Eleonore Weisgerber wurde 1947 als Tochter einer Krankenschwester und eines Exportkaufmanns in Wiesbaden geboren. Von ihrem dritten bis zum siebten Lebensjahr lebte sie mit ihren Eltern in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik.[1] Als Eleonores Einschulung anstand, kehrte die Familie nach Deutschland zurück und ließ sich in Baden-Baden nieder.
Bereits in jungen Jahren hegte Weisgerber den Wunsch, Schauspielerin zu werden. Dazu trug auch das Vorbild ihrer Großmutter Hedwig bei, welche in den 1910er und frühen 1920er Jahren an den großen badischen Bühnen in Mannheim und Karlsruhe auftrat.[2] Nach ihrem Abitur am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal besuchte Eleonore Weisgerber von 1966 bis 1969 die Max-Reinhardt-Schule in Berlin (inzwischen Teil der Universität der Künste), wo sie Schauspiel, Gesang, Ballett und Musical Dance studierte. Im Jahr 1978 absolvierte sie einen Schauspielkurs bei Lee Strasberg; in den 2000er Jahren folgten weitere Workshops bei Geraldine Baron, Larry Moss und Ivana Chubbuck.[3]
Noch während ihrer Ausbildungszeit gab Weisgerber 1968 ihr Fernsehdebüt in dem Zweiteiler Bel Ami, an der Seite von Helmut Griem und unter der Regie von Helmut Käutner. Ihren Durchbruch hatte sie mit der Rolle der Dr. Gisela Saalbach in der Arztserie Praxis Bülowbogen (1987–1992) neben Günter Pfitzmann.
2003 war Weisgerber bei zahlreichen Gastspielen mit der Titelrolle der Ellida in Henrik Ibsens Schauspiel Die Frau vom Meer in einer Produktion der „Bühne 64 Zürich“ neben Holger Petzold auf Tournee. Ab 2004 tourte sie mehrere Jahre lang an der Seite von Peter Bongartz mit dem Zwei-Personen-Stück Kleine Eheverbrechen durch deutschsprachige Städte und ging auch im Frühjahr 2009 wieder mit Bongartz auf Tournee.
Seit 1999 ist Weisgerber auch als Chansonnière (Alt-Stimme) tätig. Sie entwickelte ein Solo-Bühnenprogramm mit dem Titel Aufstieg und Fall der Femme fatale, welches sie über ein Jahrzehnt lang immer wieder aufführte. Darin singt sie u. a. Lieder von Friedrich Hollaender und Hildegard Knef, mit Texten von Klabund, Kurt Tucholsky und Günter Neumann. Am Klavier begleitet wurde sie bis zu dessen Tod in 2006 von Mikesch van Grümmer; danach von Nikolai Orloff.
2007 gründete Weisgerber „in Balance“ – Stiftung für Bipolare Störungen Berlin, welche eng mit der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen zusammenarbeitet.[6] Das Ziel der Stiftung ist es, die breite Öffentlichkeit über das Krankheitsbild der bipolaren Störung aufzuklären, und zu dessen Entstigmatisierung beizutragen. Auslöser & Motivation für die Gründung waren mehrere von der Krankheit betroffene Menschen im Umfeld von Weisgerber.[7]
Seit 2010 engagiert Weisgerber sich auch als „SchrittMacher“ der Tom Wahlig Stiftung, die sich die Erforschung und Bekämpfung der seltenen HSP-Erkrankung zum Ziel gesetzt hat.[8]
„Mit ihrem sozialen Engagement, verbunden mit großer Sachkenntnis und Tatkraft, trägt Eleonore Weisgerber-Bliese entscheidend dazu bei, dass diese Krankheitsbilder in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit treten. Ihre Medienpräsenz und Popularität führen dazu, sowohl in Fachkreisen als auch in der Öffentlichkeit eine notwendige größere Aufmerksamkeit und Verständnis für Betroffene und auch deren Angehörige zu schaffen.“
– Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung [10]
Eleonore Weisgerber heiratete 1976 ihren Schauspielkollegen Joachim Bliese (1935–2021). Die Ehe wurde 2002 geschieden.[11] Der Ehe entstammen zwei Kinder: Die Filmregisseurin und Drehbuchautorin Miriam Bliese (* 1978) und der Kulturwissenschaftler und Sozialarbeiter Johannes Bliese (* 1982), der auch in der Berliner Hip-Hop-Szene aktiv ist, wo er unter dem Künstlernamen Joe Madog auftritt.[12]
Weisgerber, die hauptsächlich in Berlin lebt, hatte bis 2021 einen Zweitwohnsitz in Paris.[13] Sie besitzt außerdem ein Haus auf der Ostseeinsel Usedom, welches sie als „Familienhaus“ bezeichnet – einen Ort, an dem Freunde und Familienmitglieder zusammenkommen können.[14]
Eleonore Weisgerber ist nicht mit der Schauspielerin Antje Weisgerber verwandt, bewunderte diese aber, und hielt nach dem ersten Kennenlernen bis zu Antjes Tod im Jahr 2004 freundschaftlichen Kontakt zu ihr.[2]
Darstellung Eleonore Weisgerbers in der bildenden Kunst (mutmaßlich unvollständig)