Jarl André Bjerke (* 30. Januar1918 in Oslo; † 10. Januar1985 in Oslo) war ein norwegischer Schriftsteller und Lyriker, der teilweise unter dem Pseudonym Bernhard Borge schrieb. Nach seinem Debüt 1940 wurde er nach dem Krieg einer der wichtigsten Schriftsteller Norwegens. Er war zudem als Übersetzer tätig.
André Bjerke kam im Jahr 1918 als Sohn des Schriftstellers Ejlert Bjerke (1887–1963) und dessen Ehefrau Karin Svenson (1891–1964) im heutigen Osloer Stadtteil Aker zur Welt. Sein Cousin mütterlicherseits war der Autor Jens Bjørneboe. Im Jahr 1946 heiratete er Mette Brun. 1959 ging er eine Ehe mit der Schauspielerin Henny Elisabeth Moan ein, diese wurde 1972 geschieden. Seine dritte Ehefrau wurde Gerd Granholt.
Im Jahr 1940 veröffentlichte er mit Syngende jord sein erstes Werk, das zweite folgte mit Fakkeltog zwei Jahre später. Während des Zweiten Weltkriegs boykottierten die meisten norwegischen Schriftsteller die nazifizierten Verlage. André Bjerkes Vater ließ sich jedoch auf eine Zusammenarbeit mit ihnen ein und veröffentlichte dort eine Neudichtung von Johan Ludvig Runebergs Werk Fähnrich Stahl. Da André ihm bei der sprachlichen Ausarbeitung half, wurde auch er nach dem Zweiten Weltkrieg dafür kritisiert. Allerdings war er auch selbst Opfer der deutschen Besatzung und musste in seiner Zeit als Student in die Telemark fliehen.
Durch seinen Vater bekam er die Inspiration dafür, sich mit klassischer Weltliteratur zu beschäftigen. Außerdem lehrte ihn dieser im Schachspiel, was er auch in seinem 1968 erschienenen Buch Spillet i mitt liv thematisiert.
Er benutzte das Pseudonym Bernhard Borge für seine Krimis. Der 1942 veröffentlichte Kriminalroman De dødes tjern wurde 1958 in Regie von Kåre Bergstrøm verfilmt. Bjerke wirkte dabei als Schauspieler mit.
Bjerke schrieb auf Riksmål und engagierte sich für seine Sprache, u. a. als Vorsitzender des Riksmålsforbundet für dessen offizielle Zeitschrift Ordet er von 1950 bis 1966 Redakteur war und als Vorsitzender der Forfatterforeningen av 1952.[1]
Moro-vers, 1980 (Sammlung von Gedichten für Kinder, mit Illustrationen von Rune Johan Andersson; spätere Ausgaben (1995 und 2000) mit einer weniger umfangreichen Auswahl und Illustrationen von Fam Ekman bzw. Svein Nyhus)