Die Chlorophytum-Arten wachsen als immergrüne oder laubabwerfende geophytische, ausdauernde, krautige Pflanzen. Ihre unterschiedlichen Wurzeln sind meist sukkulent oder gelegentlich knollig, mehr oder weniger dick oder fleischig. Die oft kurzen sowie unauffälligen, manchmal dicken sowie verlängerten, kriechenden Rhizome sind häufig mit alten Blattbasen bedeckt.[3][2]
Die Laubblätter sind rosettig oder büschelig angeordnet; selten sind sie auf ein einzelnes Blatt reduziert oder sind fast zweizeilig angeordnet. Die eingefalteten Laubblätter sind gestielt oder sitzend und es sind Blattscheiden vorhanden. Die einfache, kahle bis behaarte Blattspreite ist flach und länglich bis linealisch oder elliptisch-lanzettlich. Der Blattrand ist häufig gefranst.[3][2]
Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die meist weiße, selten bis blaue Blütenhülle ist sternförmig, selten urnenförmig oder glockig. Die sechs freien länglichen Perigonblätter verbleiben vertrocknet, die Mittelrippe wird dunkler. Die äußeren Perigonblätter sind schmaler als die inneren Perigonblätter. Die sechs Staubblätter sind an der Basis der Blütenhüllblätter inseriert. Die fadenförmigen, meist nahe ihrer Mitte verbreitete Staubfäden sind kahl oder warzig. Die Staubbeutel fast basifix und intrors. Drei Fruchtblätter sind zu einem sitzenden oder kurz gestielten, dreikantigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt sind ein bis mehrere Samenanlagen vorhanden. Die insgesamt 6 bis 30 sind im Fruchtknoten in zwei Reihen angeordnet. Der schlanke, stielrunde Griffel ist glatt und endet in einer relativ kleinen Narbe.[3][2]
Die Gattung Chlorophytum ist in Afrika, auf Madagaskar und in Asien in Wäldern, Savannen und der Karoo-Vegetation verbreitet.
Die Erstbeschreibung der Gattung Chlorophytum erfolgte 1807 durch John Bellenden Ker Gawler.[4] Die Typusart der Gattung ist Chlorophytum inornatum. Der botanische GattungsnameChlorophytum leitet sich von den griechischen Worten chloros für ‚gelblich grün‘ bzw. ‚hellgrün‘ sowie phyton für ‚Pflanze‘ ab und verweist auf die Färbung der Laubblätter einiger Taxa. Synonyme für ChlorophytumKer Gawl. nom. cons. sind: HartwegiaNees, AsphodelopsisSteud. ex Baker, AcrospiraWelw. ex Baker nom. illeg., DasystachysBaker nom. illeg., Debesia(Welw. ex Baker) Kuntze, VerdickiaDe Wild.[1]
Die Gattung Chlorophytum umfasst folgende Arten:[1]
Chlorophytum africanum var. silvaticum(Dammer) Meerts (Syn.: Chlorophytum silvaticumDammer): Sie kommt nur in der Demokratischen Republik Kongo sowie in Sambia vor.[1]
Chlorophytum angulicaule(Baker) Kativu: Sie kommt im südlichen Afrika in Swasiland und in den südafrikanischen Provinzen Ostkap, Free State, KwaZulu-Natal, Limpopo, Mpumalanga sowie North West vor.[1][5]
Chlorophytum chinenseBureau & Franch.: Sie gedeiht an Waldrändern, Grashängen und Ufern von Fließgewässern in Höhenlagen von 2600 bis 3000 Metern nur in den chinesischen Provinzen südwestlichen Sichuan sowie nordwestlichen Yunnan.[2]
Chlorophytum cremnophilumvan Jaarsv.: Dieser seltene Endemit kommt nur in Kouga, Gamtoos sowie Tal des Groot river in der Nähe von Patensie im in der südafrikanischen Provinz Ostkap vor. An wenigen Standorten in zahlreichen Exemplaren.[5]
Chlorophytum crispum(Thunb.) Baker: Sie kommt nur in der Capense in den südafrikanischen Provinz Nord- sowie Westkap vor.[5]
Chlorophytum cyperaceum(Kies) Nordal: Sie kommt in Südafrika nur in Limpopo und Mpumalanga Highveld vom Wolkberg sowie Waterberg bis Middelburg sowie Lydenburg vor.[5]
Chlorophytum filipendulumBaker subsp. filipendulum: Sie ist im tropischen Afrika weitverbreitet.[1]
Chlorophytum filipendulum subsp. amaniense(Engl.) Nordal & A.D.Poulsen: Sie kommt nur im südöstlichen Kenia sowie östlichen Tansania inklusive Sansibar vor.[1]
Chlorophytum galpinii var. matabelense(Baker) Kativu: Sie kommt von Sambia über Simbabwe bis zu den südafrikanischen Provinzen Gauteng sowie Limpopo vor.[1][5]
Chlorophytum galpinii var. norlindhii(Weim.) Kativu: Sie kommt von Angola über den Caprivizipfel, Malawi und der Demokratischen Republik Kongo über Sambia sowie Simbabwe bis Limpopo vor.[1][5]
Chlorophytum haygarthiiJ.M.Wood & M.S.Evans: Sie kommt im südlichen Afrika von Swasiland bis zu den nördlichen südafrikanischen Provinzen KwaZulu-Natal sowie Mpumalanga vor.[1][5]
Chlorophytum lancifoliumWelw. ex Baker subsp. lancifolium: Sie kommt von Uganda bis Angola vor.[1]
Chlorophytum lancifolium subsp. cordatum(Engl.) A.D.Poulsen & Nordal: Sie kommt vom südlichen Sudan bis in die nordöstliche Demokratische Republik Kongo vor.[1]
Chlorophytum lancifolium subsp. togoense(Engl.) A.D.Poulsen & Nordal: Sie kommt im tropischen Afrika vor.[1]
Chlorophytum longifolium var. aureum(Engl.) Meerts (Syn.: Chlorophytum aureumEngl.): Sie kommt vom südlichen Sudan bis ins tropische Westafrika vor.[1]
Chlorophytum longifoliumSchweinf. ex Baker var. longifolium: Sie kommt von Eritrea über das tropische Afrika bis Namibia vor.[1]
Chlorophytum macrosporumBaker: Sie kommt von der südlichen Demokratischen Republik Kongo[1] bis ins südafrikanische KwaZulu-Natal sowie Limpopo[5] vor.
