Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor | ||
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Andere Namen |
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Vorhandene Strukturdaten: 1LM8, 1LQB, 1VCB, 3ZRC, 3ZRF, 3ZTC, 3ZTD, 3ZUN, 4AJY, 4AWJ, 4B95, 4B9K, 4BKS, 4BKT, 4W9C, 4W9D, 4W9E, 4W9F, 4W9G, 4W9H, 4W9I, 4W9J, 4W9K, 4W9L, 4WQO | ||
Eigenschaften des menschlichen Proteins | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 24.153 Dalton / 213 Aminosäuren (Isoform1)
19.654 Dalton / 172 Aminosäuren (Isoform2) 18.532 Dalton / 160 Aminosäuren (Isoform3) | |
Isoformen | 3 | |
Bezeichner | ||
Gen-Name | VHL | |
Externe IDs | ||
Vorkommen | ||
Homologie-Familie | Hovergen | |
Orthologe | ||
Mensch | Hausmaus | |
Entrez | 7428 | 22346 |
Ensembl | ENSG00000134086 | ENSMUSG00000033933 |
UniProt | P40337 | P40338 |
Refseq (mRNA) | NM_000551 | NM_009507 |
Refseq (Protein) | NP_000542 | NP_033533 |
Genlocus | Chr 3: 10.14 – 10.15 Mb | Chr 6: 113.62 – 113.63 Mb |
PubMed-Suche | 7428 | 22346
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Der Von-Hippel-Lindau-Tumorsuppressor (pVHL) ist ein Tumorsuppressor, der vom Gen VHL kodiert wird.[1] Mutationen in diesem Gen sind die Ursache des Morbus von Hippel-Lindau.
Es gibt vier verschiedene Isoformen des VHL-Proteins: pVHL-213, pVHL-160, pVHL-172 und pVHL-X1. Das Protein ist Teil eines Proteinkomplexes, der aus Elongin B, Elongin C und Cullin-2 besteht und Ubiquitin-Ligase E3-Aktivität besitzt.[2] Die Ubiquitinierung von Proteinen im Proteasom ist eine "Markierung", die zum anschließenden Abbau des Proteins führt. Der pVHL-Komplex bindet an Hypoxie-induzierter Faktoren (HIFs), die dann ubiquitiniert werden. Diese HIFs müssen für eine Bindung von pVHL zuvor an zwei Prolinen hydroxyliert werden, und dieser Vorgang ist abhängig von der Sauerstoff-Konzentration. Entsprechend spielt pVHL eine wichtige Rolle in der zellulären Wahrnehmung eines Sauerstoffmangels (Hypoxie), dem zellulären Signalweg und der Sauerstoff-abhängigen Genexpression. Zu den bei Sauerstoffmangel vermehrt exprimierten Proteinen zählen unter anderem die Vascular Endothelial Growth Factors (VEGFs), die für die Gefäßbildung (Angiogenese) auch bei Tumoren bedeutsam sind.[3]
Für die Entdeckung der zellulären Signalwege bei Sauerstoffmangel und auch des pVHL haben die Forscher William G. Kaelin, Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza 2019 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten.[4]
Aus Mutationen des VHL-Gens mit einem teilweisen Funktionsverlust können verschiedene genetische Krankheiten mit unterschiedlicher Ausprägung und unterschiedlichem klinischen Bild resultieren, u. a.: