelierstipendium der Stiftung Binz 39 (Zürich). 1994 war er in Paris an der Cité international des arts (Stipendium des Kantons Zürich). Im selben Jahr erhielt er das Eidgenössische Kunststipendium. 1998 fand Wittwer's Einzelausstellung im Helmhaus Zürich statt, wo er zum ersten Mal sein digital bearbeitetes Fotomaterial zeigte, welches seit 1990 Teil seines Werkes ist.[6][5]
Die Referenzarbeiten[7] beziehen sich vorwiegend auf Innenansichten und Stillleben der klassischen Meister der Niederlande, wie etwa Pieter de Hooch oder Willem Kalf. Die Gewaltthematik zeigt Wittwer in „Freizeitsituationen“ amerikanischer Soldaten im Vietnamkrieg[8][9], Ruinen zerbombter Städte, ausgebrannten Einfamilienhäusern[4][3]. Das Internet ist ihm eine wichtige Bildquelle.[3] Wittwer beschäftigt sich mit der „Frage nach dem, was ein Bild sei“[10] und der Frage, wie die Erinnerung Bilder verändert.[11]
↑Kraft, Martin: Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich/Lausanne 1998.
↑Auch genannt Appropriation Art. Vögele, Christoph: Das doppelte Bild – Uwe Wittwer und die Appropriation Art. Kehrer Verlag, Heidelberg 2005, Seite 11