Er war seit seiner Jugend vom Fußball begeistert. Er besuchte Spiele des Eimsbütteler TV, eines Hamburger Stadtteilklubs. Später war er Torwart in einer Freiburger Studentenmannschaft.[6]
„Was sollte denn schon aus einem Asthmatiker werden, der ein volles Viertel seiner Schulzeit in Sanatorien zubringen mußte (und es mit Freuden tat: Kindersanatorium Schwester-Frieda-Klimsch-Stiftung, Königsfeld im badischen Schwarzwald – ein Refugium, wo ich geborgen war)? Wie hätte einer bestehen können, der verloren war für die heroische Zeit, weil er Bronchovydrin und Alludrin in hohen Dosen brauchte, um überhaupt existieren zu können – und der zugleich doch seiner Krankheit dankbar war, weil sie ihn vorm Marschieren bewahrte und er zeitlebens nie eine Waffe in die Hand nehmen mußte?“
Am 8. Dezember 1944 wurde Jens an der Universität Freiburg bei Karl Büchner mit einer Arbeit über die sophokleische Tragödie „in abgekürztem Verfahren“ promoviert.[8] Das Rigorosum fand in einem Luftschutzkeller statt.[9] Von 1945 bis 1949 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent in Hamburg und Tübingen. Sein erster literarischer Text Das weiße Taschentuch erschien 1947 unter dem Pseudonym Walter Freiburger. Jens habilitierte sich 1949 im Alter von 26 Jahren mit der nicht gedruckten Schrift Tacitus und die Freiheit an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ab 1950 gehörte er zur „Gruppe 47“; in diesem Jahr gelang ihm der Durchbruch mit dem Roman Nein. Die Welt der Angeklagten. Der Verleger Ernst Rowohlt hatte ihn bereits 1948 dazu engagiert, einen Roman zu schreiben.
„Die Bedingungen waren erfreulich. 300 Reichsmark im Monat, außerdem, das war das Wichtigste, 1000 Blatt holzhaltig-graues Papier. Ich ging an die Arbeit, machte Notizen, skizzierte das Schema der Komposition und schrieb das Buch, im Mai 1949, in ganzen drei Wochen: 16 Seiten pro Nacht, mit Bleistift auf Rowohlts Holzblattpapier; mehr Zeit stand dem Habilitanden Jens nicht zur Verfügung.“
Jens protestierte mit diesem Roman gegen ein utopisches Modell totalitärer Macht. Hauptfigur ist Walter Sturm, ein ehemaliger Dozent und Literat, der das Werk Franz Kafkas mehr als alles andere liebt. Diesem erklärt der oberste Richter und Machthaber des Staates, dass es „auf der ganzen Welt nur Angeklagte und Zeugen und Richter gibt.“[11] Der Roman entstand unter dem Eindruck des Nationalsozialismus und Stalinismus. Die Kritik zeigte sich begeistert, das Buch wurde in Frankreich von Émile Favre dramatisiert und erhielt in dieser Fassung den Preis der Amis de la liberté.[12] 1951 heirateten Walter Jens und die Literaturwissenschaftlerin Inge Puttfarcken (1927–2021). Das Ehepaar bekam zwei Söhne, den Journalisten Tilman Jens (1954–2020) und den Fernsehredakteur Christoph Jens (* 1965).[13]
Als Altphilologe suchte Jens die Bedeutung der antiken Göttermythen und der neutestamentlichen Gottesgeschichte für aktuelle Fragen nach Wahrheit und Frieden durch Übersetzungen griechischer Literatur und der Bibel zu erweisen.[14] 1956 wurde Walter Jens als außerplanmäßiger Professor für Klassische Philologie an die Universität Tübingen berufen. In seiner Erzählung Das Testament des Odysseus (1957) deutete er die antike Gestalt um. Odysseus wird zu einem Antihelden, der seinem Enkel Prasidas einen Lebensbericht überliefert. Er ist nicht der tapfere Abenteurer, sondern ein Pazifist, der das Gemetzel verabscheut und den Trojanischen Krieg mit allen Mitteln verhindern will. Doch er scheitert.
