Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Freiname | Dapoxetin | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel |
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Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||
Wirkmechanismus |
Hemmung der Serotonin-Wiederaufnahme | |||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Dapoxetin ist ein Arzneistoff, der in der Psychopharmakologie verwendet wird. Aufgrund seiner neurobiologischen Wirkung rechnet man ihn zu den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), einer Gruppe, der auch viele neuere Antidepressiva angehören. Die ursprünglich vom Hersteller Janssen-Cilag als Antidepressivum entwickelte Substanz wurde 2009 unter dem Handelsnamen Priligy zur Therapie des vorzeitigen Samenergusses (Ejaculatio praecox) des Mannes zugelassen.[2][3][4][5] Damit wurde eine in der Gruppe der SSRI bekannte Nebenwirkung zur Indikation erhoben.[6]
Dabei ist auf Basis der Zulassungsstudien von einer nur leichten Verlängerung der intravaginalen Latenzzeit der Ejakulation (gegenüber Placebo) auszugehen.[7]
Studienteilnehmer schätzten eine vorbestehende „schlechte“ Kontrolle über die Ejakulation unter Dapoxetin als nur wenig verbessert ein. Ähnlich war es mit der Zufriedenheit.[8]
Dapoxetin verlängert, wie alle anderen SSRI, durch die Wiederaufnahmehemmung des Serotonins in die Nervenzellen dessen Wirkdauer. Da vermutlich Serotonin die Ejakulation hemmt, tritt sie dadurch verzögert ein.[9][10]
Maximale Plasmaspiegel werden 1–2 Stunden nach Einnahme erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt 15–76 %. Die Metabolisierung erfolgt über die Leber, insbesondere über das Enzym CYP3A4 sowie auch über CYP2D6 zum aktiven Metaboliten Desmethyldapoxin.[11]
Die Verträglichkeit und Sicherheit von Dapoxetin wurde an 4224 Patienten in fünf placebo-kontrollierten Studien untersucht. Die am häufigsten in klinischen Studien der Phase III berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) bei der Einnahme von Dapoxetin waren: Übelkeit, Schwindel, Synkope (Ohnmachtsanfall) (0,06 – 0,23 %), orthostatische Hypotonie (<1 %), Kopfschmerzen, Durchfall, Schlaflosigkeit und Müdigkeit.
Die häufigsten Nebenwirkungen, die zum Absetzen von Dapoxetin führten, waren: Übelkeit (2,2 % der behandelten Probanden) und Schwindel (1,2 % der Probanden).[5]
Laut Gebrauchsinformation (GI)[3][4] sollten Männer mit Dapoxetin nicht behandelt werden, auf die einer der folgenden Punkte zutrifft:
Laut arznei-telegramm (a-t) wird mit der Zulassung von Dapoxetin „eine der bekannten sexuellen Störwirkungen der SSRI, die nicht nur verminderte Libido und Erektionsstörungen verursachen, sondern auch die Ejakulation bis hin zum völligen Ausbleiben verzögern können, als Indikation vermarktet.“ Die Auswertung von drei der insgesamt fünf Zulassungsstudien führt das arznei-telegramm 2009 zu dem Ergebnis, dass Dapoxetin, bei Bedarf eingenommen, die Zeit bis zur Ejakulation gegenüber Placebo im Mittel um rund eine Minute verzögert.
Dies entspricht ungefähr den Werten, die in der Fachinformation des Herstellers nach Abschluss aller Studien genannt werden.[12] Das a-t rät von der Anwendung des „dürftig wirksamen und teuren“ SSRI ab.[6]
Im Schweizer Fachblatt infomed[13] hieß es in einem Kommentar: „… allein die Vorstellung, dass man sich einer Tablette bedient, um ein paar Stunden später auf einen 1 bis 2 Minuten längeren Geschlechtsakt zu hoffen, und sich damit aber auch dem Risiko von Synkopen und anderen Nebenwirkungen aussetzt, enthält Aberwitz genug, der für sich als Kommentar zu stehen vermag.“[9]