Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 32′ N, 7° 59′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 152 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,02 km2 | |
Einwohner: | 10.298 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 271 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77767 | |
Vorwahl: | 07805 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 005 | |
LOCODE: | DE APW | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ortenauer Str. 13 77767 Appenweier | |
Website: | www.appenweier.de | |
Bürgermeister: | Viktor Lorenz | |
Lage der Gemeinde Appenweier im Ortenaukreis | ||
Appenweier ist eine Gemeinde des Ortenaukreises in Baden-Württemberg und liegt rund sieben Kilometer nördlich des Oberzentrums Offenburg.
Appenweier besteht aus der Hauptgemeinde Appenweier, den Ortsteilen Urloffen und Zimmern sowie dem in der Vorbergzone gelegenen Nesselried. Der Ortsteil Nesselried zieht sich durch das Wannenbachtal in die Rebberge, Urloffen und Zimmern liegen hingegen nördlich von Appenweier.
Zu Appenweier gehören die früher selbstständigen Gemeinden Nesselried und Urloffen. Zur Gemeinde Appenweier in den Grenzen von 1970 gehört das Dorf Appenweier. Zur ehemaligen Gemeinde Nesselried gehören das Dorf Nesselried und die Weiler Illental und Kohlstatt. Zur ehemaligen Gemeinde Urloffen gehören das Dorf Urloffen und der Weiler Zimmern, welcher baulich mit Urloffen verbunden ist. Im Gemeindeteil Appenweier lag der in Appenweier aufgegangene Weiler Heetlisberg. Im Gemeindeteil Nesselried lag das aufgegangene Gehöft Weilerhof und die abgegangenen Ortschaften Schweighof und Ufholz. Im Gemeindeteil Urloffen lagen die abgegangenen Ortschaften Rüchelnheim und Wisungen[2]
Die erste urkundliche Nennung Appenweiers erfolgte im Jahre 884 als Abbunuuileri. Damit zählt Appenweier zu den ältesten schriftlich überlieferten Orten im Ortenaukreis. Der Name geht auf den althochdeutschen Personennamen Abbo und wilari zurück und bedeutet ‚Weiler des Abbo‘.[3]
In Appenweier wurden von 1575 bis 1630 Hexenverfolgungen durchgeführt. 35 Frauen und Männer gerieten in Hexenprozesse und wurden hingerichtet.[4]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort Opfer schlimmster Verwüstungen, die in den folgenden Revolutionskriegen fortgesetzt wurden. 1632 wurde Appenweier von schwedischen Truppen niedergebrannt, 1689 folgten Brandschatzungen durch französische Truppen.
Im Jahre 1750 wurde die dem heiligen Michael geweihte Kirche im alten Ortskern im Rokokostil neu errichtet. Appenweier gehörte bis 1805 zur Landvogtei Ortenau und kam dann durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Großherzogtum Baden, wo es zum Amtsbezirk Kehl zählte, aus dem später der Landkreis Kehl wurde. Aufgrund der Kreisreform fiel der Ort 1973 an den Ortenaukreis.
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Nesselried im Jahre 1120. Die ursprünglichen Gemeinden Unternesselried und Obernesselried vereinigten sich im Jahre 1871 zu Nesselried. Genau hundert Jahre später wurde am 1. Dezember 1971 diese Gemeinde nach Appenweier eingemeindet und wechselte somit vom Landkreis Offenburg in den Landkreis Kehl, bis auch dieser infolge der Kreisreform aufgelöst wurde.[5] Nesselried besteht zudem noch aus den beiden Weilern Illental und Kohlstatt. |
Urloffen wurde im Jahre 1150 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde gegen großen Widerstand ihrer Einwohner nach Appenweier eingemeindet.[6] Bereits zwei Jahre zuvor, am 1. Januar 1973, gelangte Urloffen vom Landkreis Kehl in den neuen Ortenaukreis. Der Weiler Zimmern liegt direkt an der Bundesstraße 3 nördlich von Appenweier und ist baulich durch die Rheintalbahn von Urloffen getrennt. |
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[7]
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Der Gemeinderat in Appenweier besteht aus 19 Mitgliedern und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.[8]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2019 |
Sitze 2019 |
% 2014 |
Sitze 2014 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,72 | 6 | 35,1 | 7 | |
FW | Freie Wähler Appenweier-Nesselried-Urloffen | 32,15 | 6 | 32,2 | 6 | |
FL/GRÜNE | Frauenliste/Die Grünen | 23,77 | 5 | 18,5 | 3 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 11,37 | 2 | 14,3 | 3 | |
gesamt | 100,0 | 19 | 100,0 | 19 | ||
Wahlbeteiligung | 56,83 % | 51,2 % |
Das Wappen von Appenweier zeigt vor goldenem Hintergrund den Heiligen Michael mit blauem Gewand und ausgebreiteten Flügeln, stehend auf einem grünen Drachen. In seiner Rechten hält der Heilige Michael eine schwarze Lanze, in seiner Linken einen Schild. Die offizielle Blasonierung lautet: In Gold ein blau gerüsteter Erzengel (Michael) auf dem Bauch eines liegenden, zweibeinigen, grünen Drachen stehend, diesem mit der Rechten einen schwarzen Speer in den Rachen stoßend, in der Linken einen blauen Schild mit durchgehendem goldenem Kreuz haltend.
