Winnezeele

Winnezeele
Winnezele
Winnezeele (Frankreich)
Winnezeele (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Nord (59)
Arrondissement Dunkerque
Kanton Wormhout
Gemeindeverband Cœur de Flandre Agglo
Koordinaten 50° 51′ N, 2° 33′ OKoordinaten: 50° 51′ N, 2° 33′ O
Höhe 5–41 m
Fläche 15,54 km²
Einwohner 1.300 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 84 Einw./km²
Postleitzahl 59670
INSEE-Code
Website winnezeele.fr

Mairie (Bürgermeisteramt)

Winnezeele (niederländisch und Westflämisch Winnezele, Aussprache [winzɛl]) ist eine französische Gemeinde mit 1300 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque und ist Mitglied im Gemeindeverband Cœur de Flandre Agglo. In Winnezeele wird noch Westflämisch gesprochen. Die Bewohner werden Winnezeelois und Winnezeeloises genannt.

Lage von Winnezeele im Arrondissement Dunkerque
Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Winnezeele liegt in Französisch-Flandern, etwa 25 Kilometer südsüdöstlich von Dünkirchen und etwa 43 Kilometer nordwestlich von Lille an der Grenze zu Belgien. Die Gemeinde befindet sich in der Région naturelle Houtland. Neben dem geschlossenen Siedlungsbild des Kernortes liegen im Gemeindegebiet von Winnezeele die Ortsteile Droogland, Le Pont des Planches und Les Six Chemins sowie zahlreiche verstreute Einzelhöfe.

Das Gebiet der Gemeinde wird von einigen Bächen und Gräben durchzogen (Herzeele, Sale Becque, Ey Becque), die alle in Richtung Norden zur Yser entwässern. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von etwa 20 m. Das Relief ist überwiegend flach. Es fällt im äußersten Nordosten bis auf m ab und steigt im Südwesten auf 41 m an.

Ein Teil des nördlichen Gebiets von Winnezeele gehört zur ZNIEFF-Naturzone „Bois Saint-Acaire“ (310013310).[1]

Rund 97 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, der Anteil bebauter Fläche beträgt etwa 3 % (Stand: 2018).[2]

Nachbargemeinden von Winnezeele sind Herzeele im Norden, Houtkerque im Nordosten, Poperinge (Belgien) im Osten, Steenvoorde im Süden sowie Oudezeele im Westen.

Der Name der Gemeinde leitet sich aus den germanischen Wininga sali „Haus mit einem Raum der Leute von Wini“ ab. Das germanische wini bedeutet überdies „Freund.“ Namensformen waren in der Folge „UUinningesele“ (1121), „Vinnezeele“ (1750, Carte de Cassini), „Winezeele“ (1793), „Winezeèle“ (1801).[3][4]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013 2020
Einwohner 1109 1033 988 957 998 1108 1214 1223 1319
Quellen: Cassini und INSEE

Im Jahr 1806 wurde mit 1512 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Kirche Saint Martin aus dem 17. Jahrhundert
  • Reste einer mittelalterlichen Erdhügelburg im Lieu-dit Temple Hovek, seit 1979 als Monument historique eingeschrieben[5]
  • Ehemalige Brauerei in der Route du Droogland, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter dem Namen Donat Cattoen gegründet wurde; später hieß sie Donat Callven und Decroocq; sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben und dient heute noch als Lager

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde sind 57 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreide- und Gemüseanbau, Zucht von Pferden, Schafen, Ziegen und Geflügel, Schweinehaltung).[6]

Die Autoroute A25 von Lille nach Dünkirchen durchquert das Gemeindegebiet von Südost nach Nordwest mit der Anschlussstelle 14 östlich des Ortskerns. Die Departementsstraße D 947, die ehemalige Route nationale 347 von Lens nach Bray-Dunes, verbindet Winnezeele mit Houtkerque im Norden und mit Steenvoorde im Süden. Die nachgeordneten Departementsstraßen D 37 und D 137 sowie lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit den Weilern der Gemeinde und weiteren Nachbargemeinden.

Busse von drei Linien der Transportgesellschaft Arc-en-Ciel des Départements Nord verbinden Winnezeele mit Dünkirchen über Houtkerque, Hazebrouck und Armentières über Bailleul.[7]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1557.
  1. Biodiversité dans les territoires - Winnezeele. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 17. Mai 2024 (französisch).
  2. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, 2018, abgerufen am 17. Mai 2024 (französisch).
  3. Maurits Gysseling: Toponymisch Woordenboek van België, Nederland, Luxemburg, Noord-Frankrijk en West-Duitsland (vóór 1226). Koninklijke Academie voor Nederlandse Taal en Letteren (KANTL), 1960, S. 1081, abgerufen am 17. Mai 2024 (niederländisch).
  4. Notice Communale Winnezeele. EHESS, abgerufen am 17. Mai 2024 (französisch).
  5. Eintrag in der Base Mérimée des Kulturministeriums. Abgerufen am 17. Mai 2024 (französisch).
  6. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)
  7. Plan du périmètre Flandres - Arc en Ciel. Arc-en-Ciel, abgerufen am 17. Mai 2024 (französisch).
Commons: Winnezeele – Sammlung von Bildern