Alexander Golitzen

Alexander Golitzen (* 28. Februar 1908 als Alexander Alexandrowitsch Galitzin[1] in Moskau; † 26. Juli 2005 in San Diego, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmarchitekt.

Leben und Wirken

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Golitzen entstammte dem alten Adelsgeschlecht der Golizyn. Seine Eltern, der Arzt Alexander Golizyn (1876–1951) und dessen Frau Ljubow, geborene Glebowa (1882–1948), flohen mit Alexander und seinen Geschwistern Olga, Marina, Natalia und Georg nach der Oktoberrevolution zunächst nach Tjumen in Westsibirien. Dort gerieten sie in die Wirren des Russischen Bürgerkrieges und setzten ihre Flucht etappenweise nach Osten fort, wobei Alexanders Vater von der übrigen Familie getrennt wurde. Schließlich fanden die Familienmitglieder wieder zusammen und erreichten die Mandschurei, wo sie eine Weile in Harbin lebten und Alexanders Vater, wie schon an den vorhergehenden Aufenthaltsorten, als Arzt praktizierte.[2] Am 7. Oktober 1923 kam Alexanders Vater als Mitarbeiter des Roten Kreuzes nach Seattle, seine Familie folgte ihm im darauffolgenden Jahr.

An der University of Washington studierte Alexander Architektur. 1933 zog er nach Los Angeles, wo er Assistent des ebenfalls russischstämmigen Alexander Toluboff wurde. Zuerst arbeitete er bei Metro-Goldwyn-Mayer als Maler an den Kulissen von Königin Christine (Queen Christina). 1935 begann er für diverse Studios und unabhängige Produzenten wie Samuel Goldwyn und Walter Wanger als Art Director zu arbeiten. Seit dem Film Arabische Nächte (Arabian Nights, 1942) arbeitete er für die Universal Studios. In der Zwischenzeit, am 28. April 1936, wurde er eingebürgert.

Während die meisten Filmarchitekten unbekannt blieben, konnte sich Alexander Golitzen einen geradezu legendären Ruf erarbeiten, dem höchstens noch der von Cedric Gibbons gleichkommt. Er arbeitete an weit über 300 Kinofilmen mit und konnte vielen von ihnen seinen Stempel aufdrücken. Vor allem Technicolorfilme waren sein Spezialgebiet, für die ihm ein großes Talent und Einfühlungsvermögen nachgesagt wurde. Allerdings war er auch ein Meister des Schwarzweißfilms, was sein Oscar für Wer die Nachtigall stört zeigte.

Seit 1954 war Golitzen Supervising Art Director bei Universal, ein Posten, den er bis zu seiner Pensionierung 1974 innehatte. Er verabschiedete sich vom Filmgeschäft mit einem letzten großen Auftritt. Für den Film Erdbeben bekam er seine letzte Oscarnominierung, allerdings in der für ihn eher ungewöhnlichen Sparte Production Designer. Hier hatte er nur wenige Arbeiten vorzuweisen, ebenso als Produzent.

Während seiner Laufbahn, die mit … dann kam der Orkan (The Hurricane, 1937) als Assistent begann und bis Erdbeben (Earthquake, 1974) andauerte, wurde er zwischen 1941 und 1975 nicht weniger als 14 Mal für den Oscar nominiert. Dreimal konnte er den Preis gewinnen: 1944 für Phantom der Oper (Phantom of the Opera), 1960 für Spartacus und 1963 für Wer die Nachtigall stört (To Kill a Mockingbird).

Filmografie (Auswahl)

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  1. Diesen Namen führte er in seiner Staatsbürgerschaftsbeantragung (Declaration of Intention) 1930 an.
  2. Zu den teilweise dramatischen Umständen dieser Flucht siehe das Kapitel Dr. Golizyn bei Douglas Smith: Der letzte Tanz. Der Untergang der russischen Aristokratie. Aus dem Amerikanische von Bernd Rullkötter. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-596-19777-4, S. 228–252 (Orig.: Former People. The Final Days of the Russian Aristocracy, 2012).
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 313.