Die Stadt liegt in der Region Oberschlesien an der Ruda (Raude) auf 283 m ü. NHN[2], etwa 30 Kilometer südwestlich von Kattowitz im Südosten von Schlesien. Die tschechische Grenze liegt ca. 20 Kilometer südwestlich der Stadt.
Sohrau erhielt nach 1273 das Stadtrecht und war bis dahin noch ein Dorf gewesen.[4] Bis 1532 gehörte die Stadt zum Herzogtum Oppeln-Ratibor. Die Stadt erlitt wiederholt starke Rückschläge, 1558 durch die Pest[4] sowie 1552, 1583, 1661, 1702 und 1807 durch Stadtbrände. 1807 wurde auch das Rathaus auf dem Ring vernichtet und anschließend nicht wieder aufgebaut.
Im 18. Jahrhundert gehörte Sohrau zur Steuerrätlichen Inspektion in Neustadt O.S.[5] Um 1783 war die Stadt von einer Mauer umgeben, die Gassen waren jedoch noch nicht gepflastert, sondern mit unbehauenem Holz belegt. 1782 leistete Friedrich II. der Ortschaft eine Aufbauhilfe in Höhe von 12.850 Reichstalern für die Errichtung von sechs Neubauten und zur Ansiedlung von zehn Tuchmachern und weiteren Fachkräften.[4] Im 18. und 19. Jahrhundert war die Leinenweberei von großer Bedeutung für die Stadt. An ihre Stelle trat im 19. Jahrhundert die Eisen- und Maschinenindustrie.
1818 wurde die Stadt Teil des neu gebildeten preußischen Kreises Rybnik.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Sohrau eine evangelische und eine katholische Kirche, eine Synagoge, eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, eine Wollweberei, zwei Sägewerke, eine Getreidemühle, zwei Ziegeleien, ein Elektrizitätswerk und war Sitz eines Amtsgerichts.[2]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 wurden in Sohrau 2353 Stimmen (69,4 %) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 1036 Stimmen (30,6 %) waren für den Anschluss an Polen. Mit dem Großteil des Landkreises Rybnik wurde die Stadt dennoch am 3. Juli 1922 dem polnischen Staat eingegliedert.[6]
Beim Überfall auf Polen wurde Żory am 1. September 1939 von der Wehrmacht besetzt, und im Oktober 1939 dem „Großdeutschen Reich“ angeschlossen und erneut in Sohrau umbenannt.
Die Sohrauer Synagoge wurde in dieser Zeit zweckentfremdet und das Gebäude sollte zum Kino umgebaut werden. 1942 verwarf die Stadtverwaltung diese Umbaupläne. Am 24. März 1945 wurde die kriegszerstörte Stadt von der Roten Armee erobert. Die deutsche Bevölkerung wurde in den folgenden Jahren zum größten Teil vertrieben. Aufgrund von Zechen- und Hüttenstilllegungen herrscht heute eine hohe Arbeitslosigkeit.
darunter 250 Evangelische und 500 Juden (2100 Polen);[14] nach anderen Angaben 4043 Einwohner (am 1. Dezember), davon 175 Evangelische, 3493 Katholiken, 375 Juden[13]
1890
4429
davon 235 Evangelische, 3944 Katholiken, 250 Juden
An der Spitze der Verwaltung steht der Stadtpräsident. Seit 1998 ist dies Waldemar Socha, der zunächst der Unia Wolności angehörte, aber seit 2006 für sein eigenes Wahlkomitee antritt. Die turnusmäßige Wahl im April 2024 brachte folgendes Ergebnis:[16]
Waldemar Socha (Wahlkomitee „Żory-Wählervereinigung und Waldemar Socha“) 55,0 % der Stimmen
Kazimierz Daijka (Wahlkomitee „Lokale Verwaltung Żory und Kazimierz Daijka“) 27,9 % der Stimmen
In der daraufhin notwendigen Stichwahl setzte sich Amtsinhaber Socha mit 55,0 % der Stimmen gegen seine Herausforderin Gaszka durch und wurde für eine weitere Amtszeit gewählt.
Augustin Weltzel: Geschichte der Stadt Sohrau in Ober-Schlesien, Verlag des Magistrats, Sohrau O/S 1888 (Google Books). → polnische Übersetzung: Historia miasta Żory na Górnym Śląsku, 1997.
↑ abcdAlexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 384–391, Ziffer 691.
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 339, Ziffer 309.
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien, mit Einschluß des jetzt ganz zur Provinz gehörenden Markgrafthums Ober-Lausitz und der Grafschaft Glatz; nebst beigefügter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil-Verwaltung. Melcher, Breslau 1830, S. 1022–1023.
↑Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage. Graß, Barth und Comp., Breslau 1845, S. 929.
↑ abKönigliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871. Berlin 1874, S. 350–351, Ziffer 3.
↑Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. Band 2, G. F. O. Müller, Berlin 1874, S. 180–181, Ziffer 12.