Das Exlibris von Ernst von Dobschütz von 1891Das Grab von Ernst von Dobschütz und seiner Ehefrau Karin, geborene von Kronhelm, auf dem evangelischen Laurentiusfriedhof in Halle
Dobschütz heiratete am 29. Dezember 1919 in Halle (Saale) Karin von Kronhelm (* 24. März 1893 in Breslau; † 7. Mai 1986 in Halle), die Tochter des preußischen Generalmajors Curt von Kronhelm und der Clara Schwarz. Die Ehe blieb kinderlos.
Seiner Familientradition entsprechend war er Rechtsritter des Johanniterordens.
In den Jahren 1922 bis 1925 war er dreimal jeweils für kurze Zeit interimistischer Rektor der Universität Halle, das erste Mal vom 12. Juli 1922 bis 1923, ein weiteres Mal vom 28. April bis 12. Juli 1924 und ein drittes Mal vom 1. April 1925 bis 12. Juli 1925.
Ernst von Dobschütz ist Autor weltweit beachteter theologischer Fach- und Lehrbücher, die noch heute von Studenten und Wissenschaftlern aller Konfessionen genutzt werden. H. Andreae schrieb 1944 in einer Zeitung: „Der evangelische Theologe Ernst Adolf Alfred Oskar Adalbert von Dobschütz ist in die Wissenschaftsgeschichte als tiefgründiger Religionsforscher eingegangen, der überdies das Wesen des Christentums nicht als Gedanke über Gott oder als Kultur verstand, sondern als Leben der Liebe und allen Menschen angebotenes Reich Gottes.“
Ernst-von-Dobschütz-Weg: Am 6. Mai 2015 beschloss der Stadtrat der Stadt Halle (Saale) einstimmig die Benennung einer neuen Erschließungsstraße im Gebiet des Bebauungsplanes Nr. 70.3 „Büschdorf Nord-Ost II, Am Diemitzer Graben“ in Ernst-von-Dobschütz-Weg.[1]
Ankündigung der Probevorlesung in Jena am 11. November 1893
Einladung des Kaisers in den Palast zu Straßburg (Palais du Rhin) am 30. August 1908
Sonderdruck-Titel Das Urchristentum im Lichte unserer Zeit von 1917
Übergabe des Rektorats an der Universität Halle am 12. Juli 1922
Ein Beitrag zur Euthaliusfrage. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen, Jg. 10 (1893), S. 49–70 (online).
Studien zur Textkritik der Vulgata. J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1894.
Christusbilder. Untersuchungen zur christlichen Legende. Texte u. Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur. Leipzig 1899. (Digitalisat)
Der Roman in der Altchristlichen Literatur. In: Die Deutsche Rundschau 111 (1902).
Die urchristlichen Gemeinden; Sittengeschichtliche Bilder. J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1902.
