Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 49′ N, 10° 32′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Ostallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Biessenhofen | |
Höhe: | 745 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,73 km2 | |
Einwohner: | 2085 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87648 | |
Vorwahl: | 08343 | |
Kfz-Kennzeichen: | OAL, FÜS, MOD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 77 111 | |
LOCODE: | DE AAG | |
Gemeindegliederung: | 19 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Füssener Str. 12 87640 Biessenhofen | |
Website: | www.aitrang.de | |
Erster Bürgermeister: | Michael Hailand (Wählergemeinschaft Eintracht) | |
Lage der Gemeinde Aitrang im Landkreis Ostallgäu | ||
Aitrang ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen.
Die Gemeinde liegt in der Region Allgäu (Bayerisch-Schwaben) zwischen Kaufbeuren (10 km entfernt) und Kempten (in 20 km Entfernung) auf einer Höhe von ca. 740 bis knapp 900 m ü. NHN.
Es gibt die Gemarkungen Aitrang, Huttenwang und Wenglingen. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der Elbsee.
Es gibt 19 Gemeindeteile (Ehemalige Gemeinden: Hauptorte mit ihren Gemeindeteilen):[2]
Die Einöden Becherer, Forster, Glöckler und Hartmann sind keine amtlich benannten Gemeindeteile.
Aitrang ist eine der ältesten Siedlungen der Gegend und aus Aitrachwang entstanden. Flurnamen wie Im Grubach, Krumstrang und Krumstrangäcker, sowie Spuren frühgeschichtlichen Ackerbaus lassen auf eine keltische Besiedlung schließen. In einer Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Pippin des Kurzen (741–768) ist der Ort erwähnt. Der Ort war Reichsvogtei des Klosters St. Mang (Füssen), das seit 1227 die Niedergerichtsbarkeit innehatte. Die Reichsvogtei wurde mehrmals verpfändet und zuletzt vom Fürststift Kempten 1524 erworben. 1632, im Dreißigjährigen Krieg, litt Aitrang durch Plünderungen nach dem Einfall der Schweden, 1633/1634 fielen die in kaiserlichen Diensten stehenden Kroaten in Aitrang ein. 1648 besetzten die mit den Schweden verbündeten Franzosen und im gleichen Jahre nahm ein ganzes ungarisches Regiment den Ort ein. Eine große Brandkatastrophe im Jahre 1797 vernichtete über 40 Wohnhäuser und zahlreiche Stadel. Vor 1803 überschnitten sich in dem Ort die Rechte des Klosters St. Mang sowie die des Fürststiftes Kempten. Im Reichsdeputationshauptschluss 1803 fiel der Ort an die Fürsten Oettingen-Wallerstein. Mit der Rheinbundakte 1806 kam er zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.[3]
Auf der Fahrt von München nach Zürich durchfuhr am 9. Februar 1971 der TEE 56 „Bavaria“, ein Dieseltriebzug RAm der SBB, hinter dem Bahnhof Aitrang eine Rechtskurve mit 130 km/h, obwohl diese nur für 80 km/h zugelassen war. Der Zug entgleiste, zerstörte das Gegengleis und einige Wagen stürzten eine Böschung hinab. Kurze Zeit nach dem Unfall fuhr ein aus der Gegenrichtung kommender Schienenbus in die Unfallstelle. Bei dem Unglück kamen 28 Personen ums Leben, 42 wurden verletzt. Die genaue Ursache der Katastrophe wurde nie ermittelt.
Anlässlich der Gemeindegebietsreform wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Huttenwang mit den Weilern Neuenried, Umwangs und Wolfholz nach Aitrang eingemeindet. Am 1. Januar 1982 wurde der Weiler Wenglingen mit den Einöden Lohbauer und Unger (vorher in der Gemeinde Ruderatshofen) nach einer Volksabstimmung umgegliedert.[4]
Aitrang wuchs von 1988 bis 2008 um 245 Einwohner bzw. ca. 14 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1775 auf 2037 um 262 Einwohner bzw. um 14,8 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
Einwohner | 1697 | 1632 | 1757 | 1803 | 1880 | 1942 | 2046 | 1993 | 2033 | 2034 |
Angaben des Statistischen Landesamtes (1961 und 1970: Volkszählungsergebnisse)[4]
Ein Großteil der Einwohner der Gemeinde ist katholisch, eine Minderheit evangelisch. Die Kirche St. Ulrich ist die einzige Kirche in Aitrang. Außerdem gibt es die Kirche St. Johannes in Huttenwang. In Wenglingen, das kirchlich zu Apfeltrang gehört, gibt es die Rosinakapelle. In Görwangs steht die Wallfahrtskirche St. Alban.
Der Gemeinderat hat nach der Wahl im März 2020 diese Sitzverteilung:[5]
Blasonierung: „Gespalten; vorne geteilt von Rot und Blau, hinten in Silber ein roter Abtstab, beseitet von zwei gegeneinander gebogenen blauen Bogenfelgen.“[6] | |
Wappenbegründung: Das Wappen begründet sich auf ein altes Ortszeichen, das zur Regierungszeit des Kemptemer Fürstabts Sebastian von Breitenstein dem Ort verliehen wurde. Er hatte die Reichsvogtei Aitrang im Jahre 1525 erworben.[3]
Das Wappen wurde 1983 genehmigt. Die gleichzeitig genehmigte Flagge ist blau-weiß-rot.[7] |
Südöstlich von Aitrang befindet sich eine von Ost nach West erstreckende Reihe von Moränenhügeln, ca. 4700 m × 300 m groß, die eine reizvolle und auffällige Morphologie bilden.[8]
Es gab im Jahr 2021 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 208 und im Bereich Handel und Verkehr 62 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 67 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 852. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 54 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2037 ha, im Wesentlichen Dauergrünfläche.
Aitrang liegt an der Bahnstrecke Buchloe–Lindau, wo bis 1985 der Bahnhof Aitrang im Personenverkehr bedient wurde. Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs ist in Diskussion.[9][10]
2022 gab es folgende Einrichtungen:
Der Hauptort wird über den 2010 errichteten Brunnen Heiligenwald südlich von Krähberg versorgt. Das Wasserschutzgebiet umfasst ca. 244 ha. Die frühere Versorgungsanlage Schellerweide südwestlich des Hauptortes dient zur Notversorgung. Daneben gibt es die eigenständigen Wasserversorgungen Binnings-Görwangs, Huttenwang, Krähberg, Münzenried, Neuenried und Wenglingen-Umwangs.
Folgende Persönlichkeiten wurden in Aitrang geboren oder wirkten hier: