Johann Karl Wilhelm Vatke (* 14. März1806 in Behnsdorf bei Magdeburg; † 19. April1882 in Berlin) war ein evangelischer Theologe und Professor für Altes Testament und Religionsphilosophie in Berlin.
Wilhelm Vatke studierte in Halle, Göttingen und Berlin und wurde 1830 Privatdozent an der Universität Berlin und 1837 Professor ebenda. Vatke war einer der Begründer der neueren Bibelkritik des Alten Testaments. Im selben Jahr (1835), als David Friedrich Strauß sein „Leben Jesu“ veröffentlichte, gab Vatke sein Buch Die biblische Theologie wissenschaftlich dargestellt heraus, das ähnlich revolutionäre Gedanken über das Alte Testament enthielt. Die Gedanken Vatkes waren zunächst kaum aufgegriffen worden und wurden dann durch Abraham Kuenen und Julius Wellhausen weiter ausgebaut.
John W. Rogerson: What is Religion? The Challenge of Wilhelm Vatke’s Biblische Theologie. In: Christoph Bultmann, Walter Dietrich, Christoph Levin (Hrsg.): Vergegenwärtigung des Alten Testaments. Beiträge zur biblischen Hermeneutik. Festschrift für Rudolf Smend zum 70. Geburtstag. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, 272–284 ISBN 3-525-53621-6
Martin Kegel: Wilhelm Vatke und die Graf-Wellhausensche Hypothese. Bertelsmann, Gütersloh 1911
Heinrich Benecke: Wilhelm Vatke in seinem Leben und seinen Schriften. Strauß, Bonn 1883
Christoph Moritz Bernhard Julius Drechsler: Die Unwissenschaftlichkeit im Gebiete der Alttestamentlichen Kritik. Belegt aus den Schriften neuerer Kritiker besonders der Herren von Bohlen und Vatke. Tauchnitz, Leipzig 1837