„Es war ein Bild des Schreckens, Prasidas. Die Stadt brannte noch immer. Plündernde Trupps durchkämmten die Häuser – drei Tage lang durften sie tun, was sie wollten; auf der Straße lagen Kinder mit offenem Mund, die Bälle, Klötze und Puppen noch im Arm; aus halb zertrümmerten Häusern drangen die Schreie der Verwundeten […]“
Mit der Rede Plädoyer für das Positive in der modernen Literatur eröffnete Jens 1961 die Frankfurter Buchmesse. 1962 wurde er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. In dem fiktiven Briefwechsel Herr Meister. Dialog über einen Roman untersuchte Jens die Möglichkeit dichterischer Produktion: Die Protagonisten, ein Literaturwissenschaftler und ein Dichter, erörtern ein scheiterndes Romanprojekt.[16] Von 1963 bis 1988 hatte Jens den Lehrstuhl für Allgemeine Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen inne, der eigens für ihn eingerichtet worden war – den ersten dieser Art in Deutschland überhaupt seit 1829. Er war zugleich Direktor des Seminars für Allgemeine Rhetorik. Zu seinen Schülern gehörten Wilfried Barner, Volker Jehle, Karl-Josef Kuschel sowie Gert Ueding, welcher die Nachfolge auf Jens' Lehrstuhl antrat.
Unter dem PseudonymMomos verfasste Jens von 1963 bis 1985[17] fast wöchentlich Fernsehkritiken für die Wochenzeitung Die Zeit. Seit 1965 war er Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg. In der Gruppe 47 avancierte er zum gefürchteten Kritiker bei den Vorlesungen. Martin Walser beschrieb 1966 in seinem Brief an einen ganz jungen Autor satirisch seinen Umgang mit den Texten:
„[…] vor allem aber wird er Dein Vorgelesenes immer wieder in die Luft werfen und wird das Vorgelesene in der Luft verfolgen lassen von einem Geschwader heftig dröhnender Substantive, die im Verbandsflug geschult sind […] Erstaunt also und ergriffen wirst Du zusehen, das weiß ich jetzt schon, wenn er in stürmischer Genauigkeit mit Dir umgeht; an Kinski oder Demosthenes wirst Du denken […]“
1971 wurde Jens in den Gründungssenat der Universität Bremen berufen. Er verstand sich als „Literat und Protestant“.[19] Präsident des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland war er von 1976 bis 1982 und nochmals nach dem Tod Martin Gregor-Dellins von 1988 bis 1989. Von 1989 bis 1997 war er Präsident der Akademie der Künste zu Berlin; ihm gelang die problematische Vereinigung mit der Ostakademie.[20] Danach war er deren Ehrenpräsident. Von 1990 bis 1995 war er außerdem Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung.
In seinem letzten Roman Der Fall Judas behandelte Jens 1975 einen fiktiven Seligsprechungsprozess für Judas Ischariot in der Form einer forensischen Fallstudie: „Ohne Judas kein Kreuz, ohne das Kreuz keine Erfüllung des Heilsplans. Keine Kirche ohne diesen Mann; keine Überlieferung ohne den Überlieferer.“[21] Er übersetzte Teile des Neuen Testaments: die vier Evangelien, den Brief des Paulus an die Römer und die Offenbarung des Johannes.[22] Mit Hans Küng verband ihn eine langjährige Freundschaft, ebenso mit Ralph Giordano, den er bereits aus seiner Schulzeit in Hamburg kannte, sowie – mit Unterbrechungen – mit Marcel Reich-Ranicki. Jens war Mitglied der evangelischen Kirche.
