Dr Bodmer het Theologii studiert und än Usbildig zum Chaufmaa gmacht. Er het as Brofässer für helvetischi Gschicht und Politik am Gümnasium Züri gschafft. Vo Bedütig isch si Nöientdeckig vo dr middelhoochdütsche Dichdig und sini Übersetzoge vom Homer und vom John Milton. Mä müess aber au erwääne, ass er dr Jacob Hermann Obereit, wo d Nibelungehandschrift in dr Schlossbibliothek z Hohenems entdeckt het, um die Eer betroge het.
Dr wichdigst Bidraag vom Bodmer zur dütsche Litratuurgschicht isch dr Händel vo iim und sim Fründ Johann Jakob Breitinger mit em dütsche «Litratuurbapst» Johann Christoph Gottsched. Sini litratuurtheoretische Brinzip het dr Bodmer in Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie vo 1740 formuliert. Im Underschiid zum Gottsched, wo franzöösischi Vorbilder favorisiert het, isch dr Bodmer en Aahänger vom änglische Sensualismus vom John Milton gsi; dr Antike het er s Middelalter vorzooge und eso en entschäidende Iifluss uf d Romantik gha. Uf e gwüssi Art isch dr Händel zwüschen em Bodmer und Breitinger und em Gottsched e dütschi Wariante vo dr franzöösischen Querelle des Anciens et des Modernes. In d Literatuurgschicht isch dää Händel under em Naame «Zürcher Literatuurstrit» iigange.
Dr Bodmer het nid nume s literarische Lääbe vo Züri brägt, er isch au ä bedütendi Persönligkäit in dr Bibliotheksgschicht vo dr Stadt gsi. 1722 isch er e Mitgliid vo dr stedtische Bibliotheksgsellschaft worde, vo 1758 aa isch er deren iire Vizebresidänt gsi. Er het vorgschlaage, dr Naame vo dr Instituzioon zu Stadtbibliothek ändere. Er het dr Stadtbibliothek Züri au e grosszüügigi Summe vermacht und e wääsentlige Däil vo sinere brivaate Büechersammlig.
As Hommaasche an dä wichdig Zürcher und Förderer vo dr Bibliothek stoot im Bodmer si Standbild rächts näbe dere vom Conrad Gessner über em Iigang vo dr Zentralbibliodeek Züri. Brief, persöönligi Underlaage, Material und Lääbenserinnrige us em Noochlass vom Johann Jakob Bodmer befinde sich in dr Handschriftenabdäilig vo dr Zentralbibliothek Züri.
D Bodmerstrooss im Zürcher Ängikwardier isch noch em Johann Jakob Bodmer benennt, wie au d Bodmergass in Wien Donaustadt (22. Bezirk).
Albert M. Debrunner: «Das güldene schwäbische Alter». Johann Jakob Bodmer und das Mittelalter als Vorbildzeit im 18. Jahrhundert. (= Epistemata/Reihe Literaturwissenschaft; 170). Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1178-3.
Hans Otto Horch, Georg-Michael Schulz: Das Wunderbare und die Poetik der Frühaufklärung. Gottsched und die Schweizer. (= Erträge der Forschung; 262). Wiss. Buchges., Darmstadt 1988, ISBN 3-534-02150-9.
Felix Leibrock: Aufklärung und Mittelalter. Bodmer, Gottsched und die mittelalterliche deutsche Literatur. (= Mikrokosmos; 23). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-8204-1294-8.
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Gerhard Schäfer: «Wohlklingende Schrift» und «rührende Bilder». Soziologische Studien zur Ästhetik Gottscheds und der Schweizer. (= Europäische Hochschulschriften/1; 967). Lang, Frankfurt u. a. 1987, ISBN 3-8204-0027-3.
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Angelika Wetterer: Publikumsbezug und Wahrheitsanspruch. Der Widerspruch zwischen rhetorischem Ansatz und philosophischem Anspruch bei Gottsched und den Schweizern. (= Studien zur deutschen Literatur; 68). Niemeyer, Tübinge 1981, ISBN 3-484-18068-4.
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Wilhelm Körte (Hrg.): Briefe der Schweizer Bodmer, Sulzer, Geßner. Züri 1804. Digitalisat