Die Corine – Internationaler Buchpreis, wie dieser Literaturpreis offiziell hieß, wurde auf Initiative des Landesverbands Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministerpräsidenten von 2001 bis 2011 verliehen.[1] Mit der Corine wurden deutsche und internationale „Autoren für herausragende schriftstellerische Leistungen und deren Anerkennung beim Publikum“ (lt. Selbstdarstellung) ausgezeichnet. Nach elf Jahren wurde die Verleihung des Preises im Jahr 2011 eingestellt. 2014 wurde der Preis neu konzipiert und in Bayerischer Buchpreis[2] umbenannt.
Kriterien für die Vergabe sollten vor allem „aktuelle thematische Relevanz, inhaltliche Qualität und Verkaufserfolg beim Publikum“ sein. Die Entscheidungen traf eine unabhängige Jury, außer beim Weltbild-Leserpreis, der bis 2008 durch eine Publikumsabstimmung via Internet zustande kam. Hauptpartner der Veranstaltung waren Focus, Die Zeit, die Porzellanmanufaktur Nymphenburg, die Waldemar-Bonsels-Stiftung, die Claudio Medien GmbH, die Bayerische Staatskanzlei und der Landesverband Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Der undotierte Preis war nach Meinung der Literaturkritikerin Sigrid Löffler „ein Münchener Medienrummel, [der] … aber eigentlich mit der Dignität eines wirklichen Literaturpreises gar nichts zu tun“ habe[3].
Die Porzellantrophäe Corine wurde um 1760 von Franz Anton Bustelli geschaffen und ist eine der 16 Figuren der Commedia-dell’arte-Gruppe.
- 2004
- Belletristik: Frank Schätzing, Der Schwarm
- Sachbuch: Frank Schirrmacher, Das Methusalem-Komplott
- Kinder- und Jugendbuch: Ulrich Janßen, Ulla Steuernagel, Die Kinder-Uni
- Rolf Heyne Debütpreis: Louise Welsh, Dunkelkammer
- Wirtschaftsbuch: Hans-Werner Sinn, Ist Deutschland noch zu retten?
- Hörbuch: Schönherz & Fleer, Rilke Projekt, 1 bis 3
- Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten: Imre Kertész für sein Lebenswerk
- Weltbild Leserpreis: Patricia Shaw, Wind des Südens
- Futurepreis: Tad Williams, Otherland
- 2008
- Belletristik: Feridun Zaimoglu, Liebesbrand
- Sachbuch: Manfred Lütz, Gott. Eine kleine Geschichte des Größten
- Kinder- und Jugendbuch: Andreas Steinhöfel, Rico, Oskar und die Tieferschatten
- Bilderwelten: Nadine Barth (Hrsg.), Verschwindende Landschaften
- Wirtschaftsbuch: Paul Collier, Die unterste Milliarde. Warum die ärmsten Länder scheitern und was man dagegen tun kann
- Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten: Martin Walser für sein Lebenswerk
- Zukunftspreis: Muhammad Yunus, Die Armut besiegen
- Weltbild Leserpreis: Volker Klüpfel, Michael Kobr, Laienspiel. Kluftingers neuer Fall
- Hörbuch: Henning Mankell, Der Chinese (gelesen von Axel Milberg)
- 2011
- Belletristik: John Burnside, Lügen über meinen Vater
- Publikumspreis: Juliane Koepcke, Als ich vom Himmel fiel
- Kinder- und Jugendbuch: Kate de Goldi, abends um 10
- Bilderwelten: Elke Heidenreich, Tom Krausz, Dylan Thomas – Waliser. Dichter. Trinker
- Wirtschaftsbuch: Peter D. Schiff, Andrew J. Schiff, Wie eine Volkswirtschaft wächst ... und warum sie abstürzt
- Zukunftspreis: António Damásio, Selbst ist der Mensch – Körper, Geist und die Entstehung des menschlichen Bewußtseins
- Hörbuch: Axel Hacke, Ursula Mauder, Das Beste aus meinem Liebesleben. Geschichten und Songs über die Liebe in guten und schlechten Tagen
- Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten: Christine Nöstlinger für ihr Lebenswerk
- ↑ Literatwo.wordpress.com vom 23. November 2012: "CORINE – ein leiser Todesfall ...", abgerufen am 7. März 2014
- ↑ Aus CORINE wird der Bayerische Buchpreis, abgerufen am 22. Dezember 2014.
- ↑ Mehr Rummel als Literatur. Deutschlandradio Kultur, 13. September 2005, abgerufen am 19. Januar 2016.