2003 sorgte die Angabe im Germanistenlexikon, Jens sei Mitglied der NSDAP gewesen, für einen Skandal. Denn zunächst bestritt Jens öffentlich die Mitgliedschaft. Der Spiegel berichtete am 6. Dezember 2003 von der Existenz zweier Mitgliedskarten aus der NSDAP-Kartei mit seinem Namen.[26] Daraufhin sagte Jens in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung „mit großer Gewissheit“, er sei nicht Mitglied der NSDAP gewesen, und er könne sich nicht erinnern, je einen Mitgliedsantrag gestellt zu haben. Es könne allenfalls sein, dass er unwissentlich die Unwahrheit gesagt habe.[5] In einem Gespräch mit seinem Sohn Tilman für das ZDF-Kulturmagazin aspekte am 12. Dezember 2003 räumte Jens eigene Fehler in seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus ein. Mit Bezug auf eine Rede über „entartete Literatur“, die er als 19-jähriges Mitglied des NS-Studentenbundes 1942 in Hamburg gehalten hatte, bedauerte er, dass er nach dem Krieg die eigenen „Irrtümer nicht entschiedener, differenzierter und nachdrücklicher betont“ habe.[27][28]
In den 1980er Jahren litt Jens an einer Depression. Er wurde von Hans Heimann behandelt, dem Ordinarius für Psychiatrie in Tübingen. 15 Jahre später bekannte sich Jens in der ARD-Talkshow Boulevard Bio am 15. Mai 2001 öffentlich zu der Erkrankung.[29] Gemeinsam mit seiner Frau Inge gab er am 3. August 2001 der Fachzeitschrift Psychotherapie im Dialog ein Interview dazu.[30]
2004 wurde Jens’ Demenz-Erkrankung manifest.[31][32] Sein Sohn Tilman machte die Erkrankung im Feuilleton der FAZ publik[33] und löste damit eine Debatte in deutschsprachigen Medien aus.[34][35][36] In der Folge veröffentlichte Tilman Jens zum Thema die Bücher Demenz: Abschied von meinem Vater und Vatermord: Wider einen Generalverdacht.[37] Auch Jens’ Ehefrau Inge veröffentlichte die Erfahrungen mit ihrem demenzkranken Mann.[38] Walter Jens starb 90-jährig am 9. Juni 2013 in Tübingen.[28][39]
Jens wurde auf dem Stadtfriedhof Tübingen (Grab-Nr. O VIII 11/12)[40][41] in einem Ehrengrab bestattet. Fast daneben befindet sich das Grab von Hans Küng, der jahrzehntelang in Nachbarschaft zur Familie Jens wohnte.[42]
Am 3. Dezember 2022 wurde am Landestheater TübingenVom Wert des Leberkäsweckles – Eine Erkundung zu Demenz und Gesellschaft von Jörn Klare zur Uraufführung gebracht, die sich mit Jens’ Leben und seiner Demenzerkrankung beschäftigt.[43]
„Wäre es denn wirklich ein Gewinn …, ein Gewinn für den Menschen, wenn er unsterblich wäre, statt – wie bald! – zu vergehen und plötzlich dahinzumüssen? Wäre es ein Gewinn für ihn: nicht in der Zeit zu sein, sondern unvergänglich wie – vielleicht – ein Stein oder ein ferner Stern? Liegt nicht gerade in der Vergänglichkeit, und vor allem, im Wissen darum, seine ihn auszeichnende unvergleichliche Kraft?“
Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Freien Akademie der Künste, Hamburg, und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste, Frankfurt am Main.
Das weiße Taschentuch (Illustration: Karl Staudinger). Hansischer Gildenverlag, Hamburg 1947, DNB452195780 (als Walter Freiburger; neueste Ausgabe von Faber & Faber, Berlin/Leipzig 1994, ISBN 3-928660-19-5).
Nein. Die Welt der Angeklagten. Roman. Rowohlt, Hamburg/Stuttgart/Baden-Baden 1950, DNB452195721 (neueste Ausgabe von Kranichsteiner Literatur, Darmstadt 1993, ISBN 3-929265-02-8).
Der Blinde. Erzählung. Rowohlt, Hamburg 1951, DNB452195519 (neueste Ausgabe von Piper, München/Zürich 1976, ISBN 3-492-02191-3).
Vergessene Gesichter. Roman. Rowohlt, Hamburg 1952, DNB452195551 (neueste Ausgabe von Droemer Knaur, München 1985, ISBN 3-426-01255-3).
Der Mann, der nicht alt werden wollte. Roman. Rowohlt, Hamburg 1955, DNB452195683 (neueste Ausgabe von Droemer Knaur, München 1987, ISBN 3-426-01484-X).
Das Testament des Odysseus. Neske, Pfullingen 1957, DNB452195799 (neueste Ausgabe von Volk & Welt, Ost-Berlin 1984, DNB 840736231).
