Marktgemeinde Yspertal
| ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 47,67 km² | |
Koordinaten: | 48° 17′ N, 15° 4′ O | |
Höhe: | 498 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.006 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3683 | |
Vorwahlen: | 0 74 15 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 52 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 9 3683 Yspertal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Veronika Schroll (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
||
Lage von Yspertal im Bezirk Melk | ||
Yspertal mit dem Ort Altenmarkt im Vordergrund | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Yspertal ist eine Marktgemeinde mit 2006 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Yspertal liegt im südlichen Waldviertel in Niederösterreich. Die Entwässerung erfolgt durch die Große Ysper, die das Gemeindegebiet von Norden nach Süden durchfließt. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt im Südwesten bei 420 Meter über dem Meer. Im Südosten steigt das Gebiet zum Kaiserstein (935 m) und zum Großen Peilstein (1062 m) an. Der Talübergang zum Laimbach im Osten ist nur 570 Meter hoch. Der Weinsberger Wald im Nordwesten hat als höchste Erhebungen Schöberlberg (970 m), Böndel (922 m) und Kaltenberg (1003 m).
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 48 Quadratkilometer. Davon sind 68 Prozent bewaldet, 27 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altenmarkt, Isper, Kapelleramt und Wimberg.
Bärnkopf | Gutenbrunn | |
Dorfstetten | Münichreith-Laimbach | |
St. Oswald | Hofamt Priel |
Im Jahr 998 schenkt Kaiser Otto III. das Gebiet zwischen Sarmingbach und Großer Ysper seinem Vetter, dem Herzog Heinrich von Bayern. Er nennt die Herrschaft Nochelinga. In dieser Urkunde wird der Name Ostarichi zum zweiten Mal erwähnt. 1271 wird die Herrschaft „Ysper“ genannt. Das zeigt, dass Ysper zum Hauptort gewachsen war. 1282 gab es bereits einen Richter im Ort. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts ist Ysper mit Weitenegg und Persenbeug im Besitz der Königin Agnes von Ungarn. Sie lässt in Ysper eine gotische Kirche bauen. Um 1400 wird der Markt Ysper mit einem Wall und einem doppelten Graben befestigt.[3]
In dieser Zeit stand auch der Hof zu Rorveld etwas nördlich von Ysper. 1411 belehnte Herzog Albrecht V. den Vinzenz Poschacher mit diesem Gut. Im Jahr 1450 wird es bereits „Schloss Rorreckh“ genannt. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel verödete das Gut im 16. Jahrhundert. Es wurde daraufhin von Kaiser Ferdinand I. eingezogen und 1540 an Austin Haidenhofer verliehen, der es wieder instand setzte. Wieder wechselten die Besitzer häufig. 1600 erwirbt es die Familie Hoyos, die Schloss Persenbeug bewohnte. Diese errichteten 1609 das Schloss in der heutigen Form. 1800 kaufte Kaiser Franz II Persenbeug und Rorregg. Da sie zu seinem Privatvermögen gehörten, wurden sie nach dem Zweiten Weltkrieg restituiert. Heute leben Nachkommen der Familie Habsburg in Rorregg.[4]
Die Geschichte von Pisching ist eng mit der Wimburg verbunden. Diese nordwestlich des Ortes stehende Burg wird erstmals 1076 in einer Urkunde des Klosters Passau erwähnt, als dieses das Gut Hofschacham ad Wimberch erhielt. Das althochdeutsche Wort „Wim“ bedeutet „geweihter Ort“. Das deutet darauf hin, dass sich in der Burg eine dem hl. Petrus geweihte Wallfahrtskirche befand. Im Jahr 1310 erhält die mit 21 Jahren bereits verwitwete Königin Agnes von Ungarn mit der Grafschaft Weitenegg auch die Wimburg. 1533 wird eine kleine Kirche in Pisching errichtet und dem hl. Urban geweiht. Am Ende des 16. Jahrhunderts ist die Wimburg unbewohnt und verfällt. In den Jahren 1735 bis 1738 lässt Graf Hoyos die Kirche von Baumeister Leopold Wisgrill, einem Schüler von Jakob Prandtauer, neu errichten. 1784 wird Pisching zur Pfarre erhoben. Im Jahr 1840 wird der Turm der Kirche mit Steinen der Ruine Wimburg errichtet.[5]
Altenmarkt ist die älteste Siedlung im Yspertal. Im Jahr 1313 wird „Alten-Ysper“, wie der Ort damals hieß, urkundlich erwähnt. Der Ort besaß bereits ein Marktrecht, 1348 wird ein Pfarrer genannt. Die Umbenennung auf „Altenmarkt“ erfolgt 1387, um sich vom „Neuen Markt Ysper“ zu unterscheiden. Nach dem Brand der Pfarrkirche 1743 wird sie barockisiert, 1767 wird der Turm neu errichtet.[6]
Die Gemeinde entstand 1966 aus dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden Ysper und Kapelleramt. 1969 schlossen sich die Gemeinden Altenmarkt und Yspertal zur Gemeinde Altenmarkt-Yspertal zusammen. 1972 wurde die Gemeinde Wimberg angeschlossen und die Gemeinde erhielt den heutigen Namen.[7]
Seit 1990 gibt es im Yspertal die Höhere Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft des Zisterzienserstiftes Zwettl.
Von den 108 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 41 im Haupt-, 58 im Nebenerwerb, sechs von Personengemeinschaften und drei von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 88 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 66 im Bereich Herstellung von Waren und drei in der Energieversorgung. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (133), Handel (102) und Beherbergung und Gastronomie (32 Mitarbeiter).[9][10][11]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 108 | 149 | 91 | 90 |
Produktion | 25 | 15 | 157 | 85 |
Dienstleistung | 86 | 69 | 306 | 331 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Im Jahr 2011 lebten 951 Erwerbstätige in Yspertal. Davon arbeiteten 336 in der Gemeinde, fast zwei Drittel pendelten aus.[12]
Yspertal bietet seinen Bewohnern und Gästen ein Hallenbad und eine Kletterhalle.[13] Durch die Gemeinde führt die Radroute Südliches Waldviertel.[14] Auch der Eisenwurzen-Weitwanderweg verläuft durch Yspertal.
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat insgesamt 19 Sitze. Amtsleiterin ist seit 1. August 2023 Anita Schachenhofer. Ihr Vorgänger war AR Alois Schauer.
|
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
|
Der Gemeinde wurde 1999 folgendes Wappen verliehen.
Blasonierung: „Von Schwarz und Rot durch einen goldenen Sparren erhöht geteilt, im Schildhaupt ein goldener Ring, unten über einem blauen, mit einem silbernen Faden gesäumten Schildfuß ein goldener zinnenbekrönter Turm mit drei zwei zu eins gestellten, rechteckigen schwarzen Fenstern und einem geschlossenen Rundbogentor, im Schildfuß ein aufwärtsgebogener silberner Fisch, dessen Schwanz und Kopf in das rote Feld ragt.“[21]
Yspertal pflegt Partnerschaften zu drei Gemeinden:[22]