Lorenz wurde am 21. Januar 2024 mit 53,4 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt und trat das Amt am 1. März 2024 an.[9]
Appenweier unterhält mit folgender Stadt eine Städtepartnerschaft:
Ein Fahrzeug der Ortenau-S-Bahn trägt den Namen Appenweier.
In Urloffen hat sich seit den 1990er Jahren eine Skater-Szene etabliert, die ihren zentralen Treffpunkt am Skaterplatz an der Gewerbestraße in Urloffen hat. Hauptbeschäftigung ist das Skaten mit dem Skateboard, wobei in der Szene auch Inlineskater und BMX-Fahrer aktiv sind. Die Gemeinde Appenweier investierte 2012 und 2013 in neue Rampen aus Beton und die Erweiterung der Anlage um eine Miniramp. Neben der Erweiterung des Einzugsgebiets der Skateanlage auf die Region um Bühl, Offenburg, Achern und Oberkirch erhöhte dies die Vielfältigkeit der Skate-Möglichkeiten und die personelle Aufnahmefähigkeit der Anlage.
Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Appenweier und seine Ortsteile Urloffen und Nesselried mit der St. Michael-, der St. Martin- und der Mariä Himmelfahrt-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Appenweier-Durbach.
Die Weiss Automotiv GmbH ist der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Appenweier mit über 500 Mitarbeitern. Weiss ist Systemlieferant der Automobilindustrie für die Herstellung, Lackierung, Montage und Logistik von Kunststoffanbauteilen im Exterieurbereich.
Die Firma Klocke Pharma-Service, die zur Klocke-Gruppe gehört, mit Sitz im Ortsteil Urloffen, ist mit über 300 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber in der Gemeinde Appenweier. Die Unternehmen der Gruppe sind spezialisiert auf die Auftragsherstellung und Verpackung von Arzneimitteln, Impfstoffen und kosmetischen Produkten.
Im Ortsteil Urloffen gibt es mehrere Meerrettich anbauende und verarbeitende Betriebe.[11] Zweimal im Jahr wird dort das Meerrettichfest gefeiert.[12]
Der ehemalige Plattenspielerhersteller Dual betrieb im Ortsteil Urloffen ein Werk, das von 1971 bis 1980 produzierte.
Appenweier ist ein Eisenbahnknoten, an dem insgesamt drei Eisenbahnstrecken aufeinandertreffen. Die Rheintalbahn verbindet Appenweier mit Mannheim über Karlsruhe sowie Basel über Offenburg und Freiburg im Breisgau. Die Europabahn stellt die Verbindung mit dem französischen Straßburg über Kehl her und die Renchtalbahn zweigt nach Bad Griesbach ab.
Ein großes Problem stellt für Appenweier die vorgesehene neue Einfädelung der Europabahn in die Rheintalbahn dar. Geplant ist eine Schnellfahrstrecke, die den Ort Appenweier faktisch teilen würde, wogegen sich starker Widerstand regt.[13] Alternativ wäre es möglich, die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Frankreich und Deutschland über die stillgelegte und teilweise abgebaute Bahnstrecke Rœschwoog–Rastatt zu führen, was eine erhebliche Beschleunigung erlauben und in Appenweier keine größeren Baumaßnahmen erfordern würde.
Der Badische Weinradweg führt von Basel über Freiburg, Karlsruhe und Heidelberg nach Laudenbach und verbindet sieben der neun badischen Weinanbaugebiete.
Parallel zur Rheintalbahn führt die Bundesautobahn 5 an Appenweier vorbei und die Bundesstraße 3 mitten hindurch. Gekreuzt werden beide vor den Toren Appenweiers von der Bundesstraße 28, über die man ostwärts in das Renchtal des Mittleren Schwarzwaldes oder westwärts über Kehl und den Rhein (Europabrücke) nach Straßburg gelangt.