Eine deutsche Universität. 500 Jahre Tübinger Gelehrtenrepublik. Mit Inge Jens. Kindler, München 1977, ISBN 3-463-00709-6 (neueste Ausgabe von Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-499-61690-4).
Walter Jens (Hrsg.): Ort der Handlung ist Deutschland. Reden in erinnerungsfeindlicher Zeit. Kindler, München 1981, ISBN 3-463-00813-0.
Walter Jens (Hrsg.): Frieden – Die Weihnachtsgeschichte in unserer Zeit. Kreuz, Stuttgart 1981, ISBN 3-7831-0644-3.
Momos am Bildschirm. 1973–1983. Piper, München/Zürich 1984, ISBN 3-492-00604-3.
Dichtung und Religion. Pascal, Gryphius, Lessing, Hölderlin, Novalis, Kierkegaard, Dostojewski, Kafka. Mit Hans Küng. Kindler, München 1985, ISBN 3-463-40028-6.
Deutsche Lebensläufe in Autobiographien und Briefen. Mit Hans Thiersch. Juventa-Verlag, Weinheim/München 1987, ISBN 3-7799-0803-4.
Nationalliteratur und Weltliteratur, von Goethe aus gesehen. Essay. Kindler, München 1988, ISBN 3-463-40117-7.
Feldzüge eines Republikaners. Ein Lesebuch. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1988, ISBN 3-423-10847-9.
Juden und Christen in Deutschland. 3 Reden. Radius-Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-87173-784-4.
Dichter und Staat. Über Geist und Macht in Deutschland; eine Disputation zwischen Walter Jens und Wolfgang Graf Vitzthum. Verlag Walter de Gruyter, Berlin/New York City 1991, ISBN 3-11-013207-9.
Einspruch. Reden gegen Vorurteile. Kindler, München 1992, ISBN 3-463-40200-9.
Mythen und Dichter. Modelle und Variationen; vier Diskurse. Kindler, München 1993, ISBN 3-463-40215-7.
Anwälte der Humanität. Thomas Mann, Hermann Hesse, Heinrich Böll. Mit Hans Küng. Piper, München/Zürich 1993, ISBN 3-492-11267-6.
Vergangenheit – gegenwärtig. Biographische Skizzen. Mit Inge Jens. Radius-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-87173-011-4.
Walter Jens, Hans Küng: Menschenwürdig sterben. Ein Plädoyer für Selbstverantwortung. Mit Hans Küng. Piper, München/Zürich 1995, ISBN 3-492-03791-7., als Plädoyer für aktive Sterbehilfe verfasst, in der Neuausgabe von 2009 mit einem „Nachwort in eigener Sache“ versehen, in dem Inge Jens ihre Erfahrungen mit der Demenz ihres Mannes beschreibt; diese erweiterte und aktualisierte Neuausgabe ist 2010 als Taschenbuch erschienen (ISBN 978-3-492-25852-4)
Dialog mit Hans Küng. Mit Hans Küngs Abschiedsvorlesung. Piper, München/Zürich 1996, ISBN 3-492-03898-0.
Macht der Erinnerung. Betrachtungen eines deutschen Europäers. Artemis und Winkler, Düsseldorf/Zürich 1997, ISBN 3-538-07054-7.
Aus gegebenem Anlass: Texte einer Dienstzeit. Parthas, Berlin 1998, ISBN 3-932529-19-7.
Rudolf Radler (Redaktion): Kindlers Neues Literatur-Lexikon. Hrsg.: Walter Jens. Komet, Frechen 2001, ISBN 3-89836-214-0 (Lizenzausgabe des Kindler-Verlags, München).
Pathos und Präzision. Acht Texte zur Theologie. Radius-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-87173-248-6.
Frau Thomas Mann. Das Leben der Katharina Pringsheim. Mit Inge Jens. Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-498-03338-7.
Katias Mutter. Das außerordentliche Leben der Hedwig Pringsheim. Mit Inge Jens. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-03337-9.
Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn. Die Südamerika-Reise der Hedwig Pringsheim 1907/08. Mit Inge Jens. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-498-03337-9.
