Günther Simon (* 11. Mai 1925 in Berlin; † 25. Juni 1972 ebenda) war ein deutscher Schauspieler. Er erlangte Bekanntheit durch Rollen in mehreren DEFA-Filmen.
Der Sohn des Bankkaufmanns Friedrich Simon besuchte schon während seiner Zeit als Gymnasiast eine private Schauspielschule. Während seiner Zeit beim Reichsarbeitsdienst meldete er sich im August 1943 freiwillig zu den Fallschirmjägern. Am 15. Juni 1943 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.623.442).[1][2] Während der Invasion der Alliierten wurde er in der Normandie eingesetzt und geriet in amerikanische Gefangenschaft, die er in einem Camp in Colorado verbrachte. Er sammelte im dortigen Lagertheater erste Bühnenerfahrungen.
Nach Kriegsende nahm er ab 1947 bei Karl Meixner am Hebbel-Theater Schauspielunterricht. Er debütierte am Stadttheater Köthen in Der Wirbelsturm von Dimitri Tscheglow. 1948 bis 1950 spielte er am Stadttheater Schwerin, wo er seine Frau Margaritha, eine Tänzerin, kennenlernte. Von 1950 bis 1951 war Simon am Staatstheater Dresden beschäftigt, danach kurzzeitig an den Städtischen Bühnen Leipzig.
Ab 1951 erhielt Simon auch Filmrollen. 1952 wurde er ausgewählt, in der aufwändigen zweiteiligen Verfilmung des Lebens von Ernst Thälmann die Titelrolle zu übernehmen. Simon prägte das Filmwerk entscheidend und bemühte sich, auch persönlich der dargestellten Rolle zu entsprechen. Er trat der SED bei und wurde Mitglied der zentralen Parteileitung des DEFA-Studios.
In den Jahren danach spielte Simon stets vorbildliche Sozialisten, Bauern, Arbeiter und väterliche Funktionäre. Ab Mitte der 1960er-Jahre verkörperte er diese Charaktere auch im Fernsehen. Gelegentlich erhielt er allerdings auch Rollen, die diesem Klischee nicht entsprachen wie in dem Film Lots Weib, wo er mit Unverständnis auf die Emanzipationsbestrebungen seiner Frau reagiert oder als Vater Zitterbacke in Alfons Zitterbacke, wo er seine komödiantischen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte.
Günther Simon hatte mit seiner Frau Rita drei Söhne und eine Tochter. Er wohnte in Berlin-Friedrichshain, Tilsiter Straße (heute Richard-Sorge-Straße).[3] Simon verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit.[4] Seine Grabstätte befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.
Personendaten | |
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NAME | Simon, Günther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmschauspieler (DDR) |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1925 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 25. Juni 1972 |
STERBEORT | Berlin |