Der Prozess Jesu nach den Acta Pilati; in: Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, 1902
Probleme des apostolischen Zeitalters. Fünf Vorträge in Hannover im Oktober 1903; Leipzig: J. C. Hinrichs‘sche Buchhandlung, 1904
Christian Life in the Primitive Church; New York: Putnam’s Verlag, 1904
Sakrament und Symbol; in: Studien und Kritiken, 1905
Das apostolische Zeitalter; Tübingen: Mohr, 1906
Das Christentum in Wissenschaft und Bildung; Co-Autoren: C. Cornill, W. Herrmann, W. Staerk; Leipzig: Quelle & Meyer, 1908
Griechentum und Christentum; in: Paul Herre (Hg.): Das Christentum; Leipzig: Quelle & Meyer, 1908
The Apostolic Age; London: Philip Green, 1909; Boston: Boston American Unitarian Association, 1910
Die Thessalonicher-Briefe; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1909 (Nachdruck 1974)
Wann las Victor von Capua sein Neues Testament?; in: Zeitschrift für Neutestamentliche Wissenschaft 10 (1909)
Das Decretum Gelasianum de Libris recipiendis et non recipiendis; Leipzig: J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, 1912
The Influence of the Bible on Civilization; Edinburgh 1914; New York: Scribners, 1914 (Neudrucke: New York: Frederick Ungar Publishing, 1959; Bertrams Print on Demand, Großbritannien 2005; Lightning Source Inc. 2005)
Das Urchristentum im Lichte unserer Zeit; in: Theologische Studien und Kritiken, Sonderdruck für die Mitglieder der Sächsischen Kirchlichen Konferenz 1917; Gotha: Friedrich Andreas Perthes, 1917
Vom vierfachen Schriftsinn. Die Geschichte einer Theorie; in: Harnack-Ehrung: Beiträge zur Kirchengeschichte ihrem Lehrer Adolf von Harnack zu seinem siebzigsten Geburtstag (7. Mai 1921) dargebracht von einer Reihe seiner Schüler; Leipzig 1921
Eberhard Nestle’s Einführung in das Griechische Neue Testament; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1923
Zur Liste der neutestamentlichen Handschriften; in: Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche 23 (1924), S. 248–264; 25 (1926), S. 299–306; 27 (1928), S. 216–222; 32 (1933), S. 185–206
Der Apostel Paulus; Teil 1: Seine weltgeschichtliche Bedeutung; Halle: Buchhandlung des Waisenhauses, 1926
Das Neue Testament; Halle: Buchhandlung des Waisenhauses, 1927
Vom Auslegen des Neuen Testaments. Drei Reden; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1927
Der Apostel Paulus; Teil 2: Seine Stellung in der Kunst; Halle: Buchhandlung des Waisenhauses, 1928
Matthäus als Rabbi und Katechet; in: Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, 1928 (Sonderdruck: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980)
Die fünf Sinne im Neuen Testament; in: Journal of Biblical Literature, 1929
Bludau. Die Schriftfälschungen der Häretiker. Milne, The Gospels of Augustine. Glunz, Die lat. Vorlage der westsächs. Evangelienversion; in: Gnomon, Heft 5 (1929), S. 330f.; Berlin: Verlag der Weidmannschen Buchhandlung, 1929
Die Bekehrung des Paulus; in: Repertorium für Kunstwissenschaft 50 (1929)
Das Apostolicum in biblisch-theologischer Beleuchtung; Gießen: Toepelmann, 1932
Prädestination; in: Theologische Studien und Kritiken 106 (1934), S. 9f; Gotha: Leopold Klotz, 1934
Die Bibel im Leben der Völker; Witten: Luther-Verlag, 1934 (Zweite Auflage: Witten 1936).
Die Bibel im Leben der Völker. In neuer Bearbeitung herausgegeben von Alfred Adam, Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 1954.
Zum Wortschatz und Stil des Römerbriefs; in: Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche 33 (1934), S. 51f; Gießen: Alfred Töpelmann, 1934
Darüber hinaus war er Herausgeber einiger theologischer Werke.
Selbstdarstellung in Die Religionswissenschaft der Gegenwart. Hrsg. Erich Stange. Leipzig 1928, S. 31f.
Erich Fascher: Ernst von Dobschütz 1870–1934. In: 250 Jahre Universität Halle. Streifzüge durch ihre Geschichte in Forschung und Lehre. Halle 1944, S. 109f.
Erich Klostermann: In Memoriam – Ernst von Dobschütz. In: Theologische Studien und Kritiken. Band 106. Klotz, Gotha 1934, S. 1f.
Sigismund von Dobschütz: von Dobschütz – Stammliste eines über 500jährigen oberschlesischen Geschlechtes. In: Archiv Ostdeutscher Familienforscher. (AOFF). Band 8. Degener & Co., Neustadt (Aisch) 1980, ISSN0003-9470, S. 105f.
Sigismund von Dobschütz: Das oberschlesische Geschlecht von Dobschütz. In: Archiv Ostdeutscher Familienforscher. (AOFF). Band 12. Degener & Co., Neustadt (Aisch) 1993, ISSN0003-9470, S. 320f.