Am Anfang der Stall, am Ende der Galgen: Jesus von Nazareth. Seine Geschichte nach Matthäus. Verlag Kreuz, Stuttgart 1972, ISBN 3-423-02086-5 (Originaltitel: εὐαγγέλιον κατὰ Ματθαῖον, Euangelion kata Mathaion. Übersetzt von Walter Jens).
Aischylos: Die Orestie. Eine freie Übertragung. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1981, ISBN 3-423-02086-5 (Originaltitel: Ορέστεια, Oresteia. Übersetzt von Walter Jens).
Die Zeit ist erfüllt. Die Stunde ist da. Das Markus-Evangelium. Radius-Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-87173-807-7 (Originaltitel: εὐαγγέλιον κατὰ Μᾶρκον, Euangelion kata Markon. Übersetzt von Walter Jens).
Und ein Gebot ging aus. Das Lukas-Evangelium. Radius-Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-87173-826-3 (Originaltitel: εὐαγγέλιον κατὰ Λουκᾶν, Euangelion kata Loukan. Übersetzt von Walter Jens).
Am Anfang das Wort. Das Johannes-Evangelium. Radius-Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-87173-872-7 (Originaltitel: εὐαγγέλιον κατὰ Ἰωάννην, Euangelion kata Ioannen. Übersetzt von Walter Jens).
Walter Jens: Die alten Zeiten niemals zu verwinden. Rede aus Anlass des 50. Jahrestages der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, gehalten am 8. Mai 1983 im Studio der Akademie der Künste Berlin zur Eröffnung des Ausstellungen „Das war ein Vorspiel nur …“ (= Akademie der Künste Berlin [Hrsg.]: Anmerkungen zur Zeit. Band20). Akademie der Künste Berlin, Berlin 1983, ISBN 3-88331-927-9.
Die Unbezähmbare Leni Peickert, Spielfilm, BR Deutschland 1970, Regie: Alexander Kluge, mit Walter Jens, Heinrich Böll, Martin Walser, Hans Magnus Enzensberger, Alexander Mitscherlich und Theodor W. Adorno als Diskutierende[45]
Das Doppelgesicht des Intellektuellen, Gespräch mit Thomas Grimm. Zeitzeugen-TV, 60 min, 1993.
Kunst und Zivilcourage, Dokumentarfilm, D 1997, Regie: Thomas Grimm, Zeitzeugen-TV, 45 min.
Frau Walter Jens, Dokumentarfilm, D 2006, Regie: Thomas Grimm, mit Inge und Walter Jens[46]
Ulrich Berls: Walter Jens als politischer Schriftsteller und Rhetor. Stauffenburg-Verlag, Tübingen 1984, ISBN 3-923721-08-0 (Zugleich: München, Univ., Diss., 1983).
Inge Jens: In guten und in schlechten Tagen. aus: Unvollständige Erinnerungen. Rowohlt, Reinbek 2009, ISBN 978-3-498-03233-3, S. 264–308. (Das Kapitel 13 behandelt explizit die Entwicklung der Demenzerkrankung von Walter Jens vor dem Hintergrund seiner früheren Vorstellungen über ein selbstbestimmtes Leben.)
Inge Jens: Langsames Entschwinden. Vom Leben mit einem Demenzkranken. Rowohlt, Reinbek 2016, ISBN 978-3-498-03344-6.
Tilman Jens: Demenz. Abschied von meinem Vater. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-579-06998-2.
Karl-Joseph Kuschel: Walter Jens. Literat und Protestant. Patmos-Verlag, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-72473-2 (Aktualisierte Neuauflage. Attempto-Verlag, Tübingen 2008, ISBN 978-3-89308-405-0).
Manfred Lauffs: Walter Jens. C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07440-5 (Autorenbücher 20).
↑Walter Jens: Gelehrter - Schriftsteller - Rhetor. Ein Selbstporträt. in: Welt und Wort 18/1963, S. 334.
↑Bernhard Grün: Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang – Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus. In: Detlef Frische, Wolfgang Kümper (Hrsg.): Historia academica – Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents. Band57. Würzburg 2019, ISBN 978-3-930877-52-2, S.103.
