Fuchs erlernte zuerst das Handwerk des Maurers, mit dem er auch während seiner Studien an der Brünner Gewerbeschule und ab 1916 an der Prager Akademie der bildenden Künste bei Jan Kotěra nebenbei Geld verdiente. Der herausragende Student durfte zwei Jahre in Kotěras Privatatelier arbeiten.
Ab dem Anfang der 1920er Jahre war Fuchs als Architekt in der Brünner Stadtverwaltung tätig und errichtete zahlreiche öffentliche und private Bauten. Unter anderem nahm er 1928 an der Werkbundausstellung „Nový Dům“ teil. Er war auch an der Erstellung des bis heute geltenden Regulierungsplanes der Stadt führend beteiligt. Zu den bekanntesten Brünner Bauten von Fuchs zählen das Café Zeman (1925, 1995 rekonstruiert) und das Hotel Avion, das im Jahr 2010 zum Nationalen Baudenkmal erklärt wurde.[1] Im Jahr 1937 plante er im slowakischen Trenčianske Teplice das Thermalbad Grüner Frosch.[2]
Fuchs stand auch im Zentrum der Brünner künstlerischen Avantgarde der Zwischenkriegszeit. Ab 1947 war Fuchs Professor an der Technischen Universität Brünn, zu Ende der 1950er Jahre wurde er allerdings politisch an den Rand gedrängt. Fuchs erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, zu seinem hundertsten Geburtstag wurde ihm ein Denkmal errichtet.
Max Eisler: Ein Brünner Architekt. In: Moderne Bauformen, Jg. 28 (1929), S. 278–286 (Digitalisat).
Innenräume eines Einfamilienhauses in Brünn. Architekt Bohuslav Fuchs. In: Die Form. Jg. 5, 1930, Heft 3, S. 70–71.
Mihály Kubinszky: Bohuslav Fuchs. Budapest/Berlin-Ost 1986.
Jan Sapak, Adolph Stiller (Hrsg.): Bohuslav Fuchs, Architekt der tschechischen Avantgarde. 1895–1972 (= Architektur im Ringturm. Bd. 23). Müry Salzmann, Salzburg u. a. 2010, ISBN 978-3-99014-031-4.