Elena Kats-Chernin wuchs ab dem Alter von vier Jahren in Jaroslawl auf[1] und studierte zunächst am Gnessin-Institut Moskau; 1975 wanderte sie mit ihrer Familie nach Australien aus. Durch ein Stipendium wurde es ihr ermöglicht, von 1980 bis 1982 bei Helmut Lachenmann zu studieren. Kats-Chernin wurde zu Beginn der 1990er Jahre in Europa sowohl durch Aufführungen des Ensemble Modern als auch durch zahlreiche Bühnenmusiken zu Inszenierungen von Andrea Breth (vor allem am Wiener Burgtheater) sowie für das Tanztheater von Reinhild Hoffmann bekannt. Nach 13 Lebensjahren in Deutschland kehrte sie 1994 nach Australien zurück; sie lebt in einem Vorort von Sydney.[2]
Anfangs der europäischen Avantgarde verpflichtet, änderte sich Kats-Chernins Kompositions-Stil Ende der 1990er Jahre stark, nicht zuletzt nachdem bei einem ihrer drei Söhne eine Erkrankung an Schizophrenie diagnostiziert wurde[3]. Ihre Musik ist seither als unverkrampfte und vitale Aneignung verschiedener Traditionen beschreibbar, die auch populäre Quellen wie Klezmer- und Music-Hall-Klänge in ihren Stil problemlos integriert. Sie ist zugänglich und virtuos, ohne populistisch zu sein.
Elena Kats-Chernins Schaffen, vielfach für international prominente Auftraggeber entstanden und auf CD eingespielt, umfasst alle Gattungen: Musiktheater, Tanz, Orchester, Konzert, Ensemble-, Kammer- und Solomusik, Chor- und Vokalkompositionen. Mehrere Jahre lang diente ihr Stück Eilza Aria als musikalisches Kennzeichen der Werbekampagne "For the Journey" des britischen Finanzdienstleisters Lloyds und trug ihr große mediale Bekanntheit ein.[5] Sie ist Trägerin des nationalen Verdienstordens Order of Australia.[6]