↑Walter Jens: Republikanische Reden. Kindler Verlag, München 1976, ISBN 3-463-00677-4, S. 188 ff.: „Als ich zur Schule ging, war alles ganz einfach: Das Identifikations-Objekt hieß TV Eimsbüttel […]“ Ich liebe den ETV. Interview mit Walter Jens, in: ETV-Magazin 2/2006, S. 8 (PDF; 3,4 MB): „Ich liebe den ETV, ich bin als Kind in Eimsbüttel groß geworden. Und in meiner Familie, die fußballbegeistert war, gab’s nur einen Favoriten und das war der ETV, das war Eimsbüttel. […] Ich bin nicht in Eimsbüttel aktiv gewesen. Da stand ich mehr auf den Rängen. Ich war Torwart in einer Freiburger Studentenmannschaft. Torwart, das ist der schwerste Posten, den es auszuüben gibt. Ich habe ihn nur kurz ausgeübt, wegen des Asthmas, das ich seit meinem dritten Lebensjahr habe.“
↑Walter Jens: Vergangenheit gegenwärtig. Biographische Skizzen. Radius-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-87173-011-4, S. 65 f.
↑Walter Jens: Die Funktion der Stichomythie in Sophokles' Tragödien der Mannesjahre. Diss. Freiburg im Breisgau 1944 vgl. die Erinnerungen von Walter Jens an seine Zeit in Freiburg: Walter Jens: Memento. Zur Erinnerung an den 27. November 1944 in Freiburg. in: Stadt Freiburg im Breisgau (Hrsg.): Memento. Freiburg vom 27. November 1944. Chronik eines Gedenkens. Promo-Verlag, Freiburg 1995, ISBN 3-923288-15-8, S. 9 f.
↑Manfred Lauffs: Walter Jens. C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07440-5, S. 13.
↑Walter Jens: Nachwort zu Nein. Die Welt der Angeklagten. Heyne, München 1977, ISBN 3-453-43022-0, S. 300.
↑Walter Jens: Nein. Die Welt der Angeklagten. Rowohlt, Hamburg 1954, S. 37.
↑Manfred Lauffs: Walter Jens. C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07440-5, S. 27.
↑Martin Walser: Brief an einen ganz jungen Autor. in: Hans Mayer (Hrsg.): Deutsche Literaturkritik. Vom Dritten Reich bis zur Gegenwart (1933–1968). Fischer, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-596-22011-4, S. 629 f.
↑Walter Hinck: Walter Jens. Un homme de lettres. Zum 70. Geburtstag. Kindler, München 1993, ISBN 3-463-40171-1, S. 128.
↑Walter Jens: Der Fall Judas. Kreuz-Verlag, Stuttgart 1975, ISBN 3-7831-0453-X, S. 8.
↑Die Übersetzungen aus dem Neuen Testament erschienen zunächst einzeln und über die Jahrzehnte gestreckt. Walter Jens übersetzte in der Reihenfolge: Zuerst Am Anfang der Stall – am Ende der Galgen. Jesus von Nazareth, seine Geschichte nach Matthäus, Stuttgart 1972; Das A und das 0. Die Offenbarung des Johannes, Stuttgart 1987; Die Zeit ist erfüllt. Die Stunde ist da. Das Markus-Evangelium, Stuttgart 1990; Und ein Gebot ging aus. Das Lukas-Evangelium, Stuttgart 1991; Am Anfang: das Wort. Das Johannes-Evangelium, Stuttgart 1993; Die vier Evangelien. Matthäus – Markus – Lukas – Johannes, Stuttgart 1998; zuletzt Der Römerbrief, Stuttgart 2000.
↑vergleiche Karl-Joseph Kuschel: Walter Jens. Literat und Protestant. Patmos-Verlag, Düsseldorf 2003, S. 182 f.
↑Ein Weg aus der Depression. Walter Jens und Inge Jens im Gespräch mit Jochen Schweitzer und Ulrich Streeck. In: PiD – Psychotherapie im Dialog. Ausgabe 2, Volume 3, Dezember 2001, S. 519–526; siehe Abstract und per Klick abrufbare erste Seite des Interviews.
↑Christian Geyer: Es muss ja nicht gerade heute passieren. FAZ, 22. Februar 2009, S. 6, Rezension von Tilman Jens’ Buch Demenz und von Inge Jens’ Nachwort in der Neuausgabe von Walter Jens/Hans Küng Menschwürdig sterben.