Gemeinde Boceguillas | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
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Basisdaten | ||
Land: | ![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | ![]() | |
Provinz: | Segovia | |
Comarca: | Sepúlveda | |
Gerichtsbezirk: | Sepúlveda | |
Koordinaten: | 41° 20′ N, 3° 38′ W | |
Höhe: | 955 msnm | |
Fläche: | 41,54 km² | |
Einwohner: | 682 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 40560 | |
Gemeindenummer (INE): | 40032 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | Cristina Cristóbal Arranz | |
Website: | Boceguillas | |
Lage des Ortes | ||
Boceguillas ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 682 Einwohnern (Stand 2022) in der Provinz Segovia in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León in Zentralspanien.
Der Ort Boceguillas liegt in der weitgehend ebenen kastilischen Meseta an der Europastraße 5 etwa auf halber Strecke zwischen Burgos und Madrid bzw. ca. 75 km (Fahrtstrecke) nordöstlich der Provinzhauptstadt Segovia in einer Höhe von knapp 955 m. Die historisch bedeutsame Kleinstadt Sepúlveda ist nur etwa 12 km in südwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 480 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der trockenen Sommermonate übers Jahr verteilt.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2017 |
Einwohner | 473 | 496 | 498 | 553 | 708[3] |
Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem kontinuierlichen Rückgang der Bevölkerungs in den ländlichen Gebieten geführt. Durch die Lage der Gemeinde an der E 5 bzw. A-1 sind jedoch neue wirtschaftliche Impulse entstanden. Zur Gemeinde gehören auch die in den 1970er Jahren eingemeindeten Weiler (pedanias) Turrubuelo und Aldeanueva del Campanario mit jeweils etwa 10 Einwohnern.
Boceguillas und sein Umland sind traditionell agrarisch orientiert und waren im Mittelalter und der frühen Neuzeit ein Zentrum der Textilherstellung; Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art ließen sich im Ort nieder. Heute spielt neben der Landwirtschaft und dem Weinbau auch der Tourismus – hauptsächlich in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) – eine nicht unbedeutende wirtschaftliche Rolle.
Auf dem Gemeindegebiet wurden Kleinfunde aus römischer Zeit entdeckt, doch von den Westgoten und selbst von den Arabern und Mauren fehlen archäologisch verwertbare Spuren. Nach der siegreichen Schlacht von Simancas konnten die Christen ihren Einflussbereich bis an die Ufer des Duero ausdehnen. Die südlich gelegenen Orte, darunter auch Segovia und Boceguillas, konnten erst im ausgehenden 11. Jahrhundert aus den Händen der Mauren zurückerobert werden (reconquista). Philipp II. verlieh dem Ort im Jahr 1565 die Stadtrechte (villa).