Wladimir Grigorjewitsch Boltjanski (russisch Владимир Григорьевич Болтянский, wiss. Transliteration Vladimir Grigor’evič Boltjanskij; * 26. April 1925 in Moskau; † 16. April 2019[1]) war ein russischer Mathematiker, der sich mit Optimale Steuerung und Geometrie beschäftigte.
Boltjanski studierte 1943 bis 1948 an der Lomonossow-Universität in Moskau Mathematik (unterbrochen vom Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg) und war ab 1951 am Mathematischen Institut der sowjetischen Akademie der Wissenschaften. 1955 wurde er dort bei Lew Pontrjagin promoviert (russischer Doktor, entspricht hier der Habilitation). Ab 1959 war er Professor. Später war er Professor am Institut für Systemforschung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. In den 1990er Jahren unterrichtete er am mathematischen Forschungszentrum CIMAT in Guanajuato in Mexiko.
Boltjanski war für seine Arbeiten über dynamische Optimierung und Steuerungstheorie (stetiger und diskreter Prozesse) bekannt. Er bewies darin u. a. das Pontrjaginsche Maximumprinzip für nichtlineare Prozesse. Außerdem arbeitete er über konvexe Geometrie und das dritte Hilbertsche Problem (ursprünglich von Max Dehn gelöst).
Er war korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie für Pädagogik. Für seine Arbeiten über dynamische Optimierung erhielt er den Leninpreis mit Rewas Gamqrelidse, Jewgeni Mischtschenko und Lew Pontrjagin. 1967 erhielt er den Preis der Usbekischen SSR für seine Arbeiten über geordnete Ringe.
Personendaten | |
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NAME | Boltjanski, Wladimir Grigorjewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Болтянский, Владимир Григорьевич (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer bzw. russischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 26. April 1925 |
GEBURTSORT | Moskau |
STERBEDATUM | 16. April 2019 |