Zwergkaiserfische

Zwergkaiserfische

Schlüsselloch-Zwergkaiserfisch (Centropyge tibicen), die Typusart der Gattung

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Doktorfischartige (Acanthuriformes)
Familie: Kaiserfische (Pomacanthidae)
Gattung: Zwergkaiserfische
Wissenschaftlicher Name
Centropyge
Kaup, 1860

Die Zwergkaiserfische (Centropyge[1]) oder Herzogfische umfassen über 30 Arten.

Fast alle Arten leben in den Korallenriffen des Indopazifik. Centropyge argi und Centropyge aurantonotus leben im tropischen Westatlantik, von der Karibik bis zur brasilianischen Küste. Centropyge resplendens lebt isoliert bei der Insel Ascension im Atlantik. Ein Zwergkaiserfisch der afrikanischen Ostküstengebiete und des Bereiches Oman, Jemen ist Centropyge acanthops.

Sie werden je nach Art sechs bis 19 Zentimeter lang. Wie alle Kaiserfische besitzen sie den typischen Dorn unten am Kiemendeckel und sind hochrückig und seitlich abgeflacht. Die Rückenflosse ist durchgehend. Die meisten Arten sind farbenfroh, es gibt jedoch auch düster gefärbte Vertreter, wie Centropyge nox. Eine abweichende Färbung der Jungfische wie bei vielen anderen Kaiserfischen gibt es bei den Zwergkaiserfischen nicht.

Zwergkaiserfische leben paarweise oder in Haremsgruppen, das heißt ein Männchen mit mehreren Weibchen, versteckt zwischen Korallenbeständen. Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Algen, daneben nehmen sie auch kleine Krebstierchen zu sich.

Die Zwergkaiserfische sind eine der acht Kaiserfischgattungen. Sie werden in zwei Untergattungen unterteilt, Centropyge und Xiphypops.

Bisher wurden 33 Arten beschrieben. Da viele sehr versteckt leben, könnten immer noch neue Arten entdeckt werden. Andererseits ähneln sich einige Arten sehr und es könnte sich um lokale Farbvarianten schon bekannter Arten handeln. In freier Natur sind auch schon Hybriden zwischen verschiedenen Arten nachgewiesen worden. Auch diese Kreuzungen könnten als neue Arten beschrieben werden. Neuentdeckungen werden vor allem in größeren Tiefen zwischen 50 und 150 Metern gemacht.

Aquarienhaltung

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Zwergkaiserfische sind für die Haltung im Meerwasseraquarium wesentlich besser geeignet als die Großkaiserfische der Gattung Pomacanthus. Sie haben auch in Freiheit nur wenige Quadratmeter große Reviere und passen sich besser an die beengten Verhältnisse im Aquarium an. Da die Tiere Hermaphroditen sind, ist die Zusammenstellung der Paare kein Problem, wenn man zwei Tiere kauft, deren Größe deutlich unterschiedlich ist. Das kleinere Tier wird zum Weibchen, während das größere männlich wird. Problematisch kann die Neigung vieler Exemplare sein, an den Korallen zu knabbern. Das ist bei einzelnen Individuen verschieden und hängt nicht von der Art ab. Ein korallenfressender Zwergkaiserfisch kann den Bestand eines Aquariums in wenigen Tagen vernichten.

  • Frank Schneidewind: Kaiserfische, 1999, Tetra Verlag, ISBN 3-89745-137-9
  • Roger C. Steene: Falter- und Kaiserfische, Band 1, 1977, Mergus Verlag, ISBN 3-88244-001-5
  • Gerald R. Allen: Falter- und Kaiserfische, Band 2, 1979, Mergus Verlag, ISBN 3-88244-002-3
  • B. W. Bowen, A. Muss, L. A. Rocha, & W. S. Grant: Shallow mtDNA Coalescence in Atlantic Pygmy Angelfishes (Genus Centropyge) Indicates a Recent Invasion from the Indian Ocean. Journal of Heredity 2006 97(1):1-12; doi:10.1093/jhered/esj006
  1. „Stachelsteiß“ (vgl. Pygocentrus), hier sogar „Stachelafter“ – weil der Enddarm am ersten Afterflossenstachel bis zu dessen Spitze verläuft.
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