Die PflanzengattungZweiflügelfruchtbäume (Dipterocarpus), auch Zweiflügelnüsse oder wie andere Gattungen auch Flügelfruchtbäume genannt, gehört zur Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae). Die etwa 70 Arten sind in Südostasien verbreitet. Von einigen Arten wird das Holz genutzt.
Bei Dipterocarpus-Arten handelt es sich meist um immergrüne bis laubabwerfende, hohe, aufstrebende Bäume. An der Stammbasis sind oft kräftige Brettwurzeln vorhanden. Die gräulich-braune bis orangefarbene Borke besitzt erhabene Lentizellen, ist rissig und blättert ab. Das Harz ist aromatisch, ölig und weiß. Das Kernholz ist braun bis rot braun bis gelb braun bis grün, das Splintholz ist farblich deutlich vom Kernholz abgesetzt.[1]
Die Laubblätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet. Die ledrigen Blattspreiten sind einfach. Der Blattrand ist ganz oder wellig gebuchtet. Die fiedrig angeordneten Seitenadern sind gerade und die Blattadern dritter Ordnung sind auffällig fast leiterförmig angeordnet. Die großen Nebenblätter umhüllen die Endknospe und hinterlassen wenn sie abfallen eine ringartig Blattnarbe.
In kaum verzweigten, traubigenBlütenständen stehen meist drei bis neun Blüten zusammen. Die relativ großen, süß duftenden, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf ungleichen Kelchblätter sind an ihrer Basis krug- oder becherförmig verwachsen. Die fünf Kronblätter sind flaumig (manchmal mit Sternhaaren) behaart und oft weiß mit einem rötlichen Mittelstreifen. Die gelben Staubbeutel sind länglich. Die flaumig behaarten, oberständigen Fruchtknoten sind eiförmig. Der fadenförmige Griffel endet in einer leicht verbreiterten Narbe.
Die einsamigen, nussartigen Früchte besitzen fünf Flügel, zwei lange und drei kurze. Die zwei großen entwickeln sich zu aufrechten Flügel. Die Samen sind mit der Basis des Perikarp verwachsen und enthalten einen Embryo mit zwei ungleichen, großen, dicken Keimblättern (Kotyledonen) und einer unauffälligen Radikula.
Die Gattung Dipterocarpus wurde 1805 durch Karl Friedrich von Gärtner in Supplementum carpologiae, S. 50 aufgestellt. Als Lectotypusart wurde 1960 Dipterocarpus costatusC.F.Gaertn. durch Arthur Allman Bullock in Kew Bulletin, Volume 14, S. 42 festgelegt.[2] Der Gattungsname Dipterocarpus bedeutet direkt übersetzt „zweiflügelige Frucht“. Synonyme für DipterocarpusC.F.Gaertn. sind DuvaliellaF.Heim und MocaneraBlanco.[3]
Dipterocarpus gracilisBlume: Sie kommt in Bangladesch, Malaysia, Indonesien, Myanmar, Thailand, auf den Philippinen, Andamanen und Nikobaren vor.[3]
Dipterocarpus grandiflorus(Blanco) Blanco; das Holz wird unter dem Namen Keruing vertrieben. Sie kommt in Indonesien, Malaysia, auf den Philippinen, Andamanen und Nikobaren, in Myanmar, Thailand und Vietnam vor.[3]
Dipterocarpus hasseltiiBlume: Sie kommt in Indonesien, Malaysia, auf den Philippinen, in Thailand und in Vietnam vor.[3]
Dipterocarpus kerriiKing; das Holz wird unter dem Namen Keruing vertrieben. Sie kommt in Thailand, Myanmar, in Indonesien, Malaysia, auf den Philippinen, Andamanen und Nikobaren vor.[3]
Dipterocarpus retususBlume: Die Heimat liegt in Indien, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Thailand, Vietnam und den chinesischen Provinzen: südöstliches Xizang, südöstliches sowie westliches Yunnan.[3]
Ostindischer Zweiflügelfruchtbaum, Ostindischer Gurjunbalsambaum (Dipterocarpus tuberculatusRoxb.): Er ist in Bangladesch, Kambodscha, Indien, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam beheimatet.[3] Aus ihm wird ein flüssiges Harz, rot-brauner, fluoreszierend grünlicher Balsam, Gurjunbalsam genannt, gewonnen.
Dipterocarpus turbinatusC.F.Gaertn.; das Holz wird unter dem Namen Keruing vertrieben. Die Art kommt in Indien, Bangladesch, Thailand, Kambodscha, Myanmar, Laos, Vietnam, auf den Andamanen, Nikobaren und in Yunnan und Xizang vor.[3]
Einige Dipterocarpus-Arten sind wichtige Nutzholz-Bäume. Handelsnamen des Holzes: Yang (FR, TH, VN), Keruing (ID, MY, DE, EN), Gurjun (IN-and, MM, LK), Dau (VN, FR), White Kanyin, Kanyin-Byu (MM), Chhoeuteal (KH), Nhang (LA), Keroewing (NL), Yang Hin, Yang Na (TH), Dzao Long (VN). Keine Art ist nach CITES Regeln geschützt.[1][5] Siehe auch: Holzarten-Klassifikation Flügelfruchtbäume (Dipterocarpaceae) der englischen Wikipedia.
Xi-wen Li, Jie Li & Peter S. Ashton: Dipterocarpaceae, In: Z. Y. Wu & P. H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 13, 2007, Missouri Botanical Garden Press u. a., St. Louis u. a.: Dipterocarpus, S. 48 – online (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik).
R. Hédl, M. Svátek, M. Dancak, A. W. Rodzay, A.B. M. Salleh, A. S. Kamariah: A new technique for inventory of permanent plots in tropical forests: a case study from lowland dipterocarp forest in Kuala Belalong, Brunei Darussalam, In: Blumea. Volume 54, 2009, S. 124–130: doi:10.3767/000651909X475482.
↑Dipterocarpus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abcdefghijklmnopqrDipterocarpus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Felix Bachmair: Antimikrobielle Wirkung ausgewählter Harze auf luftgetragene Keime. Dissertation, Wien 2013, S. 26 ff, online (PDF; 2,93 MB), auf othes.univie.ac.at, abgerufen am 3. Januar 2017.