Yasuoka Shōtarō (japanisch 安岡 章太郎; * 30. Mai 1920 in Kōchi, Präfektur Kōchi; † 26. Januar 2013 in Tokio[1]) war ein japanischer Schriftsteller.
Yasuokas Tochter, Yasuoka Haruko (安岡 治子), ist Professorin für russische Literatur im Fachbereich Kulturwissenschaften an der Universität Tokyo.
Yasuoka Shōtaros Kindheit war unstet und geprägt von häufigen Wohnortswechseln, da sein Vater als Veterinär beim Militär immer wieder versetzt wurde. Yasuoka ging nur ungern zur Schule. Während der Mittelstufe zog er sich eine Brustfellentzündung zu. 1941 begann er ein Studium an der Keiō-Universität. Im Jahr 1944 wurde er zum Militär eingezogen und in die Mandschurei geschickt. Ein Jahr später kehrte er, an Tuberkulose erkrankt, nach Japan zurück.
Nach Ende des Pazifikkriegs verlor der Vater seine Stellung, die Familie verarmte. Nur mühsam konnte Yasuoka sein Studium im Fach Englisch zum Abschluss bringen. Er begann zu schreiben, und mit dem Akutagawa-Preis 1953 für seine beiden Kurzgeschichten „Schwermütiges Vergnügen“ und „Schlechte Gesellschaft“ kam der Durchbruch. 1960 erhielt er für den kleinen Roman „Ausblick am Meer“[2] den Noma-Literaturpreis. 1960 reiste er auf Einladung der Rockefeller-Stiftung in die USA und publizierte 1962 seine dortigen Erfahrungen unter dem Titel „Eine empfindsame Reise nach Amerika“. Sein Werk „Shiga Naoya, eine persönliche Wertung“ befasst sich mit der Beziehung Shigas zu seinem Vater und Großvater. Er wandte sich dann einem geschichtlichen Thema zu: Sein Roman „Erzählung eines Wanderers“ aus den Jahren 1976 bis 1981 befasst sich mit den letzten Jahren des Tokugawa-Shogunats und der Meiji-Restauration 1868, wobei er sich mit der Geschichte seiner eigenen Familie befasste: seine Vorfahren waren „Gōshi“ (郷士), gehörten also zur untersten Klasse der Samurai. Seine Sammlung autobiografischer Essays, „Meine Shōwa-Geschichte“ gewann 1988 den Noma-Preis.
Yasuoka wurde 1976 mit dem Preis der Akademie der Künste ausgezeichnet und wurde bei der Gelegenheit als Mitglied aufgenommen.
Yasuokas Stil ist autobiografisch geprägt. Seine Erzählungen sind mit einer vielfältigen psychologischen Detailfülle ausgeführt, die an Shiga Naoya erinnert, und mit dem Humor eines Ibuse Masuji[3].
Personendaten | |
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NAME | Yasuoka Shōtarō |
ALTERNATIVNAMEN | 安岡章太郎 (japanisch) |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 30. Mai 1920 |
GEBURTSORT | Kōchi, Präfektur Kōchi |
STERBEDATUM | 26. Januar 2013 |
STERBEORT | Tokio |