Chlorophytum malayenseRidl.: Sie kommt in Laos, Malaysia, Thailand, Vietnam, in Guangxi und im südlichen Yunnan in Höhenlagen von 400 bis 1500 Metern Meereshöhe vor.[2]
Chlorophytum monophyllumOberm.: Sie ist nur von der Typusaufsammlung ohne genaue Ortsangabe im Koue Bokkeveld in der südafrikanischen Provinz Westkap aus dem Jahr 1954 bekannt. Die vermuteten Standorte liegen in einer Ebene, die stark landwirtschaftlich genutzt wird, daher könnte sie gefährdet oder schon ausgestorben sein.[5]
Chlorophytum namaquenseSchltr. ex Poelln.: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Nordkap vor.[5]
Chlorophytum pauciphyllumOberm.: Diese seltene Art kommt nur in Bergregionen von Nardous bis zu den Cederbergen in der südafrikanischen Provinz Westkap vor.[5]
Chlorophytum radula(Baker) Nordal: Diese seltene Art wurde nur einmal 1880 gesammelt und 1999 wiederentdeckt. Sie kommt nur in Tzaneen im Woodbush Granite Grassland in einer Höhenlage von etwa 1900 Metern in der südafrikanischen Provinz Limpopo vor. Es sind nur vier Fundorte bekannt, deshalb wird sie als CR = „Critically“ Endangered = „vom“ Aussterben bedroht bewertet.[5]
Chlorophytum subpetiolatum var. pilosifolium(De Wild.) Meerts (Syn.: Chlorophytum unyikenseEngl.) Diese Neukombination erfolgte 2012. Sie kommt von Äthiopien bis zum nördlichen Sambia vor.[1]
Chlorophytum subpetiolatum(Baker) Kativu var. subpetiolatum: Sie ist im tropischen Afrika verbreitet.[1]
Chlorophytum transvaalense(Baker) Kativu: Sie kommt vom östlichen Simbabwe, Mosambik, Swasiland[1] bis zum nördlichen Südafrika in den Provinzen Free State, Gauteng, KwaZulu-Natal, Limpopo, Mpumalanga sowie North West vor.
Chlorophytum trichophlebium(Baker) Nordal: Sie kommt im nördlichen Südafrika in den Provinzen Gauteng, Limpopo, Mpumalanga sowie North West[5] vor.[5]
Chlorophytum triflorum(Aiton) Kunth: Sie kommt in Kenia, Uganda, Malawi, Tansania[1] und in der südafrikanischen Provinz Westkap[5] vor.
Chlorophytum vestitum subsp. pilosissimum(Engl. & K.Krause) Meerts (Syn.: Chlorophytum pilosissimumEngl. & K.Krause): Sie kommt nur im südlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo vor.[1]
Chlorophytum vestitumBaker subsp. vestitum: Sie kommt von Tansania bis ins südliche tropische Afrika vor.[1]
R. J. F. Henderson: Chlorophytum In: Flora of Australia. Australian Biological Resources Study, Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water: Canberra.
Ernst Jacobus van Jaarsveld: Chlorophytum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons - Illustrated Handbook of Succulent Plants. Springer Science & Business Media, Berlin, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-56715-5, S.228–229 (Chlorophytum in der Google-Buchsuche).
A. Amelia Obermeyer: A revision of the South African species of Anthericum, Chlorophytum and Trachyandra. In: Bothalia. Band 7, Nummer 4, 1962, S. 669–767.
↑Charlotte S. Bjora, Andreas Hemp, Gry Hoell, Inger Nordal: A taxonomic and ecological analysis of two forest Chlorophytum taxa (Anthericaceae) on Mount Kilimanjaro, Tanzania. In: Plant Systematics and Evolution. Springer-Verlag, 2008, doi:10.1007/s00606-008-0032-0.