Zahnreliquie des Buddha

Als Zahnreliquie des Buddha (singhalesisch දළදා වහන්සේ, Tamil புனிதப்பல், Pali danta dhātuya, englisch Relic of the tooth of Buddha) werden in Sri Lanka und in Indien mehrere „cetiya“ (Reliquien) von Gautama Buddha verehrt.

Nach Legenden aus Sri Lanka wurde der Buddha nach seinem Tod in einem Scheiterhaufen aus Sandelholz bei Kushinagar kremiert und sein linker Eckzahn wurde von seinem Schüler Khema aus dem Scheiterhaufen geklaubt. Khema gab ihn dem König Brahmadatta.[1] Er wurde zum königlichen Symbol in Brahmadattas Königreich und in der Stadt Dantapuri (dem heutigen Puri, Odisha) aufbewahrt.

Es entwickelte sich die Vorstellung, dass der Besitzer der Zahnreliquie ein göttliches Mandat für die Herrschaft des Landes habe.[2] Das Dāṭhāvaṃsa berichtet von einem Krieg, der 800 Jahre um die Reliquie ausgetragen wurde. Die Konfliktparteien waren Guhasiva von Kalinga (କଳିଙ୍ଗ) und ein König namens Pandu.[3]

Das Atadage war der Sitz der Zahnreliquie während der Polonnaruwa-Ära.
Sri Dalada Maligawa (Zahntempel), Kandy, Sri Lanka.
Der Schrein des Zahns.

Legenden berichten, dass dann zuerst der Abhayagiri Vihāra (Tempel) als Hüter der Reliquie bestimmt wurde, als der Zahn nach dem Krieg in Kalinga nach Sri Lanka gebracht wurde. Im Laufe der Zeit bedrohten wechselnde ausländische Mächte das Land und die Reliquie durch Invasionen. Beispielsweise bot der König von Bago, Burma, den Portugiesen £50.000 als Lösegeld für den Zahn;[1] zugleich wurde der Sitz des Königreiches von Anuradhapura nach Polonnaruwa und später nach Dambadeniya und in andere Städte verlegt. Mit jedem Ortswechsel wurde ein neuer Schrein für den Zahn gebaut. Letztendlich kam er nach Kandy, wo er sich bis heute befinden soll, im Sri Dalada Maligawa (Zahntempel).[2] Der Gelehrte Charles Boxer behauptet jedoch, dass der Zahn „öffentlich zu Bröseln zerstoßen wurde mit Mörser und Stößel vom Erzbischof von Goa“.[4] Zu dieser Zeit wollte die Kirche alle Gegenstände der einheimischen Religionen zerstören. Es wird kein Datum angegeben, aber ein solches Ereignis um 1550 ist möglich.

Die Reliquie wurde als symbolische Repräsentation des lebenden Buddha angesehen und ist daher Begründung für eine Reihe von Opferzeremonien, Ritualen und anderen Zeremonien. Die zugehörigen Feierlichkeiten unterstehen der Aufsicht der beiden Mahanayaka von Malwatte, der Asgiriya-Kapitelversammlung und des Diyawadana Nilame des Zahntempels. Diese Leitung verfügt über eine Hierarchie von Beamten und Tempel-Funktionären, die die Gottesdienste und Rituale durchführen.

Weitere Zahnreliquien

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Einzelnachweise

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  1. a b The Buddha's Tooth. About.com, archiviert vom Original am 15. Mai 2013; abgerufen am 12. Mai 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/buddhism.about.com
  2. a b Top 10 Religious Relics. In: Time 19. April 2010.
  3. Dhammakitti: The Daṭhávansa; or, The history of the tooth-relic of Gotama Buddha [by Dhammakitti]. Tr., with notes, by Mutu Coomára Swámy. 1874 (google.com).
  4. „publicly pounded to smithereens with a mortar and pestle by the Archbishop of Goa.“ Charles R. Boxer: The Portuguese Seaborne Mission 1415-1825. London 1969: 74.
  5. The Eight Great Temples in the Western Hills (Badachu). china.org.cn, abgerufen am 12. Mai 2013.
  6. History: Fo Guang Year 32. Fo Guang Shan Monastery, archiviert vom Original am 30. Januar 2013; abgerufen am 12. Mai 2013.
  7. Temple Name: Engaku-ji. Rinzai-Obaku Zen, abgerufen am 12. Mai 2013.
  8. The History of the Buddha Tooth Relic Temple & Museum. Buddha Tooth Relic Temple, abgerufen am 12. Mai 2013.
  9. No April Fools': Followers Claim Rare Buddha's Tooth With Healing Powers Continues to Grow. NBC, abgerufen am 12. Mai 2013.
  10. The 10,000 Relics Collection. Bodhi Light International, abgerufen am 12. Mai 2013.
  11. City information of Hyderabad, Nagarjunasagar, Nagarjunakonda, Warangal, Medak