Während der Ära des „Roten Wien“ hatte er einige Aufträge zur Ausstattung von Gemeindebauten, unter anderem für den Sandleitenhof und den Karl-Seitz-Hof. Einige Skulpturen aus dieser Periode stehen unter Denkmalschutz.
Er amtierte während der Ständestaatsdiktatur 1934 bis 1938 als Präsident des Künstlerverbandes der österreichischen Bildhauer und erhielt 1936 den Großen Österreichischen Staatspreis.[1] Er war vielbeschäftigter Künstler während des Austrofaschismus, aber gleichzeitig seit 1933 illegales Mitglied der NSDAP.[2] Am 23. Mai 1938 beantragte er die reguläre Aufnahme in die Partei und wurde rückwirkend zum 1. Mai 1933 desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 1.621.727).[3]
Im Denkmal des toten Soldaten in der Krypta am Wiener Heldenplatz vermutete man schon längere Zeit ein Huldigungsschreiben Frass' an den Nationalsozialismus, das er in einem Brief an den Kunsthistoriker Karl Hareiter als hochverräterisches Schriftstück erwähnte. Dieses Huldigungsschreiben wurde im Jahr 2012 tatsächlich gefunden. Gleichzeitig fand man auch ein pazifistisches Schreiben des Bildhauers Alfons Riedel, zu der Zeit ein Mitarbeiter von Frass.[8][9] Die beiden Schriftstücke wurden am 9. Juli 2013 dem Wiener Heeresgeschichtlichen Museum übergeben[10], wo sie als Faksimile[11] im Saal Republik und Diktatur über einer Vitrine mit einem Modell des Burgtores und jener Messinghülse, in welchem die Schreiben versteckt waren, ausgestellt sind.[12]
Der Nachlass von Frass befindet sich im Stadtarchiv St. Pölten.[13]
Krypta im Heldentor am Heldenplatz, 1. Bezirk: 1933/34 Kriegerdenkmal, aus rotem Marmor geschaffenes Epitaph eines toten Soldaten[20] in der Ehrenhalle: ein fast drei Meter hoher Doppeladler aus Stein und ein riesiger Lorbeerkranz aus Kupfer[6]
1935 Denkmal zu Carl Auer von Welsbach, 9., vor Währinger Straße 38[21] Steinstatue "Fackelträger" jedoch aus 1954, nachdem im 2. Weltkrieg die entsprechende Bronzefigur eingeschmolzen wurde.
1951 Schreitender im Gemeindebau Karl-Seitz-Hof, 21. Bezirk
1958 Fruchtträgerin vor dem Gemeindebau in der Anton-Dengler-Gasse 17, 21. Bezirk[22]
Hubert Adolph: Wilhelm Frass. Ein Beitrag zum Verständnis seines künstlerischen Schaffens, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie 15 (1971), S. 137–175.
Mirko Jelusich: Wilhelm Frass. Zum 70. Geburtstag des Meisters, in: Kunst ins Volk. Zeitschrift für Freunde der bildenden Künste 7 (1956), S. 37–44.
Alfred Markowitz: Der Bildhauer Wilhelm Frass, in: Österreichische Kunst. Monatshefte für bildende Kunst 1,5 (März 1930), S. 9–15.
Stefan Sienell, Achim Feldmann: Die Hans-Horst-Meyer-Medaille der Akademie der Wissenschaften in Wien, in: Münstersche Numismatische Zeitung 41,1 (März 2011), S. 1–10.
Karl Strobl: Wilhelm Frass zum 80. Geburtstag, in: Kunst ins Volk. Zeitschrift für Freunde der bildenden Künste 17 (1966), S. 44–49.
↑ abStephan Koja, Hella Márkus (Hrsg.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Band 1: A-F von Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Brandstätter, Wien 1993, ISBN 3-85447-454-7, S. 248
↑Olga Stieglitz, Gerhard Zeillinger, Hildegunde Suete-Willer: Der Bildhauer Richard Kauffungen (1854–1942). Zwischen Ringstraße, Künstlerhaus und Frauenkunstschule. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-52203-5, S. 177.
↑Frass, Wilhelm. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 102
↑Nachlass Wilhelm Frass (Memento vom 14. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) im Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich.
↑Wolfgang Brauneis, Raphael Gross (Hrsg.): Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Prestel, München u. a. ISBN 978-3-7913-7922-7, S. 173.
↑„Statues Hither & Thither“ vanderkrogt.net, René & Peter van der Krogt. – Bilder (2016), Text hinten: Aus Seltenen Erden und Metallen schuf sein forschender Geist das Gasglühlicht, die elektrische Osmiumlampe, das funkensprühende Cereisen
↑Wolfgang Brauneis, Raphael Gross (Hrsg.): Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Prestel, München u. a. ISBN 978-3-7913-7922-7, S. 184.