Velký Šenov | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Ústecký kraj | |||
Bezirk: | Děčín | |||
Fläche: | 1981,4991[1] ha | |||
Geographische Lage: | 51° 0′ N, 14° 23′ O | |||
Höhe: | 357 m n.m. | |||
Einwohner: | 2.009 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 407 78 | |||
Kfz-Kennzeichen: | U | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 6 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Marcela Boháčová (Stand: 2021) | |||
Adresse: | Mírové náměstí 342 407 78 Velký Šenov | |||
Gemeindenummer: | 562912 | |||
Website: | www.velkysenov.cz | |||
Lage von Velký Šenov im Bezirk Děčín | ||||
Velký Šenov (deutsch Groß Schönau) ist eine Stadt im Okres Děčín in Tschechien.
Die Stadt liegt in Nordböhmen in 357 m ü. M. im Böhmischen Niederland an der Einmündung des Šenovský potok in den Vilémovský potok (Sebnitz) im Tal beider Bäche, sechs km westlich von Šluknov (Schluckenau). Die Katasterfläche beträgt 1892 ha.
Östlich erhebt sich der 543 m hohe Partyzánský vrch (Botzen), dessen Gipfel durch einen Steinbruch zu großen Teilen abgetragen wurde und im Südosten der Hrazený (Pirsken, 610 m).
Velký Šenov besteht aus den Ortsteilen Janovka (Johannesberg), Knížecí (Fürstenwalde), Leopoldka (Leopoldsruh), Malý Šenov (Klein Schönau), Staré Hraběcí (Alt Grafenwalde) und Velký Šenov (Groß Schönau).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Janovka, Knížecí, Malý Šenov, Staré Hraběcí und Velký Šenov.[4]
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Knížecí, Staré Hraběcí und Velký Šenov.[5]
Seine Nachbarorte sind Vilémov (Wölmsdorf) im Westen, Lipová (Hainspach) im Nordwesten, das sächsische Sohland im Norden, Šluknov (Schluckenau) im Osten, Staré Křečany (Alt-Ehrenberg) im Südosten sowie Mikulášovice (Nixdorf) im Süden und Westen.
Geologisch-naturräumlich liegt Velký Šenov im Böhmischen Niederland, auch Schluckenauer Zipfel genannt, dem südlichen Teil des Lausitzer Berglandes.
Der Ort entstand im 12. Jahrhundert während der deutschen Kolonisation; vgl.: Deutsche Ostsiedlung.
Der Meierhof Schönau war seit 1404 im Besitz der Herrschaft Hainspach (Lipová u Šluknova). 1551 hielt die Reformation Einzug. 1621 setzte die Gegenreformation ein und 1690 war Schönau wieder römisch-katholisch.
Die Bewohner lebten ursprünglich vom Ackerbau und der Flachsspinnerei. Seit dem 18. Jahrhundert hielt die Textilindustrie Einzug und im 19. Jahrhundert die Metallverarbeitung. Es entstand eine Stahlwarenfabrik und 1884 wurde in Schönau die erste galvanische Fabrik in Österreich-Ungarn von den Industriellen Julius Josef Hille (1860–1946) und Franz Joseph Müller (1853–1917) errichtet. Am 4. Oktober 1907 wurde Schönau durch Kaiser Franz Joseph I. zur Stadt erhoben und erhielt den Namen Groß Schönau. Eine Abteilung vom Gebirgsverein für das nördlichste Böhmen bemühte sich um die weitere Entwicklung des Tourismus in Groß Schönau und Umgebung.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Groß Schönau der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Aufgrund des Münchner Abkommens gehörte Groß Schönau von 1938 bis 1945 zum Landkreis Schluckenau, Regierungsbezirk Aussig, im deutschen Reichsgau Sudetenland.
Die deutsche Bevölkerung wurde nach 1945 während der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei zum Verlassen der Stadt gezwungen.
Heute sind in der Stadt Posamentenherstellung, eine Kunstblumenfabrik, die Kunstdruckerei Severografia sowie ein Fischkonservenfabrik ansässig. Größtes Unternehmen am Ort ist das Bandstahl- und Galvanisationsunternehmen Železárny Velký Šenov s.r.o., das aus der seit 1884 bestehenden Firma Hille & Müller Kaltwalzwerk und Galvanik hervorgegangen ist.
Bis 1945 war Groß Schönau überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1830 | 2142 | in 332 Häusern[6] |
1900 | 3096 | (als Gemeinde 4304) deutsche Einwohner[7] |
1921 | 4178 | davon 4072 (97 %) Deutsche[8] |
1930 | 3378 | davon 77 (2 %) Tschechen[9] |
1939 | 4459 | [10] |
Jahr | 1970 | 1980 | 1991 | 2001 | 2003 |
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Einwohner | 2 462 | 2 338 | 1 943 | 2 014 | 1 978 |
Velký Šenov besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Rumburk–Sebnitz.