Florian Ross (* 1. August 1972 in Pforzheim) ist ein deutscher Komponist, Jazz-Pianist und -Bandleader.
Florian Ross absolvierte zunächst ein Studium in Jazz-Kompositionslehre und Klavier an der Musikhochschule Köln bei Joachim Ullrich und Bill Dobbins. Postgraduiert ging er 1995 bis 1996 nach London an die Guildhall School of Music and Drama. Bei Lehrern wie Django Bates setzte er sich mit Werken britischer Komponisten des 20. Jahrhunderts auseinander, namentlich Benjamin Britten, Peter Warlock und Edward Elgar. Ein weiteres Jahr schloss Ross in New York City an, wo er bei Don Friedman und Jim McNeely studierte und Mitglied im „BMI Jazz Composer's Workshop“ wurde.
Im Jahr 1998 erschien mit Seasons & Places sein erstes Album unter eigenem Namen. In klassischer Trio-Besetzung bot es „lässig swingenden Modern-Mainstream“ mit Tuchfühlung zu zeitgenössischer komponierter Musik.[1] Durch eine Besetzung von fünf Saxofonisten erweiterte Ross sein Trio zum Oktett Florian Ross 8Ball. [2] Die ungewöhnliche Konstellation brachte so spannende Musik zuwege, dass Ross als einziger Musiker 2006 und ebenfalls 2008 zur Leistungsschau der zeitgenössischen Jazzer beim Bremer German Jazz Meeting eingeladen wurde.[3]
Mit wachsendem Renommee bekam Ross zugleich vermehrt Aufträge, Arrangements und Kompositionen zu schreiben, zum Beispiel für das Brussels Jazz Orchestra und die NDR Bigband. Das Brüsseler Werk erschien 1999 unter dem Titel „The September Sessions“ beim Verlag „De Werf“. Die „Jazz Week Dublin“ orderte bei Ross ein Orchesterstück, das 2005 mit Joe Lovano und Jim McNeely in der irischen Hauptstadt uraufgeführt wurde.[1] Zu seinen Auftraggebern als Komponist für Orchester und andere große Klangkörper gehörten das Metropole Orkest, Vancouver Jazz Orchestra, „Oktoposse“, „BMI Jazz Orchestra“, Joe Lovano and RTÉ Dublin, das Brussels Jazz Orchestra, das Cologne Contemporary Jazz Orchestra, das Subway Jazz Orchestra und der Deutschlandfunk.
Ross arbeitete bisher unter anderem mit und für Vince Mendoza, Bob Brookmeyer, der Big Band der Bamberger Symphoniker, Peter Bolte, Joachim Schönecker, Tommy Smith, dem Scottish National Jazz Orchestra, George Duke, John Scofield, Ron McClure, Eric Vloeimans, Nils Wogram, John Hollenbeck, Paul Heller, Michael Buckley und Ronan Guilfoyle.
Nebenbei bekam Ross Lehraufträge an den Musikhochschulen von Hannover, Leipzig, Weimar, Dresden, Mainz und Köln. Ebenso wichtig war ihm stets auch die Praxis als freier Dozent bei Workshops. Mit Konzertreisen des Goethe-Instituts kam er als Kulturexport nach China, Indien, Sri Lanka, Südafrika, Bangladesch, Mexiko, Chile, Philippinen, Australien und Neuseeland.
Ross lebt in Köln und ist seit dem Wintersemester 2021 Professor für Jazz Komposition / Arrangement an der dortigen Hochschule für Musik und Tanz.[4]
2006 wurde Florian Ross mit dem WDR-Jazzpreis für Komposition ausgezeichnet. Bereits 2000 erhielt er den ersten Preis des „Thad Jones Wettbewerbs“ der „Danish Radio Big Band“. Er war 1999/00 Mitglied im „BMI Jazz Composer's Workshop.“ Für seine Komposition „Streamwalk“ erhielt er 2021 einen Deutschen Jazzpreis.[5]
Personendaten | |
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NAME | Ross, Florian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist und Jazz-Pianist |
GEBURTSDATUM | 1. August 1972 |
GEBURTSORT | Pforzheim |