Franz Bunke war Sohn des namensgleichen Mühlenbauers Franz Bunke und dessen Frau Christina Sophie Elisabeth, geb. Dabbert.[1] Das Geburts- und ehemalige Wohnhaus von Franz Bunke steht in der Wallstraße 13 in Schwaan und ist heute ein Denkmal.[2] Er erhielt ab 1871 beim Rostocker Maler Paul Tischbein (1820–1874) Zeichenunterricht und studierte nach dessen Tod ab 1874 bei Theodor Rogge. Zu dieser Zeit besuchte er auch eine Gewerbeschule.
Wie Franz Bunke zur Kunst kam und wie er nach Weimar kam – hierzu äußerte er sich in zwei Aufsätzen in den Mecklenburgischen Monatsheften.[3][4]
Bunke war verheiratet mit Ottilie Maria Minna, geb. Fischer (1860–1938), und zuletzt deren Witwer. Er wohnte und starb im 1922 nach Weimar eingemeindeten Oberweimar im Franz-Bunke-Weg 4 (vormals Unterm Berggarten 4).[1][5][6] Franz Bunke fand neben seiner Ehefrau auf dem Alten Friedhof Weimar seine letzte Ruhe.[7]
Zu seinen bekanntesten Landschaftsmotiven gehören Zeichnungen und Ölbilder von seiner Heimatstadt Schwaan, Wiesen und Weiher an der Warnow und den angrenzenden Dörfern.
Er stellte seine Werke regelmäßig aus auf den Ausstellungen der Akademie der Künste zu Berlin, den „Großen Berliner Kunstausstellungen“,[8] von 1903 bis 1914 auch im Münchener Glaspalast[9] sowie im Jahr 1914 in einer Gemäldeausstellung in Wien im Salon Pisko.[10] Zu dieser Ausstellung wurde von Albin Egger-Lienz eine achtseitige Broschüre herausgegeben.[11] Im Jahr 1930 wurden seine Werke in einer Einzelausstellung in seiner Heimatstadt Schwaan gezeigt.
1880 erhielt er die Goldene Medaille für Kunst der Karl-Alexander Stiftung in Weimar.
1896 auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin, die anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin stattfand, wurde er mit einer kleinen Goldenen Medaille ausgezeichnet.
1911 erhielt er für sein Wirken die Große Medaille für Kunst und Wissenschaft vom Großherzog Friedrich Franz IV. anlässlich der Kunst- und Gewerbeausstellung in Schwerin.
1927 wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Schwaan ernannt, die auch eine Straße nach ihm benannte, die Franz-Bunke-Allee.
In Oberweimar wurde die Straße, in der er wohnte, noch zu Lebzeiten des Künstlers in Franz-Bunke-Weg umbenannt.[6]
Heiko Brunner, Lisa Jürß: Franz Bunke: eine Werkübersicht. Edition Fischerhuder Kunstbuch, 2007, ISBN 978-3-88132-076-4.
Lisa Jürß: Künstlerkolonie Schwaan. Galerie in der Alten Wassermühle. Werkkatalog. Edition Fischerhuder Kunstbuch 2002. ISBN 3-88132-295-7.
Bunke, Franz. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 143 (Textarchiv – Internet Archive).
Bunke, Franz. In: Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild. Bio-Bibliographischer Verlag Albert Steinhage, Hannover 1910, S. 112 (archive.org)
↑Wie ich zur Kunst kam, und was sie mir ist: Erinnerungen von Franz Bunke. In: Mecklenburgische Monatshefte. Band 1, 1925, S. 574–579 (Digitalisat PDF; 840 kB).
↑Wie ich nach Weimar kam: Franz Bunke. In: Mecklenburgische Monatshefte. Band 11, 1935, S. 418–419 (Digitalisat PDF; 1,5 MB).
↑Einwohnerbuch der Stadt Weimar mit den Vororten Ehringsdorf, Oberweimar, Tiefurt. Ausgabe 1937, Dietsch & Brückner GmbH, Weimar 1937, Teil 2, S. 14: „Bunke, Franz, Prof., Kunstmaler, Obw., Unterm Berggarten 4.“
↑ abEinwohner der Stadt Weimar und ihres Wirtschaftskreises 1939/1940. Dietsch & Brückner GmbH, Weimar 1939, Teil 3, S. 88, „1938 umbenannte Straßen: Jetzt: Franz-Bunke-Weg; Früher: Unterm Berggarten.“
↑A. Egger-Lienz: Franz Bunke. Zur Einführung in seine Wiener Ausstellung vom 16. April bis 4. Mai 1914 bei Pisko. Im Selbstverlag des Verfassers, St. Justina bei Bozen 1914. (Nachweis)